Baccara Extra Band 01
und bist hier verschwunden.“
Vanessa schnappte nach Luft. Sie war auf diesem Moment vorbereitet gewesen, aber trotzdem traf sie die Kündigung sehr. „Ich hasse dich.“
Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß. Das war mir die ganze Zeit klar. Selbst als wir miteinander geschlafen haben.“
Vanessa gab ihm eine Ohrfeige.
Doch es machte ihm nichts aus. „Du wolltest mich ruinieren, richtig?“, fragte er ruhig. „Hast du gedacht, ich bin wirklich so dumm? Nach deinen ersten Sabotageakten bin ich dir auf die Schliche gekommen. Hast du dich gar nicht gewundert, dass danach nichts mehr nach Plan gelaufen ist? Ich muss zugeben, die Geckos waren ein Geniestreich. Du bist sehr kreativ, Vanessa. Das muss man dir lassen.“
Vanessa zitterten die Lippen. Sie war die ganze Zeit auf den Arm genommen worden. Und Brock hatte es genossen, sie scheitern zu sehen. Die Prämie und die Party für sie waren Teil seines Racheplans gewesen. Er hatte es ihr heimgezahlt und musste unglaublich stolz auf sich sein.
Und das machte sie vollkommen fertig.
„Hast du wirklich geglaubt, ich würde zusehen, wie du die Hochzeit meiner Mutter und meines Bruders sabotierst?“, fragte er. „Alle Vorbereitungen, die du getroffen hast, sind abgesagt worden.“
Sie schüttelte den Kopf und weinte. Brock schien ihr wirklich alles zuzutrauen. „Ich hatte nicht vor, die Hochzeit zu stören.“
„Und warum sollte ich das glauben?“, fragte er zynisch.
Vanessa wollte ihm erklären, dass auch sie Grenzen hatte. Obwohl sie ihn hasste, hatte sie sich dagegen entschieden, seine Familie mit in die Angelegenheit hineinzuziehen. Sie hätte es sich nicht verzeihen können, das Glück seiner Mutter zu zerstören, denn die konnte nichts für die Taten ihres Sohns. Doch sie bezweifelte, dass Brock ihr glauben würde. Seine Meinung über sie stand fest.
„Geh jetzt“, befahl er mit einem bedauernden Unterton in der Stimme. Brock schien ihr anzusehen, dass ihr der Abschied schwerfiel.
Und Vanessa wollte nicht auf diese Art und Weise das Hotel verlassen. Sie musste die Wahrheit erfahren. Was war wirklich zwischen Brock und ihrer Schwester passiert?
„Geh“, wiederholte er entschlossen. „Bevor ich dich von meinem Grundstück werfen lasse.“
„Du würdest mich verhaften lassen?“, fragte sie geschockt.
„Dazu habe ich jedes Recht.“
„Du bist ein Schwein.“
„Ich schütze nur mein Eigentum, Vanessa.“
Brock verließ das Deck und betrat den Wohnbereich.
Vanessa sah ihn nicht mehr, als sie sich anzog und die Jacht verließ.
Tränen liefen Vanessa über die Wangen, als sie ihre Sachen in der Wohnung zusammenpackte. Und auch bei der Schlüsselrückgabe an der Rezeption konnte sie kaum ihr Schluchzen unterdrücken.
Sie besaß nicht den Mut, um sich persönlich von Lucy und Akamu zu verabschieden. Die beiden waren so nett zu ihr gewesen, und jetzt würden sie unendlich enttäuscht von ihr sein. Feige, wie Vanessa war, hatte sie ihnen eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen und hoffte, sie würden ihr eines Tages verzeihen. Sobald sie ihr Leben wieder geordnet hatte, wollte sie die beiden anrufen und ihnen alles in Ruhe erklären.
Melody hatte sie nicht erreichen können. Sie hoffte, dass mit ihr alles in Ordnung war. Obwohl sie wusste, dass Melody mittlerweile erwachsen war, machte sie sich noch immer Sorgen um sie.
Als Vanessa im startenden Flugzeug saß, betrachtete sie wehmütig die immer kleiner werdende Insel. Sie versuchte, nicht wieder zu weinen, um keine Aufmerksamkeit bei den anderen Passagieren zu erregen.
Sie musste an Brocks Reaktion auf ihre Vorwürfe denken. Er schien nicht einmal zu ahnen, wie sehr ihre Schwester litt. Was für eine Art Mensch war er bloß? Wie hatte er mit Vanessa schlafen können, obwohl er wusste, dass sie Melodys Schwester war? Dabei hatte Vanessa nicht geplant, Sex mit ihm zu haben – obwohl er ihr das vorgeworfen hatte. Sie hatte auf keinen Fall mit ihm geschlafen, um ihn von ihren Sabotageakten abzulenken. Und auch die Hochzeit seiner Familie hätte sie niemals gestört. Diese Anschuldigungen waren einfach bodenlos.
Es verletzte sie, dass er ihr diese Dinge zutraute. Aber ganz unschuldig war sie nicht. Sie hatte genug getan, um ihn das Schlimmste über sie denken zu lassen.
Nachdem die Maschine in New Orleans gelandet war, fuhr Vanessa sofort mit einem Taxi zu Melodys Wohnung. Als sie vor deren Tür stand, holte sie den Schlüssel aus ihrer Tasche. Zum Glück besaß sie einen
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