Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
Blackthorne. Nein, ich habe keine Kinder, aber ich hätte gern welche. Ich habe jahrelang an Botschaftsschulen unterrichtet, und ich hatte Kinderpsychologie als Nebenfach. Das ist jetzt sicher kein Nachteil. Außerdem bin ich das älteste von fünf Geschwistern. Reicht das?“
Aufgebracht stieß sie sich vom Geländer ab und wollte ins Haus gehen, doch er hielt sie am Arm fest und zog sie zu sich hinter den dunklen Vorhang. „Ja, das reicht.“
Laura bekam kaum Luft, so heftig klopfte ihr Herz. Blackthorne war stark, und sie war in der Dunkelheit mit ihm allein. Es gab kein Entrinnen. Seine Schenkel drückten gegen ihre Beine, und die Wärme seines Körpers vertrieb die Kälte der Nacht. Er beugte sich zu ihr, als wollte er sie küssen.
„Sie duften nach Freiheit“, flüsterte er. Sie war eine schöne Frau, und er war ein Mann, der viel zu lange auf Lust und Leidenschaft verzichtet hatte.
Es half nichts, dass Laura sich zur Vorsicht mahnte und sich vor Augen hielt, dass Richard Blackthorne schon sehr lange allein lebte. Sie konnte nicht anders, hob die Hand und legte sie ihm auf die Brust.
Er holte tief Luft und wich hastig zurück, als ihm bewusst wurde, was er da machte. „Ich will kein Mitleid!“ Er stieß sie von sich und verschwand im Haus.
Beinahe hätte Laura ihm nachgerufen, dass sie in den kurzen Momenten in seinen Armen alles andere als Mitleid empfunden hatte.
3. KAPITEL
Er war ein Dummkopf! Offenbar hatte er nichts daraus gelernt, dass seine Frau ihn verlassen hatte, sonst hätte er Laura nicht berührt.
Richard saß im Morgengrauen am Schreibtisch, vertippte sich ständig auf der Tastatur und schob sie schließlich von sich. Noch jetzt fühlte er Lauras Körper, wenn er die Augen schloss, einen weichen und femininen Körper, den er gern erforscht hätte.
Sie ist das Kindermädchen, ermahnte er sich. Nur eine Angestellte.
Rastlos stand er auf und trat ans Fenster. Sie war der Traum eines jeden Mannes, und sie würde sich lange in seinem Haus aufhalten und ihn ständig in Versuchung führen.
Hinter ihm zeigte ein Piepton das Eintreffen einer E-Mail an. Das Faxgerät begann zu arbeiten. Richard achtete nicht darauf, sondern blickte auf den Strand hinunter. Neben der Straße entdeckte er Lauras Spuren im Sand. Ob sie mit Kelly spazieren gehen und Muscheln sammeln würde? Würde Kelly sie überhaupt mögen? Ihr Zimmer und die Spielsachen? Oder würde sie sich fürchten? Er hatte keine Ahnung, wie man ein vierjähriges Mädchen behandelte, doch Kelly war alles, was ihm im Leben geblieben war. Darum wollte er ihr auch alles bieten, was er zu geben hatte.
Nur mich selbst nicht …
Was geschah, wenn seine Bemühungen nicht ausreichten und er seiner Tochter einen Schock versetzte? Sie war schließlich ein kleines Kind. Im Moment war Laura für sie sicher gut. Laura hatte zwar eine spitze Zunge, aber auch Charme. Mit ihr fand Kelly hoffentlich wieder Freude am Leben, nachdem sie seit dem Unfall von einem zum anderen weitergereicht worden war.
Er und Andrea hatten keine Angehörigen. Vom Unfall seiner Frau hatte er durch einen Polizisten erfahren, von der Existenz seiner Tochter fünf Tage später von dem Anwalt, der Andreas Testament vollstreckte.
Mit seiner Vollmacht ausgestattet, hatte Katherine Davenport dafür gesorgt, dass Kelly von der staatlichen Fürsorge zu ihm geschickt wurde. Das alles wirkte auf ihn unbeschreiblich kalt und unpersönlich.
Wieso hatte Andrea ihm das Kind verschwiegen? Er hatte viel über die Frau nachgedacht, die er vor sieben Jahren auf einem Wohltätigkeitsball kennengelernt und geheiratet hatte. Andrea war eine Schönheit gewesen, doch in der Ehe hatte sie sich als selbstsüchtig gezeigt und nichts als Forderungen gestellt.
Dann wünschte er sich Kinder. Dagegen sperrte sie sich so energisch, dass er einlenkte. Vermutlich war sie in der wilden Nacht am Strand, unmittelbar vor dem Unfall, schwanger geworden. Trotzdem hatte sie ihn verlassen, nachdem die Verletzungen sein gutes Aussehen zerstört hatten.
Was hatte Andrea seiner Tochter über ihn erzählt? Nun, das war jetzt nicht mehr wichtig. Seufzend kehrte Richard an den Computer zurück und arbeitete, bis aus der Sprechanlage eine sanfte Stimme erklang.
„Auch ein Mr Blackthorne kommt nicht ganz ohne Essen aus.“
Lächelnd drückte er die Taste am Gerät. „Haben Sie gekocht?“
„Ja, und Dewey schafft nicht alles allein. Ich koche aus Gewohnheit immer für sechs Personen. Gut, dass ich Reste
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