Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
selbst glaubt!“
Nina suchte nach einer Erwiderung, einem Weg, Charity ihren Irrtum aufzuzeigen. Das war jedoch schwer, denn es klang so richtig.
Ein Klopfen an der Tür rettete sie.
Alex!
Für eine zu allem entschlossene Frau nahm ihr Herzschlag einen beängstigend schnellen Rhythmus an.
Es war Jessica. „Ich habe den ganzen Tag versucht, Sie telefonisch zu erreichen. Wo sind Sie gewesen? Ist ja auch egal. Darf ich hereinkommen?“
Mit Verspätung kam Nina wieder zu sich. „Oh. Sicher.“
Im Wohnzimmer nutzten Charity und Fred die Unterbrechung zu einer unerlaubten Brezelfütterung.
„Hallo, Charity. Ich habe gestern Abend Ihr Buch gelesen.“ Es folgte eine spannungsgeladene Pause. „Es ist großartig! Ein echter Knüller!“
Diesmal verschlug es auch der sonst so wortgewandten Charity die Sprache. „Im Ernst?“
„Ja.“ Da Jessica keinen Stuhl fand, setzte sie sich neben Charity auf den Teppich. „Was trinken Sie da?“
„Schokoladen-Milchshakes. Früher haben wir einen Schuss Amaretto hinzugegeben. Neuerdings leben wir streng abstinent.“
„Gut. Ich brauche Sie bei klarem Verstand. Beide. Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, Nina. Sie hatten recht. Ich war völlig verbohrt. Wie konnte ich Charitys Buch nur von vornherein ablehnen? Es ist wundervoll!“
„Aber Howard Press verlegt keine Romane.“
„Die Zeiten haben sich geändert. Wir ändern uns mit ihnen. Sie sind wieder eingestellt.“
„Oh. Gut. Ich hole schnell noch einen Milchshake.“ Als auch Jessica einen Drink hatte und sie alle gemeinsam auf dem Boden saßen, Fred eingeschlossen, erkundigte sich Nina vorsichtig: „Sie wollen also das Buch trotz allem verlegen?“
Jessica nickte. „Unbedingt! Allerdings ohne diese dummen Kritiken. Diesen sexbesessenen Ignoranten ist das Grundthema des Buches vollkommen entgangen! Schließlich dreht sich alles um Janes Reifeprozess.“
Charity strahlte vor Freude. „Ich mag Sie, Jessica. Nehmen Sie eine Brezel!“
Sofort seufzte Fred herzzerreißend.
„Dieses Buch ist Kierkegaard! Purer Kierkegaard!“
Charity blinzelte. „Wer?“
„Sören Kierkegaard. Ein begnadeter dänischer Philosoph. Er sagte: ‚Erinnere dich an die Vergangenheit, träume von der Zukunft, aber lebe heute!‘“
„Ein tolles Lebensmotto. Ist er Single?“
„Nur ein Scherz, Jessica. Charity hat ein vorlautes Mundwerk.“
„Sie wird sich wundervoll auf einer Buchtour machen!“
„Eine Buchtour?“ Howard Press’ neue Starautorin war begeistert. Eine Zukunft voller Ruhm und Reichtümer tat sich vor ihr auf.
Während der nächsten halben Stunde schwärmten die drei Frauen bei Schokoladen-Milchshakes über die vielversprechenden Veränderungen, die ihnen mit der Veröffentlichung von Charitys angehendem Bestseller ins Haus standen.
Eine Etage tiefer feierten Alex und Max bei Cola und Kräckern die Beilegung ihres Bruderzwistes.
„Du hast überreagiert! Wir waren keine Alkoholiker!“
„Wir haben bloß jeden Abend einen über den Durst getrunken, kippten aus den Latschen und hatten einen höllischen Kater.“
Trotz allen Elends musste Alex lachen. „Wir sind nie aus den Latschen gekippt. Du übertreibst.“
„Trotzdem hatte ich recht.“
„Du hattest recht.“ Alex legte den Kopf in den Nacken und zog Bilanz nach einem Tag der Neuanfänge. „Was ist bloß passiert? Wie konnte ich nur so völlig ausrasten?“
„Reine Panikreaktion. Du wolltest Nina nicht verlieren. Dass sie dir im Gegenzug deine eigene Unsicherheit vorhielt, war dem Frieden auch nicht besonders förderlich. So behandelt man keinen erwachsenen Mann!“
„Mäkle nicht an Nina herum!“
„Ich doch nicht. Ich bin verrückt nach ihr … Und sie ist verrückt nach dir.“
„Ja. Deshalb verschwindet sie den ganzen Tag. Das Telefon nimmt sie auch nicht ab. Sie hat sogar ihr Fenster verschlossen!“ Das traf ihn am härtesten.
„Es würde helfen, wenn du den Hauskauf rückgängig machtest und die Kardiologie sausen ließest! Du bist nämlich nicht ganz unschuldig an der Sache, weißt du?“
„Alles schon erledigt. Außerdem habe ich Dad die Rufnummer der Anonymen Alkoholiker gegeben. Damit stehen wir jetzt beide auf der Abschussliste.“
Über ihnen erklangen Schritte. „Was hält dich dann noch? Geh und hol dir Nina!“
„Vor nicht ganz vierundzwanzig Stunden nannte sie mich einen Mistkerl und hat ihr Fenster verschlossen. Es könnte ein bisschen früh sein.“
„Du musst dich schließlich noch
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