Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
Mikki und griff in ihre Handtasche.
„Hi, Justin, ich bin’s, Rory.“
„Rory, was ist los?“
„Ach, ich wollte fragen, ob es dir passt, wenn ich kurz vorbeikomme.“
„Hier? Jetzt?“ Sie hörte ihn schlucken.
„Ist der Zeitpunkt ungünstig?“
„Nur wenn dich Unordnung stört.“
„Nein, überhaupt nicht. Ich bin in einer Minute da.“
„Eine Minute?“
„Ich stehe vor deinem Haus.“
„Du hast aber auch ein Glück mit deinen Parkplätzen.“ Er winkte ihr zu.
„Wo ist dein Truck?“
„Drei Blocks entfernt.“
„Wir können die Parkplätze tauschen, wenn ich wieder fahre.“ Nur hoffte sie, dass sie zusammen wegfahren würden. Doch darauf sollte sie sich besser nicht verlassen. Das letzte Mal, das sie sich auf einen Mann verlassen hatte, war sie auf einer neunhundert Dollar teuren Tischdecke sitzen geblieben, die vormals ihr Brautkleid gewesen war.
„Komm rein“, sagte Justin. „Nimm die seitliche Treppe nach unten.“
Sie stieg aus dem Wagen, schnappte sich ihre Tüte und ging an der Vordertreppe vorbei. Am Fuß der Seitentreppe wartete Justin auf sie. Er stand in Jeans, Arbeitsstiefeln und einem Karohemd mit aufgekrempelten Ärmeln in der offenen Tür. Aus seiner Brusttasche ragte ein Zollstock.
„Ich störe dich wohl“, sagte sie, nachdem sie sich nochmals begrüßt hatten.
Er strich sich das Haar zurück. „Nein, ich war nur gerade bei ein paar kleineren Renovierungsarbeiten.“
Sie versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie erschrak. In seiner Wohnung sah es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.
Von mehreren Wänden war der Putz abgeschlagen, und unter dem Waschbecken in der offenen Küche tropfte Wasser in einen Eimer.
Er hatte einige geschmackvolle Möbel, außerdem einen riesigen Fernseher, eine braune Ledercouch und einen passenden Sessel. Alles war in der Mitte des Zimmers unter einer Plane zusammengestellt. Auf dem Esstisch lagen ein großer Pizzakarton, mehrere Metallteile – Rohre für ein Waschbecken? – und diverse Ausgaben des San Francisco Chronicle. Ansonsten waren da ein Surfbrett, ein Fahrrad und ein billig gerahmtes Poster von Angelina Jolie als Lara Croft.
Mit Unordnung konnte sie ja leben, aber mit schlechtem Filmgeschmack? Sie schüttelte sich und stieg über einen Schuttberg, während sie fieberhaft überlegte, was sie sagen könnte. Nette Wohnung war wohl kaum angebracht.
„Ich habe gerade einen alten Wandschrank und einen Teil der Wand abgerissen“, erklärte er. „Ich wollte den Raum offener haben.“
Dafür brauchte es mehr als das. Justin lebte in einem Kaninchenstall. Die Mieten in der Stadt waren zwar horrend, aber Rory hatte doch gedacht, dass er sich etwas Besseres leisten konnte.
„Ich bin sicher, dass es … sehr schön wird.“
„Na ja, bis jetzt war ich mit der Renovierung der anderen Wohnungen beschäftigt.“
„Ah. Arbeitest du nebenbei als Hausmeister?“
„Ja, so ähnlich. Genau genommen …“
Rory schrie auf. „War das eine Maus? Ich habe eine Maus gesehen! Sie rannte unter den Putz dort.“
„Das ist nur Joe Montana. Er ist harmlos.“
„Du gibst Mäusen Namen?“
„Nur denen, die abends mit mir fernsehen.“
„Ach so. Ich habe ein paar Sachen aus der Bäckerei mitgebracht. Ich hoffe, Joe Montana mag sie.“
Justin nahm ihr die Tüte ab. „Danke. Womit habe ich das verdient?“
„Gute Frage“, sagte sie und sah sich um.
„Tut mir leid wegen der Unordnung. Ich wollte eigentlich mit allem fertig sein, bevor ich dich hierher einlade.“
„So?“
„Ja. Normalerweise wohne ich nicht auf Baustellen, aber ich habe dieses Haus vor Kurzem als Anlageobjekt mit Sam und Didi zusammen gekauft, und wir alle arbeiten hier, sobald wir die Zeit finden. Na ja, in den letzten Wochen hatte ich zu viele Aufträge von meinen richtigen Kunden, deshalb ging es hier nur schleppend voran.“
„Dir gehört dieses …“
Er lächelte. „Diese Müllhalde, ja.“
„Dann bist du nicht der Hausmeister?“
„Ich bin Eigentümer und Hausmeister in einem, wenn man so will.“ Er sah sie an. „Macht das für dich einen Unterschied?“
„Ja.“
„Na, wenigstens bist du ehrlich.“
„Ist es denn verkehrt, wenn ich einen Mann vorziehe, der es zu etwas gebracht hat?“
Eine seltsame Spannung lag in der Luft.
„Möchtest du etwas trinken?“, fragte er.
„Nein danke.“
„Ich denke, eine Führung ist überflüssig. Außer dem Bad und dem Schlafzimmer hast du alles gesehen.“
„Schon gut. Ich
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