Baccara Exklusiv Band 98 - Ebook
romanischen Züge gleiten zu lassen – die dunklen Augen, die schöne gerade Nase, die sinnlich volle Unterlippe. Sie zuckte leicht zusammen, als er hinter sie griff, um den Knopf für die Penthouse-Etage zu drücken, und übersah geflissentlich, dass er sie dabei kurz entschuldigend anlächelte.
Penthouse. Natürlich. Ein Mann mit einer solchen Aura von Reichtum und Macht würde nirgendwo anders wohnen. Sie hatte viele Männer wie ihn getroffen, international bekannt für ihr Geschick, Geld im großen Stil zu verdienen und die Wirtschaft am Laufen zu halten. Ehe sie Kyle geheiratet hatte, hatte sie bei vielen diplomatischen Veranstaltungen ihres Vaters als Gastgeberin fungiert und zahllose Abende damit verbracht, ihre Langeweile vor Männern wie Raffaele Rossellini zu verbergen. Aber, meldete sich eine leise innere Stimme, er ist alles andere als langweilig.
Kurz darauf betrat sie seine Suite.
„Das Telefon steht auf dem Tischchen dort.“ Er zeigte es ihr. „Es sei denn, Sie ziehen die Privatsphäre des Schlafzimmers vor.“
War es Einbildung, oder hatte es in seinen Augen bei dieser letzten Bemerkung aufgeblitzt? Unversehens reagierte ihr Körper. Eine prickelnde Hitzewelle durchlief sie.
„Hier im Flur ist in Ordnung, danke.“ Lana gratulierte sich insgeheim, dass durch ihren genau dosierten frostigen Unterton augenblicklich der provozierende Ausdruck in seinem Blick verschwand.
„Wie Sie möchten. Scusi , aber ich muss mich für einen anderen Termin umziehen. Bitte nehmen Sie sich etwas zu trinken aus der Bar.“ Mit seinen langen schlanken Fingern löste er den Knoten seiner gemusterten Seidenkrawatte, und als er die beiden oberen Hemdknöpfe öffnete, kam ein Stückchen seiner gebräunten Brust zum Vorschein.
Lana schluckte. Plötzlich verspürte sie einen dicken Kloß im Hals. „Nein, danke. Ich brauche nur eine Minute und finde allein wieder hinaus, sobald ich fertig bin.“
Doch er hatte bereits die Schlafzimmertür hinter sich geschlossen. Verzweifelt versuchte sie das Bild von ihm zu verdrängen, wie er sich hinter dieser Tür auszog. Die Bank. Sie musste die Bank anrufen.
Es dauerte nicht lange, bis sie mit dem Kundenservice verbunden war. Als sie wieder auflegte, zitterten ihre Hände. Niemand konnte ihr mehr sagen, als dass sie momentan kein Geld zur Verfügung hatte. Ihre Konten waren alle wegen laufender Ermittlungen eingefroren. Kein Geld? Das konnte nicht wahr sein. Ihr eigenes Gehalt hätte doch am Vortag auf dem Konto eingehen müssen. Wie sollte sie ohne Geld überleben? Was hatte Kyle nur getan?
Sie stand auf, griff nach ihrer Tasche und hastete zur Tür. Es wäre sicher am besten, persönlich zur Bank zu gehen und mit dem Verantwortlichen zu reden. Bestimmt konnte der Manager die Sache klären. Plötzlich begann es in ihren Ohren zu rauschen, und sie nahm kaum noch wahr, wie die Schlafzimmertür aufging. Schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen, und die luxuriöse Ausstattung der Suite begann unvermittelt zu verschwimmen.
Ein stützender Arm legte sich um ihre Taille. Sosehr Lana sich danach sehnte, sich bei jemandem anlehnen zu können, sie wusste instinktiv, dass sie sich befreien musste.
„Lassen Sie mich los. Ich bin in Ordnung.“ Verdammt, ihre Stimme klang ganz schwach. Sie wehrte sich immer noch gegen ihn, als ihre Beine wegsackten und die schwarzen Punkte zu einer undurchdringlichen Dunkelheit wurden. Undeutlich vernahm sie einen unterdrückten Fluch, ehe sie von starken Armen hochgehoben wurde.
Raffaele nahm das Fliegengewicht der ohnmächtigen Frau in seinen Armen kaum wahr, dafür umso mehr ihre verlockenden, leicht geöffneten Lippen und wie sich ihre Brust leicht hob und senkte, während sie nur flach atmete.
Statt zum Sofa im Wohnzimmer der Suite eilte er in sein Schlafzimmer und legte ihren reglosen Körper auf das mit einer Tagesdecke bedeckte Bett. Eine Strähne ihres honigblonden Haares hatte sich aus ihrer Frisur gelöst und fiel ihr auf die bleiche Wange. Am liebsten hätte er sie zurückgestrichen, stattdessen nahm er die Karaffe mit Mineralwasser vom Nachttisch und goss etwas davon in ein Glas.
Lana war nicht lange ohnmächtig. Ihre Lider mit dem blauen Lidschatten flackerten, und dann öffnete sie sie. Als sie erfasste, wo sie war, spiegelte sich Angst auf ihrem Gesicht wider.
„Hier, trinken Sie das.“ Raffaele half ihr auf und hielt ihr das Wasserglas an die Lippen.
„Ich schaffe das schon, danke.“ Sie entzog sich seinem Arm, mit dem er
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