Baccara Extra Band 01

„‚Begeistert‘ wäre das bessere Wort. Wahrscheinlich werde ich meine Wette mit Trent gewinnen. Und das ist allein dein Verdienst.“
    Und genau das hatte sie verhindern wollen. „Bei der Wette geht es darum, Trents Hotel in Arizona zu schlagen, richtig?“
    „Ja, und der Gewinner bekommt den Thunderbird unseres Vaters. Ich sage dir, Vanessa, du musst dieses Auto sehen. Es ist einzigartig.“
    Brock blickte sie voller Verlangen an, und Vanessa spürte sofort, wie gefährlich die Situation war. Augenblicklich wich sie vor ihm zurück. „Ich sollte mich besser an die Arbeit machen.“
    Brock nickte enttäuscht und ging zur Tür.
    Vanessa musste eine wichtige Entscheidung treffen. Sollte sie die Doppelhochzeit sabotieren und unschuldige Familienmitglieder von Brock mit in die Sache hineinziehen?

8. KAPITEL
    Am Ende des Tages verließ Vanessa mit dem ungeöffneten Umschlag in der Tasche ihr Büro. Es war ihr unangenehm, dass sie ihn von Brock erhalten hatte. Schließlich hatte sie keine Prämie verdient.
    Als sie in ihrer Wohnung ankam, zog sie sich die Sachen aus und ließ sich ein Bad ein. Das heiße wohlduftende Wasser entspannte ihre müden Knochen.
    Wenn Plan A nicht funktionierte, musste sie zu Plan B übergehen. Doch leider besaß sie keine solche Alternative, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass Brock ihre Sabotageakte so lange überstehen würde.
    „Was jetzt?“, flüsterte sie seufzend. Frustriert blickte sie zu der Krokodillederhandtasche, die sie von Lily’s Designs als Dank für die erfolgreiche Veranstaltung erhalten hatte.
    Ein weiteres Geschenk, das sie an ihr Versagen erinnerte.
    Und darin befand sich der Umschlag, den sie noch immer nicht geöffnet hatte. Sie traute sich einfach nicht.
    Aber schließlich siegte ihre Neugier. Kurz entschlossen stieg Vanessa aus der Badewanne, trocknete sich mit einem Handtuch ab und griff nach der Handtasche. Zögerlich öffnete sie das teure Stück und holte den Umschlag heraus.
    Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte, riss sie ihn auf. Als sie den Betrag darin sah, stockte ihr der Atem. Es war weitaus mehr, als sie erwartet hatte.
    Zwischen den Geldscheinen fand sie einen kleinen Zettel mit einer handschriftlichen Notiz.
    Komm heute Abend um sieben Uhr auf meine Jacht, um auf unseren Erfolg anzustoßen.
    Vanessa starrte den Zettel an. Die Nachricht machte alles noch schlimmer. Brock glaubte tatsächlich, dass er alles mit ihr, Vanessa, anstellen konnte. Er nahm an, dass nur ein Wort genügte, und sie würde zu ihm eilen. Wütend ballte sie die Hände zu Fäusten. Sie wusste ganz genau, was das bedeutete. Brock glaubte, dass er sie mit der Prämie kaufen konnte. Er verlangte eine Gegenleistung für das Geld. Er wollte Sex. Das hätte sie sich denken können. „Wie kannst du es wagen, Brock?“, flüsterte sie.
    Schnell zog sie sich ein verführerisches Kleid an und steckte sich die Haare hoch. Brock sollte sehen, was ihm durch sein unsensibles Verhalten entging. Sie hatte nämlich keineswegs vor, die Nacht mit ihm auf der Jacht zu verbringen.
    Und das wollte sie ihm persönlich mitteilen.
    Vanessa erreichte den Jachthafen, als die Sonne unterging. Festliche Beleuchtung auf dem Steg wies ihr den Weg zu Brocks Jacht.
    Als sie am Boot ankam, erwartete Brock sie in legerer Kleidung auf dem Deck. Er ging zu ihr und half ihr auf die Jacht. „Ich freue mich, dass du meiner Einladung gefolgt bist.“
    „Hatte ich denn eine Wahl?“, erwiderte sie gereizt.
    Brock lächelte und ergriff ihre Hand. „Ich muss dir etwas zeigen.“
    „Das habe ich mir schon gedacht.“
    Er führte sie die Treppe zum Wohnbereich herunter, wo auf einmal grelle Lichter angingen und mehrere Hotelangestellte sie mit Kameras empfingen. „Überraschung!“, riefen alle im Chor.
    Verwirrt trat Vanessa einen Schritt zurück und fiel in Brocks Arme. Sie richtete sich auf und entdeckte ein Schild über der Bar. „Vanessa Dupree – Mitarbeiterin des Monats.“ Sie sah zu Lucy, Akamu und weiteren engen Mitarbeitern, die sie alle anstrahlten. Kopfschüttelnd wandte sie sich an Brock. „Ist das dein Ernst?“
    Er lächelte ebenfalls. „Natürlich.“
    „Machst du jeden Monat eine Party für den besten Mitarbeiter?“, fragte sie.
    „Nein, nur wenn jemand meine Erwartungen übertrifft.“
    Lucy reichte ihr ein Glas Champagner und umarmte sie. „Herzlichen Glückwunsch. Dies ist eine große Ehre.“
    „Aber ich …“ Was sollte Vanessa sagen? „Danke.“
    Brock nutzte die