Baccara Extra Band 01
Gelegenheit, um eine Rede über den aktuellen Erfolg des Hotels und Vanessas Anteil daran zu halten. Die Gäste applaudierten begeistert und bedienten sich im Anschluss vom reichhaltigen Büfett an Deck. Es war eine milde Nacht. Trotzdem fror Vanessa.
Das hatte sie nicht erwartet. Mit allem hatte sie gerechnet, aber nicht mit der Ehre, die ihr an diesem Tag zuteil wurde.
Die Jacht fuhr langsam die Bucht entlang, und Vanessa stand irgendwann allein an der Reling und betrachtete nachdenklich die Küste.
Sie war hin- und hergerissen. Auf der einen Seite hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil sie ihre Freunde belog. Auf der anderen Seite war sie enttäuscht, weil ihr Plan nicht geklappt hatte. Aber sie fühlte sich auch glücklich, weil sie Menschen kennengelernt hatte, die ihr viel bedeuteten.
Doch sie bedauerte, dass alles eine Täuschung war. Der Job, ihre Freunde und ihre ganze Identität basierten auf Lügen.
Deshalb verdiente sie es gar nicht, gefeiert zu werden.
Und tief in ihrem Innern wünschte sie sich, sich einfach in Brock Tyler verlieben zu können, ohne daran denken zu müssen, was er ihrer Schwester angetan hatte.
Als die Jacht wieder im Hafen anlegte, verabschiedete Vanessa sich von ihren Freunden und Mitarbeitern und dankte ihnen, dass sie gekommen waren, um diesen besonderen Moment mit ihr zu teilen.
Nachdem alle die Jacht verlassen hatten, trat Brock auf Vanessa zu, ergriff ihre Hand und sah ihr tief in die Augen. Sie hatte ihn schlimmer Taten bezichtigt, doch er war die ganze Zeit ehrlich zu ihr gewesen. Mehr als sie zu ihm.
Doch eine Sache brannte ihr auf der Seele. „Ich habe dich letztens mit Larissa Montrayne im Torch gesehen.“
„Stimmt, ich war dort.“ Er nippte an seinem Champagner.
„Du gibst es also zu?“
„Ja. Aber ich habe dich gar nicht in der Bar gesehen.“
„Ich bin gegangen.“
„Du hast ihren Verlobten verpasst. Er ist kurz nach uns in die Bar gekommen. Ich habe Larissa zufällig auf dem Parkplatz getroffen. Sie hatte auf ihren Verlobten gewartet, und wir wollten drinnen schon mal einen Drink bestellen.“
„Ist das wahr?“
„Ja.“ Er beugte sich vor und küsste sie. „Sonst noch was?“
Hatte Brock Larissa wirklich nur zufällig getroffen? Ich habe mich wie ein unreifer Teenager verhalten, schalt Vanessa sich.
Als sie das Verlangen sah, das plötzlich in Brocks Augen aufflammte, wusste sie, dass sie verloren hatte. Wenn er sie weiter so anblickte, würde sie unweigerlich in seinem Bett landen.
Doch genau das durfte sie auf keinen Fall zulassen.
Fest entschlossen war sie zu ihm gekommen, doch in diesem Moment merkte sie, wie sie langsam schwach wurde. „Ich sollte gehen“, flüsterte sie.
Brock berührte ihre Wange. „Ich brauche dich heute Nacht, Vanessa.“
„Warum ich, Brock?“ Diese Frage stellte sie sich schon die ganze Zeit. „Du könntest jede Frau haben, die du möchtest.“
„Ich bin kein Playboy.“
Skeptisch hob Vanessa die Brauen.
„Nicht mehr“, fügte er lächelnd hinzu und zog sie in die Arme. „Wir sollten unsere gemeinsame Zeit nicht mit Reden verschwenden. Ich verspreche dir, ich werde dir morgen früh alle deine Fragen beantworten. Bleib heute Nacht bei mir, Baby. Du wirst es nicht bereuen.“ Damit ergriff er ihre Hand und zog Vanessa ins Schlafzimmer.
Brock liebte es, mit Vanessa zu schlafen. Sie reagierte ekstatisch auf jede seiner Berührungen und schien den Sex genauso zu genießen wie er. Ihre Leidenschaft machte ihn vollkommen verrückt. Nie zuvor hatte er so viel Spaß mit einer Frau im Bett gehabt.
Brock legte sich zu ihr, nahm sie in die Arme und liebte sie wild und leidenschaftlich, als ob es kein morgen gäbe.
Und es gab wirklich kein morgen für sie.
Brock hatte genug von Vanessas Spielchen. Doch als sie sich ihm laut stöhnend entgegendrängte, vergaß er fast, was sie ihm angetan hatte. Aber er durfte sie nicht so einfach davonkommen lassen. Sie wollte ihn zerstören.
Trotzdem fiel es ihm schwer, ihr nicht zu verzeihen, denn er begehrte sie.
Am nächsten Tag würde alles aus sein zwischen ihnen. Dafür würde er sorgen. Alles, was ihnen blieb, war diese Nacht.
Und Brock hatte vor, sie unvergesslich für sie beide zu machen.
Nach ihrem ersten gemeinsamen Höhepunkt rollte Brock sich auf den Rücken und betrachtete Vanessa, die genauso verschwitzt und atemlos war wie er.
Sie sah wunderschön aus. Manchmal kam sie ihm so verletzlich und unschuldig vor. Es schien fast unmöglich, dass sie ihn
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