Baccara Exklusiv Band 98
schwierig werden, eine neue Stelle zu bekommen.
Also durfte sie einfach nicht versagen. Irgendwie musste sie diese Mauer, die er um sein gebrochenes Herz und seine geschundene Seele errichtet hatte, durchdringen. Die Verletzungen seines Körpers waren zwar gravierend, aber nicht das Problem, glaubte Rebecca. Es war seine Psyche, die gesunden musste. Und sobald das geschah, würde der Rest von allein folgen.
Zu Hause zog Rebecca sich rasch das Kostüm aus und schlüpfte in Jeans und T-Shirt. Mit einem Drink in der Hand wählte sie Matthew Berringers Nummer. Er klang überrascht. Doch als sie die Stelle annahm, schien er erfreut und dankbar, sodass Rebecca das Gefühl hatte, doch die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Sie verabredeten, dass sie am übernächsten Wochenende in die Villa der Berringers ziehen würde. Das war direkt nach Noras letztem Schultag.
Da ihr Aufenthalt nur vorübergehend sein würde, bestand Matthew darauf, die Umzugskosten sowie sämtliche Extrakosten, wie zum Beispiel die Miete für ihre Wohnung oder Kosten für die Lagerung der Möbel, zu übernehmen. Rebecca dankte ihm für seine Überlegungen, doch sie musste sowieso bis zum Ende des Monats aus ihrer Wohnung ausziehen, um dem Bruder des Eigentümers Platz zu machen. Und was das Einlagern von Möbeln anging, glaubte Rebecca, dass sie das meiste von dem, was sie besaß, in ihren Jeep laden konnte, da sie und Nora seit ihrer Scheidung mit wenig auskamen.
„Grant wird sich über diese Neuigkeiten freuen“, sagte Matthew. „Er war von der Unterredung mit Ihnen ziemlich beeindruckt.“
„Das kann ich mir vorstellen“, erwiderte Rebecca lächelnd. „Ungefähr so wie eine gelangweilte Katze von einer besonders fetten Maus beeindruckt ist.“
„Na ja, vielleicht“, gestand Matthew lachend. „Aber ich glaube, dass er endlich eine würdige Gegnerin gefunden hat. Ich setze voll auf Sie, Rebecca.“
Rebecca dankte ihm für sein Vertrauen. Sie besprachen noch einige Bedingungen ihres Vertrages und verabschiedeten sich dann freundschaftlich. Doch in dem Moment, als sie den Hörer auflegte, zog sich ihr Magen zusammen. Okay, sie hatte zugesagt. Der Vertrag würde in ein paar Tagen eintreffen, und sobald sie unterschrieben hatte, war sie daran gebunden.
Rebecca schob diese beunruhigenden Gedanken beiseite und setzte sich hin, um zu überlegen, was sie in der nächsten Woche alles erledigen musste. Schließlich schaute sie auf und sah, dass es Zeit war, Nora von der Schule abzuholen. Normalerweise, wenn sie arbeitete, wurde das von einem Babysitter erledigt, doch wenn es ging, kümmerte Rebecca sich selbst darum.
Nora begrüßte sie mit einer stürmischen Umarmung und plapperte auf dem Weg nach Haus munter vor sich hin. Unterwegs machten sie Halt in einer Eisdiele, und während sie ihr Eis löffelten, erzählte Rebecca ihrer Tochter von der neuen Arbeit und erklärte, dass sie während des Sommers in das Haus ihres Arbeitgebers ziehen würden.
„Ist das so, als wenn wir zu Grammy fahren und dort im Gästezimmer schlafen?“, wollte Nora wissen.
Rebecca musste über diesen Vergleich lächeln. Ihre Mutter lebte in einem wunderhübschen alten viktorianischen Haus an der Küste von Connecticut, in dem Rebecca und ihre beiden Schwestern aufgewachsen waren. Aber das ganze Haus würde locker in den Ostflügel der Berringer-Villa passen.
„Nicht ganz so wie Grammys Gästezimmer. Wir werden unsere eigene Wohnung haben, ungefähr in der Größe wie unsere jetzige. Aber sie wird ein Teil des Berringer-Hauses sein“, erklärte Rebecca. „Deren Haus ist sehr groß. Man nennt es eine Villa.“
Nora sah noch immer etwas verwundert aus. „Oh, meinst du so was wie ein Schloss?“
„Na ja, nicht ganz. Aber ein bisschen so.“ Schließlich gab es dort auch einen Feuer speienden Drachen …
Nora war mit dieser Antwort zufrieden und freute sich darauf, den Sommer am Meer zu verbringen. Rebecca war klar, dass sie Nora in einem Feriencamp vor Ort anmelden musste, damit ihre Tochter beschäftigt war, während sie arbeitete. Doch sie nahm an, dass sie etwas Geeignetes finden würde.
„Ich glaube, Eloise wird es toll finden, in einem Schloss zu wohnen“, sagte Nora. „Vielleicht lernt sie ja schwimmen.“
Ach herrje, die Katze. Fast hätte sie Eloise vergessen. Doch die Katze, die schon seit Noras zweitem Lebensjahr zur Familie gehörte, musste mit. Sie würde Matthew davon erzählen müssen und hoffte, dass er nichts dagegen
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