Baccara Exklusiv Band 99
sie noch einmal zurück und traute ihren Augen nicht. Nick stand im Türrahmen unter einem Mistelzweig. Zurückzugehen und ihn zu küssen wäre jedoch ein Fehler.
„Schlaf lieber, und warte nicht auf mich“, riet sie ihm. „Wir sehen uns morgen früh.“
Wie traurig und endgültig das klang, war ihr bewusst, als sie unter Nicks Blick die Treppe hochging. In ihrem Zimmer lehnte sie sich gegen die geschlossene Tür und sagte sich, richtig gehandelt zu haben.
Als das Mondlicht später Schatten auf die Wände warf, lag Sara wach im Bett und dachte an Nick. Sein Angebot anzunehmen wäre Wahnsinn. Der Abschied am Morgen wurde schon schwer genug, aber um wie viel schwerer nach einer Liebesnacht.
Sie rollte sich auf die Seite und zog die Bettdecke über die Schulter. Mit einem tiefen Seufzer schloss sie die Augen und versuchte zu schlafen.
Aussichtslos.
Wenn wir wieder in Boulder sind, können wir uns nicht mehr sehen.
Das war bedauerlich. Aber war es nicht auch bedauerlich, auf eine Nacht mit einem erotischen unbefangenen Mann wie Nick zu verzichten?
Sara riss die Augen auf. Tu es! Dies ist deine letzte Chance. Morgen ist er für immer unerreichbar. Er will dich, du willst ihn, worauf wartest du?
Ungewohnt kühn fasste sie den Entschluss, knipste die Lampe an und stand auf. Eilig warf sie sich den Morgenmantel über, öffnete, ehe ihr Bedenken kommen konnten, die Tür und spähte in den Flur. Niemand war zu sehen. Barfuß huschte sie aus dem Zimmer, die Treppe hinunter durch das Wohnzimmer und den kleinen Flur zu den Gästezimmern entlang.
Sie fand die richtige Tür und klopfte leise an. Sekunden später öffnete ihr Nick in Pyjamahose.
„Sara? Heißt das …?“
Sie schlang die Arme um seinen Nacken und erstickte jedes weitere Wort mit einem tiefen Kuss.
Nick wirkte fast erschrocken, doch Sara ließ nicht locker. Sie küsste ihn mit all der Leidenschaft, zu der sie fähig war, und teilte ihm mit Lippen, Zunge, Händen und Körper mit, wie frustriert auch sie durch die erzwungene Zurückhaltung gewesen war.
Der heftig begonnene Kuss wurde bald so sinnlich, dass Sara den Eindruck gewann, sie schwebe über dem Boden. Die Arme um Nicks Nacken gelegt, löste sie sich ein wenig von ihm.
„Wir können nur heute Nacht zusammen sein, Sara. Das wissen wir beide.“
„Dann sollten wir das Beste draus machen, oder?“
Nick küsste sie wieder, fuhr ihr mit den Händen unter den Morgenmantel und zog ihr Nachthemd hoch, bis er ihre nackten Schenkel spürte. Zufrieden seufzend, flüsterte er: „Du fühlst dich wunderbar an, weich und warm und … einfach perfekt.“
Die Hände von hinten um ihre Schenkel gelegt, presste er Sara an sich, dass seine Härte in ihren Bauch drückte. Der Beweis seiner Begierde steigerte ihr Verlangen noch mehr. Nick öffnete den Morgenmantel und schob ihn ihr von den Schultern.
Plötzlich fiel Sara ein, was sie darunter trug – ihr altes Flanellnachthemd. Es war weich und angenehm, aber abgetragen und etwa so sexy wie ein Overall.
„Ach du Schreck!“, flüsterte sie beschämt.
„Was ist los?“
„Mir ist gerade klar geworden, was ich anhabe – ein altes hässliches Flanellnachthemd.“
Nick lehnte sich etwas zurück und betrachtete sie. „Meine Güte, du hast recht!“, bestätigte er leise. „Das ist mir noch gar nicht aufgefallen. Dann ziehe ich dir das hässliche Ding am besten ganz schnell aus.“
Sara musste schmunzeln. „Du nimmst mich einfach nicht ernst.“
„Weil es keinen Spaß macht“, erwiderte er und öffnete die Knöpfe. „Und nur der Ordnung halber: Mir ist völlig egal, was du anhast, Hauptsache, es landet möglichst schnell auf dem Boden.“ Ungeduldig zog er ihr das Nachthemd über den Kopf und warf es fort.
Sein Blick fiel auf Saras Brüste und verweilte dort so lange, dass Sara den Eindruck gewann, er sei enttäuscht.
Sie wandte sich ab, um das Licht auszumachen, doch Nick hielt ihren Arm fest. „Nein, lass es an.“
Sara war leicht befangen. Sie hatte noch nie bei Licht mit einem Mann geschlafen, aus Angst, jeder kleine körperliche Makel trete dann um ein Vielfaches hervor.
Nick führte sie zum Bett und setzte sich neben sie, als sie sich hinlegte. Er betrachtete sie erneut. Sara wollte die Arme vor den Brüsten verschränken, doch Nick umfasste ihre Handgelenke. „Nein, Liebes, tu das nicht.“
„Aber du starrst mich an.“
„Und warum glaubst du, dass ich dich anstarre?“
„Ich weiß nicht recht, vielleicht weil es nicht viel zu
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