Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
beschränkte. Jemand, der am Ende der vier Wochen nicht vor ihr auf die Knie fiel und sie anflehte, ihm noch weitere vier Wochen zu gewähren. Jemand, der ihr niemals einen Heiratsantrag machen würde und sie infolgedessen auch nicht vor dem Altar stehen ließ.
Nein, nein, nein!, rief eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf. Hier geht es nicht nur um Sean. Du musst auch an dich selbst denken. So lästig es auch sein konnte, wenn die Männer sich in sie verliebten – auch wenn deren Begeisterung meist schnell wieder verflog –, es bestand immer die Gefahr, dass sie an einen von ihnen ihr Herz verlor. Seit sie in Marigold lebte, war zwar nichts dergleichen geschehen, aber das hieß ja nicht, dass es nicht doch irgendwann passieren konnte. Ihre Mondphasenregel sollte längerfristige Gefühle zwar verhindern, was bislang ja auch funktioniert hatte, aber Autumn wusste, dass man sich ganz schnell verlieben konnte.
Nicht, dass Sean sich in sie verlieben würde, denn sie hielt ihn für sehr oberflächlich und konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er für jemanden tiefere Gefühle hegte. Sonst wäre der Mann schon längst verheiratet, denn es gab genug Frauen, die ihn gern an die Leine gelegt hätten. Frauen erzählten sich so einiges, wenn sie irgendwo anstanden, um etwas einzukaufen. Brot, zum Beispiel. Während der letzten zwei Jahre hatte Autumn auf diese Weise eine ganze Menge Klatsch zu hören bekommen. Und Marigolds Klatsch war insofern ziemlich ungewöhnlich, als es zum einen selten bösartiger Klatsch war, zum anderen aber meistens zutreffend.
Ja, Autumn wusste eine Menge über Sean – über alle Monahans. Zum Beispiel, dass Seans kleine Schwester Tess, eine Grundschullehrerin, schwanger war von einem Mann, der ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen werden musste und dessen Identität dementsprechend unbekannt war. Das war eins der vorherrschenden Gesprächsthemen während der letzten Wochen in der Bäckerei gewesen. Finn Monahan hatte eine große Schwäche für eine gewisse berüchtigte Violet Demarest, die jedoch nicht mehr in Marigold lebte, während Miriam Thornbury, die Bibliothekarin, für Rory Monahan schwärmte. Allerdings wusste Rory nicht, dass sie existierte, doch das war nicht weiter verwunderlich, denn Rory nahm, abgesehen von seinen Geschichtsbüchern, sowieso nichts und niemanden wahr.
Autumn hatte also während der letzten zwei Jahre viel erfahren. Und fest stand, dass Sean Monahan ein überzeugter Junggeselle war. Er war ein Mann, der noch bei seinem hundertsten Geburtstag ein allein stehender Frauenheld sein würde.
Was ihn zu einem perfekten Kandidaten für einen kurzen Flirt machte, vorausgesetzt, sie wäre in dem Alter ebenfalls noch Single. Doch Autumn hatte schon vor langer Zeit gemerkt, dass sie nur ungern allein und ungebunden war. Sie sehnte sich nach einer Partnerschaft im traditionellen Sinn, nach einer Bindung an jemandem, der in gleichem Maß an sie gebunden war. Sie wollte eine liebevolle, feste Beziehung zu einem Mann, der auch nicht gern Single war. Sie wollte eine Hochzeit und einen Ehemann. Es war zwar nicht gerade modern, so zu denken, aber der Wunsch war trotzdem da. Sie war von Natur aus gesellig und extrovertiert. Sie wollte den Rest ihrer Tage nicht allein verbringen.
Leider würde sie aber höchstwahrscheinlich genau so ihr Leben fristen. Denn sosehr sie sich auch wünschte, den idealen Partner zu finden, wenn es um Männer ging, traute sie ihrem Instinkt einfach nicht mehr. Zweimal schon hatte sie gedacht, sie hätte den Richtigen gefunden, und zweimal war sie böse hereingefallen.
Es ist so unfair, dachte sie. Ihr Heiratswunsch hatte sie dazu gebracht, sich mit den falschen Männern einzulassen, sodass sie sich jetzt eine verbindliche Beziehung gar nicht mehr vorstellen konnte, was bedeutete, dass sie niemals heiraten würde. Sie wollte nicht noch einmal eine so schlimme Demütigung erleiden. Da blieb sie lieber allein.
Sie hatte bereits überlegt, sich eine Mitbewohnerin zu suchen, die die gleichen Interessen hatte wie sie. Aber letztendlich hatte sie sich dagegen entschieden, weil es nicht das war, was sie wollte oder brauchte. Was sie wollte und brauchte, war eine Romanze. Aber keine vorübergehende, sondern eine dauerhafte. Eine Romanze, die stürmisch und leidenschaftlich begann und die nach fünfzig Jahren immer noch ihr Herz schneller schlagen ließ.
Leider hatte das Leben sie gelehrt, dass es so etwas einfach nicht gab. Okay, es gab ein paar
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