BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
entfernt vor einem Café. Aber Hannah war verschwunden. Er konnte nur vermuten, dass sie per Anhalter weitergereist war. Aber wohin?
Auf entsprechenden Druck hin hatte Vandegard ihm eine Reihe Telefonnummern von Leuten gegeben, wo sie zu finden sein könnte. Ty hatte sie alle angerufen. Nichts. Danach hatte er es bei jedem ihrer Bekannten versucht. Ebenso erfolglos.
Schließlich kam ihm der pure Zufall zu Hilfe – ein paar alte Männer in Overalls, die sich bei einer Tasse Kaffee unterhielten.
Raymond Caliber hatte eine neue Arbeitskraft eingestellt, erzählte einer von ihnen. Eine Frau. Und was für eine! Sie konnte fantastisch reiten.
So kam es, dass Tyrel an der Südgrenze von North Dakota in der Scheune eines anderen Ranchers stand. Hannah-Allissa ritt auf einem Rotbraunen in der Arena.
Tyrel lehnte sich gegen die Wand und schaute ihr zu. Das Herz hämmerte ihm gegen die Rippen. Er fühlte, wie seine Muskeln sich allmählich entspannten. Zum ersten Mal seit Wochen konnte er wieder durchatmen, ohne das Gefühl zu haben, er bekäme keine Luft mehr.
Sie war in Sicherheit. Es ging ihr gut. Damit musste er sich begnügen. Zumindest im Augenblick.
„Du hattest von Anfang an eine fantastische Haltung“, bemerkte er.
Sie schaute sich um, als sie seine Stimme hörte, und wurde blass. Der Rotbraune verhielt seinen Schritt. Hannah verstärkte ihren Griff um die Zügel und drängte den Wallach weiter. Bis auf das Hufgetrappel war es vollkommen still.
„Wie hast du mich gefunden?“, fragte sie endlich.
Zwei Wochen ohne Schlaf, zahllose Anrufe, vergebliche Hinweise und unerschütterliche Hoffnung. Seine Knie waren weich, und er hätte nicht sagen können, ob vor Erschöpfung oder weil er sie sah.
„Eine Frau wie du zieht die Aufmerksamkeit auf sich, Hannah. Ich habe mich umgehört.“
„Vermutlich bezahlt mein Daddy dich großzügig für deine Zeit“, entgegnete sie.
Er stieß sich von der Wand ab. Trotz der Dummheit ihres Vaters war ihr Geist ungebrochen. Erleichtert begann Ty sich zu entspannen. „Ich wusste nicht, wer du in Wirklichkeit bist, Hannah. Erst vor ein paar Wochen, als ich mit deinem Vater sprach, habe ich es erfahren.“
„Natürlich hast du es nicht für nötig gehalten, mich über diesen Kontakt in Kenntnis zu setzen. Obwohl …“ Die Stimme versagte ihr, und sie warf ihm einen finsteren Blick zu. „Obwohl wir da schon … intim miteinander gewesen waren.“
Er ließ sie nicht aus den Augen. Sie fühlte sich mehr als gekränkt und behandelte ihn von oben herab. „Ich glaube, du hast auch einiges vor mir verborgen gehalten, Hannah.“
Sie zog die Brauen zusammen. „Er hat dich dafür bezahlt, nicht wahr? Die ganze Zeit, in der ich dachte, ich würde aus eigener Kraft etwas erreichen und mir deinen Respekt verdienen, hat er dich bezahlt.“
„Du hattest meinen Respekt, Hannah. Von dem Augenblick an, als du, nur mit einem Handtuch bekleidet, durch den Schnee stapftest.“
„Du bist reichlich dafür entschädigt worden, dass du mich aufnahmst“, beharrte sie. „Bezahlt worden – als ob ich ein Kind wäre, das man in Ferien schickt.“
„Ich habe dich nie als Kind betrachtet.“
„Du musst dich ja prächtig amüsiert haben. Ich wusste nicht mal, wie man ein Kalb füttert, und ebenso wenig, wie man einen Sattelgurt zumacht.“
Gut, er hatte sich darüber amüsiert. Aber die Erinnerung daran wirkte auf ihn eher wie Sonnenschein. Und um der Wahrheit die Ehre zu geben, auch sie hatte ihr Vergnügen dabei gehabt. „Nun … du kannst aber auch sehr aufreizend sein.“
„Du hast dich über meine Fähigkeiten im Lassowerfen lustig gemacht.“
„Du über meine Ranch.“
„Und du über meinen Akzent.“
„Und du über meine ganze Familie.“
„Du hast meinetwegen sogar gewettet – als ob ich ein … ein Rennpferd wäre.“
„Du hast mir Milch ins Gesicht geschüttet.“
„Du hast mich schuften lassen wie ein Pferd.“
„Du hast meine Küche in Brand gesteckt, meine Ranch auf den Kopf gestellt, und du bist schuld daran, dass mein Bruder sich das Bein gebrochen hat.“
Darauf erwiderte sie nichts mehr, sondern ließ den Wallach wieder im Kreis traben.
„Es muss schwer gewesen sein – mich zu ertragen.“
Er beobachtete, wie sie ihre Lippen schürzte und bemerkte die Verletzlichkeit um ihren Mund. Ihm zog sich das Herz zusammen. „Ja, das war schwer“, erklärte er. „Verdammt schwer, aber was soll ich machen? Ich habe mich in dich verliebt.“ Hannah
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