Baccara Exklusiv Band 98 - Ebook
Schwester nicht den Vater ihres Babys heiraten konnte? Dass Bella meinetwegen keine Mutter und keinen Vater mehr hat?“
„Hör auf! Das meine ich nicht. Ich war ein Idiot, als ich dir das alles vorwarf. Ja, ich habe es damals genau so gemeint. Ich würde lügen, wenn ich das abstreiten würde, aber ich wollte einfach nur um mich schlagen, verletzen, wie ich selbst verletzt wurde. Zerstören, wie ich mich selbst zerstört fühlte. Das rechtfertigt nicht das, was ich getan habe. Ich war gemein, habe mich geirrt und einen irreparablen Schaden angerichtet.“
Ehe Lana antworten konnte, kam Calvin aus der Küche und stellte die Vorspeise auf ihre Platzteller. Der appetitliche Duft stieg Lana augenblicklich in die Nase, und sie warf einen Blick auf die überbackenen Muscheln – ihre Lieblingsvorspeise auf der Karte. Sie hatte sie schon oft Kunden serviert, die nicht auf den Preis zu achten oder jeden Dollar bis zum Ende der Woche zweimal umzudrehen brauchten. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen, aber sie griff nicht nach der Gabel. Wollte Raffaele sie etwa mit ihrem Lieblingswein und ihrem Lieblingsessen zurückgewinnen, mit dem großzügigen Lebensstil, in den sie praktisch hineingeboren worden war? Das war es nicht wert. Sie würde dieses Leben nie wieder erstrebenswert finden.
Als er ihre Hand berührte, wich sie zurück.
„Fass mich nicht an.“ Sie war nicht so stark, dass sie seine Berührung ertragen konnte – die Erinnerung an die unglaubliche Lust, die er ihr bereitet hatte, oder an den Trost nach Kyles schmerzlichem Betrug, den er ihr gespendet hatte. Sie hatte ihm eine Waffe in die Hand gegeben, als sie ihm ihr Herz geschenkt hatte. Derart leichtsinnig würde sie nicht noch einmal sein.
„Scusami.“ Raffaele nickte kurz. „Aber bitte, iss. Du siehst aus, als hättest du seit Wochen nicht ordentlich gegessen.“
„Ob ich gegessen habe oder nicht, braucht dich nicht zu kümmern.“
Er schien widersprechen zu wollen, hielt sich jedoch zurück. Widerstrebend probierte Lana eine der Muscheln. Sie schmeckte wunderbar, und Lana seufzte genüsslich auf. Raffaeles Blick verdunkelte sich. Es gefiel ihm offensichtlich, dass sie das Essen so gründlich genoss. Als sie seinem Blick begegnete, errötete sie verlegen.
Nachdem Calvin die Teller abgeräumt hatte, trank Lana einen Schluck Wein, weil sie der Meinung war, sie könne sich ruhig daran erfreuen. Wer wusste schon, wann sie sich das nächste Mal ein wenig verwöhnen konnte.
„Was willst du von mir, Raffaele? Warum hast du das ganze Restaurant reserviert?“
„Ganz einfach. Ich will … nein, ich möchte, dass du mir vergibst. Ich möchte, dass du mir die Chance gibst, das, was ich dir angetan habe, wiedergutzumachen, die Dinge zwischen uns wieder einzurenken.“
„Raffaele, wir können nicht wiedergutmachen, was nie gut war. Es steht zu viel zwischen uns, was uns trennt. Das wird immer so bleiben.“
Sie hörte ihn leise fluchen, als Calvin mit dem Hauptgang kam. Dann trommelte er ungeduldig mit seinen langen Fingern auf dem Tisch herum, während Calvin die in Mangoldblätter gewickelten Snapper servierte, Gemüse vorlegte und Wein nachschenkte. Als er sich endlich wieder zurückzog, beugte Raffaele sich vor.
„Wir können eine Brücke darüberbauen, Lana. Wenn du uns lässt. Wenn du mich lässt.“
„Nein. Das ist nicht möglich.“ Sie könnte es nicht ertragen, erneut verletzt zu werden. Dreimal in ihrem Leben war sie von den Männern, die sie geliebt hatte, verstoßen worden – angefangen bei ihrem Vater bis hin zu Raffaele. Das würde keine Frau noch einmal erleben wollen. Um das Thema zu wechseln, erkundigte sie sich nach Bella, und es versetzte ihr einen Stich, dass beim Erwähnen dieses Namens ein Anflug grenzenloser Liebe über Raffaeles Gesicht huschte.
„Sie wächst und gedeiht, und sie ist jetzt zu Hause. Wir haben drei Kindermädchen rund um die Uhr. Zusammen schaffen wir ihre Betreuung gut.“
„Sehr schön. Ich freue mich wirklich, das zu hören, Raffaele.“ Lana schob ihr Essen auf ihrem Teller hin und her. Ihr war plötzlich der Appetit vergangen, weil sie daran erinnert wurde, dass sie nie Anteil am Leben des kleinen Mädchens haben würde.
„Sie braucht dich auch, Lana. Wir beide brauchen dich.“
Tränen schimmerten in Lanas Augen, und sie blinzelte sie schnell weg. Oh, er wusste, wie er sie am schmerzlichsten traf. „Bitte nicht. Bitte benutz sie nicht, um an mich heranzukommen.“
„Entschuldige, cara mia
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