Baccara Exklusiv Band 98
Brüste, und die Hitze seiner Hände drang durch den dünnen Stoff ihres Nachthemdes. Rebecca löste ihre Lippen von seinen und ließ den Kopf auf seine Schulter sinken, bevor sie seine Hände festhielt. Sie fühlte sich zu schwach, um sich ihm ganz zu entziehen, doch es durfte nicht weitergehen. Es schockierte und erstaunte sie, dass es überhaupt so weit gekommen war.
„Wir müssen aufhören. Bitte“, flüsterte sie.
Er schmiegte seine Wange in ihr Haar und sagte nichts. Sie fragte sich, ob er sie überhaupt gehört hatte. Schließlich hob sie den Kopf und sah ihn an.
„Du hast recht“, sagte er.
Er schaute bedauernd auf ihren Körper und zog dann vorsichtig ihren Morgenmantel wieder hoch. Sogar diese leichte Berührung seiner Fingerspitzen erregte Rebecca. Sie rutschte von ihm fort und versuchte, dieses Gefühl zu ignorieren.
„Wir fühlen uns zueinander hingezogen. Das kommt vor“, erklärte sie bemüht ruhig.
Grant hob die Augenbrauen. „Passiert dir das häufiger? Bei deinen Patienten, meine ich?“
„Natürlich nicht!“, rief sie aus. „Es ist noch nie geschehen. Ich habe noch nie einen Patienten geküsst.“
„Ich habe noch nie eine Physiotherapeutin geküsst, also sind wir wohl quitt.“
Er klang nicht so, als glaubte er ihr, und obwohl sie das wütend machte, konnte sie es ihm nicht verübeln. Sie hatte sich wie eine sexhungrige Idiotin aufgeführt. Was glaubte Grant, was sie war? Eine Kombination aus Krankengymnastin und Callgirl? Wie sollte diesen Eindruck bloß wieder korrigieren?
„Was ich sagen wollte, ist, dass es nicht hätte geschehen sollen. Aber es ist geschehen. Wir fühlen uns zueinander hingezogen und sind wahrscheinlich neugierig“, meinte sie. „Vielleicht ist es gut, dass es jetzt passiert ist, und wir es hinter uns gebracht haben.“
„Das hört sich an, als wenn der Kuss eine unangenehme, aber notwendige Aufgabe gewesen wäre.“ Er klang beleidigt.
Rebecca hätte fast gelacht. „Ich habe nicht gesagt, dass es mir nicht gefallen hat“, verteidigte sie sich. „Aber es war völlig … ungehörig.“
„Ungehörig, ja. Dann ist es meist am besten.“
Sein selbstgefälliges, aufreizendes Lächeln machte sie wütend. Sie hatte es genossen. Mehr als er wusste oder als sie jemals zugeben würde. Aber es würde nicht noch einmal vorkommen. Sie stand auf und strich sich das Haar aus dem Gesicht. Er hatte sie so verwirrt, dass sich in ihrem Kopf alles drehte.
„Lass uns eines von Anfang an klarstellen.“ Sie versuchte, seine Aufmerksamkeit mit einem möglichst professionellen Ton zu erringen. „Während der nächsten Wochen werden wir eine enge Beziehung aufbauen. In gewisser Weise sogar eine körperliche Beziehung. Aber keine romantische! Dies darf nicht noch einmal passieren. Sonst bin ich weg. Vertrag hin oder her. Verstanden?“
„Ja.“ Grant nickte. „Ich verstehe vollkommen.“
Einen Moment lang dachte sie, er würde sich entschuldigen. Doch das tat er nicht. Obwohl er sehr ernst aussah, konnte sie in seinen Augen noch immer einen Funken männlicher Befriedigung erkennen. Als ob sie ein Spiel gespielt hätten, bei dem er die erste Runde locker gewonnen hatte.
Natürlich war das alles ein Spiel für ihn.
Ein Zeitvertreib für einen Mann, der inzwischen wahrscheinlich seiner eigenen Gesellschaft überdrüssig war. Er konnte sich nicht wirklich zu ihr hingezogen fühlen. Sie vermutete, dass er seine Verlobte noch viel zu sehr liebte.
Er stellte sie nur auf die Probe. Und testete, inwieweit er auf Frauen wieder anziehend wirkte. Es war wichtig, dass sie das im Kopf behielt. So gesehen war es wahrscheinlich ein gutes Zeichen, dass er sie geküsst hatte. Es war alles Teil seines Genesungsprozesses, und sie fühlte sich sehr viel besser, wenn sie den Vorfall in diesem Licht betrachtete.
Der heikle Augenblick wurde durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen. Rebecca vergrößerte hastig die Distanz zwischen sich und Grant und vergewisserte sich, dass ihr Morgenrock geschlossen war. Selbst wenn es nur jemand vom Personal war, der kam, um das Frühstückstablett wegzuräumen, wollte Rebecca nicht im Nachthemd in Grants Zimmer gefunden werden. Das würde keinen guten Eindruck machen.
„Herein“, rief Grant.
Die Tür wurde langsam geöffnet, und Nora schaute um die Ecke.
Anscheinend war ihr Bedürfnis, Eloise zu sehen, stärker gewesen war als die Angst davor, ihrer Mutter nicht zu gehorchen und dem finsteren Grant gegenüberzutreten.
„Nora, ich hatte
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