Baccara Exklusiv Band 98
ist Nicholas endlich zu Verstand gekommen und hat um Ihre Hand angehalten?“, fragte Bernadette.
Nick war unbemerkt hinter sie getreten und nahm Lilly nach kurzem Blickkontakt mit ihr die Antwort ab. „Ich werde Ihnen mal ein kleines Geheimnis verraten, Bernadette“, sagte er mit seiner tiefen Stimme, und die Posthalterin fuhr erschrocken herum. „Es hat mich nicht einmal besondere Überwindung gekostet, eine so wunderbare Frau wie Lilly zu bitten, mich zu heiraten. Ob und wann wir heiraten, das hängt ganz von ihr ab. Aber Sie werden eine der Ersten sein, die es erfährt, wenn es so weit ist.“
„Versprochen?“, sagte Bernadette ein wenig affektiert, weil sie sich ertappt fühlte. Währenddessen band Lilly die Nelken, die Bernadette jede Woche kaufte.
Eine Weile später hatten Beth und Lilly es tatsächlich geschafft, und der Laden hatte sich geleert.
„Was sollte die Bemerkung?“, fragte Lilly, als sie mit Nick allein war.
„Welche Bemerkung?“
„Tu nicht so scheinheilig. Das weißt du ganz genau.“ Sie war hinter dem Tresen hervorgekommen, forsch auf Nick zugegangen und setzte ihm nun den Zeigefinger auf die Brust. „Wieso hast du das mit der Hochzeit ausposaunt und zu Bernadette gesagt, die Entscheidung läge bei mir?“
„Ach, das meinst du.“ Er unterdrückte in Grinsen. „Ich wollte der alten Klatschbase nur den Wind aus den Segeln nehmen.“
Lilly sah ihn skeptisch an. „Du bist ein unmöglicher Typ.“
„Mag sein.“
„Wenigstens das Süßholzgeraspel mit der ‚wunderbaren Frau‘ hättest du dir sparen können.“
„Warum? Ich habe nur ehrlich gesagt, was ich meine.“ Er nahm ihre Hand und hob sie an seine Lippen.
„Nick, lass das.“
„Darf ich dir nicht die Hand küssen.“
„Ich meine das dumme Zeug, das du redest.“
Sie wollte gerade die Hand wegziehen, als Beth aus dem Hinterzimmer hereinkam. Beth wischte sich die Hände an der Schürze ab. „Ach, das junge Glück – wann geht es denn nun los mit der Hochzeit?“
„Fängst du jetzt auch noch damit an?“, fragte Lilly ihre Schwester. Sie wurde allmählich ungeduldig.
„Die Planung der Hochzeit liegt bei der Braut. Das ist nun einmal so“, dozierte Nick. „Nur kann sich unsere Braut hier noch nicht ganz entschließen, wann die Feier steigen soll.“
„Was?“ Beth sah Lilly fassungslos an. „Du wirst doch wohl nicht ernsthaft in Erwägung ziehen, alleinerziehende Mutter zu werden?“ Nick verschränkte die Arme vor der Brust und wartete ab, was weiter kommen würde. Die Sache lief ganz in seinem Sinne. „Und wozu auch, wenn unser Sunnyboy nur darauf wartet, dich zu heiraten?“
„Oh, besten Dank.“ Er grinste zu Beth hinüber.
„Er ist kein Sunnyboy“, widersprach Lilly.
„Auch dafür besten Dank“, meinte Nick trocken.
„Du hältst jetzt den Mund.“
„Lilly, reg dich nicht auf. Das hat dir bestimmt der Arzt verboten.“ Nick konnte sich gratulieren. Eine bessere Schützenhilfe als Beth konnte er sich gar nicht wünschen. „Jedenfalls“, fuhr Beth fort, „kannst du, wenn du dich beeilst, noch ein Hochzeitskleid in einer Konfektionsgröße tragen, ohne dass die Schneiderin etwas ändern muss.“
„Ich werde überhaupt kein Hochzeitskleid tragen. Ich habe es einmal getan, und du weißt ja, wie das ausgegangen ist.“
Beth winkte ab. „Das ist lange her und gilt nicht mehr.“
Lilly blickt Hilfe suchend zu Nick.
„Also von mir aus kann Lilly zur Hochzeit tragen, was sie möchte“, meinte er großzügig. Am besten gar nichts, dachte er insgeheim.
Beth lächelte und nahm ihre Schwester in die Arme. „Ist ja auch deine Sache. Aber ich mache nun einmal so viele Sorgen um dich.“
Nick merkte, dass ihm die Szene zwischen den beiden einen kleinen Stich gab und er sich ein wenig fehl am Platze vorkam. So etwas wie Verbundenheit unter Geschwistern hatte er nie kennengelernt, auch wenn er im Haus von Kurts Eltern wie das eigene Kind aufgenommen worden war.
„Du schaffst das schon“, hörte er Beth leise zu Lilly sagen. „Alles wird gut. Ich bin mir sicher, dass er nicht ist wie Aaron.“
Nick, der so tat, als höre er ihnen nicht zu, und scheinbar interessiert verschiedene Blumen inspizierte, spitzte die Ohren, was Lilly darauf wohl erwidern würde.
„Das ist er bestimmt nicht“, antwortete Lilly.
Dann traten die beiden einige Schritte auf ihn zu. „Passen Sie gut auf meine kleine Schwester auf“, ermahnte Beth ihn. „Wenn ich Klagen höre, kann ich sehr ungemütlich
Weitere Kostenlose Bücher