Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
eingeladen hatte. War ein Date der eigentliche Grund gewesen, warum er neulich in ihre Bäckerei gekommen war? Hatte er den Kaffee nur als Vorwand benutzt?
Aber wieso hatte er überhaupt so beharrlich darauf bestanden, sie einzuladen? Es machte einfach keinen Sinn. Seit über zwei Jahren lebte sie in Marigold und zwar sehr gut und ohne einen der Monahan-Brüder. Da plötzlich tauchte Sean auf – der Gefährlichste von allen, jedenfalls was sie, Autumn, betraf – und überredete sie, mit ihm auszugehen.
Natürlich hatte sie ihm nicht widerstehen können. Er war zu gut aussehend, zu charmant und zu begehrenswert. Jetzt musste sie eine ganze Mondphase mit ihm aushalten. Wie sollte sie das schaffen?
Da fiel ihr etwas anderes ein. Wusste er von ihrem Grundsatz? Bestimmt, denn jeder in Marigold kannte ihn. Hoffentlich glaubte Sean nicht, dass sie länger als vier Wochen mit ihm ausgehen würde. Es wäre vielleicht ganz gut, wenn sie das Thema anschnitt, sobald er mit dem Popcorn zurückkam, damit es da keine Missverständnisse gab. Denn sie würde auf keinen Fall länger als vier Wochen mit Sean ausgehen. Basta!
Autumn wusste, dass ihr Grundsatz einer der Hauptgründe war, warum ganz Marigold sie als Sonderling betrachtete. Aber was hätte sie sonst tun sollen? Seit sie hierher gezogen war, hatte sie die Annäherungsversuche einer ganzen Reihe von Junggesellen abwehren müssen. Nicht, dass sie sich für unwiderstehlich hielt, im Gegenteil. Aber ein allein stehender, weiblicher Neuankömmling in einer Kleinstadt war natürlich etwas Besonderes, und viele ihrer männlichen Nachbarn hatten ein unverkennbares Interesse an ihr gezeigt.
Da Autumn jedoch auf drastische Weise gelernt hatte, ihrem Urteil in Bezug auf Männer nicht zu trauen, hatte sie die bewusste Regel für sich aufgestellt. Sie hatte sich überlegt, dass die meisten Paare ungefähr einen Monat brauchten, um sich besser kennenzulernen, und dass danach die Sache entweder im Sand verlief oder ernst wurde. Sie aber wollte nichts Ernstes. Also schien ihr ein Monat der geeignete Zeitrahmen zu sein, in dem sie nicht Gefahr lief, dass tiefere Gefühle ins Spiel kamen.
Um keinen der Männer zu benachteiligen – einige Monate waren schließlich länger als andere – hatte sie sich entschieden, die Beziehungen auf eine Mondphase zu begrenzen, die immer genau gleich lang war. So hatte niemand Anlass, sich zu beschweren. Es war also ein ausgezeichneter Plan.
Nur dass er leider ein wenig außergewöhnlich war.
Aber sie wurde ja ohnehin als Exzentrikerin angesehen. Das hatte sie sofort nach ihrem Umzug gemerkt. Ihr waren das Gerede und die amüsierten Blicke nicht entgangen, und auch nicht die Seufzer und das mitleidige Tätscheln ihrer Hand. Deshalb hatte ihr Vorgehen sicher auch niemanden überrascht.
Wenn der eine oder andere Mann glaubte, er könnte die Ausnahme bilden, nun, er kam darüber hinweg. Autumn war nicht so überheblich zu glauben, dass sie Herzen brach. Sie wusste, es war nicht so. Und was noch besser war, auch ihr Herz war noch nicht gebrochen worden.
Bis jetzt noch nicht.
Dieser letzte Gedanke hallte in ihrem Kopf mit einem äußerst unwillkommenen Echo nach, und deshalb schob sie ihn vorerst einmal beiseite. Es wären ja auch diesmal nur vier Wochen, in denen sie darauf achten musste, nicht ihr Herz zu verlieren.
Außerdem würde es Spaß machen. Sie hatte sich in den letzten Monaten nicht so häufig verabredet und war die Einsamkeit leid. In so kurzer Zeit konnte sie sich auf keinen Fall in Sean verlieben. Liebe war ein zu wichtiges Gefühl, als dass es innerhalb von vier Wochen gedeihen konnte. Sie würde nichts riskieren, wenn sie vier Wochen lang mit Sean ausging.
Hoffte sie jedenfalls.
Der Film lief schon einige Zeit, als Sean zurückkam. Allerdings hatte Autumn nicht den Eindruck, dass es ihn störte, den Anfang verpasst zu haben. Er stellte die riesige Tüte mit dem Popcorn auf den Sitz zwischen ihnen, was in Autumn zwiespältige Gefühle hervorrief. Einerseits war sie erleichtert, dass eine gewisse Barriere zwischen ihnen aufgebaut war. Andererseits störte diese Barriere sie.
Hör auf, ermahnte sie sich. Je langsamer die Sache mit Sean vonstattenging, desto besser. Je mehr Barrieren – ob ganz kleine oder etwas größere – zwischen ihnen aufgebaut wurden, desto sicherer konnte sie sein, dass ihre Beziehung sich nicht zu mehr entwickelte.
Hilfe!, dachte sie. Einmal zurückspulen! Das Wort „Beziehung“ streichen! Es gab keine
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