Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
von Schokolade. Am meisten sehnte er sich jedoch nach Lauras Lachen, das er aus dem Stimmengewirr deutlich heraushörte. Diese Frau hatte etwas an sich, das ihn tief berührte, obwohl er es gar nicht wollte.
Sie lehnte sich gegen ihn auf, und es reizte ihn, sie zum Äußersten zu treiben. Er tat es nur nicht, weil er alles zu verlieren hatte, falls sie sein Gesicht sah. Und seine Tochter brauchte Laura, weil er nicht für sie da sein konnte.
Am Ende des feuchten Korridors löste er die Verriegelung der Tapetentür und hielt sie fest, damit sie sich nicht ganz öffnete. Laura stand am Herd, holte ein Backblech heraus und legte die Plätzchen auf einen Teller. Andrea hatte sich für solche Tätigkeiten nicht interessiert.
Am meisten überraschte es ihn, dass drei Personen auf Hockern rings um die Kücheninsel saßen. Laura brachte die Plätzchen zur Theke und bot sie den Gästen an.
Gäste! In seinem Haus! Zum ersten Mal!
Es machte ihn wütend, und sie sollten verschwinden. Der Grund für seinen Ärger war klar – er konnte sich nicht zu ihnen gesellen. Durch das lebhafte Gespräch führten sie ihm nur noch deutlicher vor Augen, wie isoliert er war.
Doch Laura war wunderschön, und die drei Männer hingen förmlich an ihren Lippen. Und als sie ein neues Blech in den Herd schob, beugten sich alle drei vor, um ihren Po besser betrachten zu können.
„Das Haus ist irre groß“, sagte der Jüngste von ihnen. Richard erinnerte sich, dass er immer die Lebensmittel brachte.
„Ja, wirklich irre“, bestätigte Laura und verteilte Teig auf einem weiteren Blech.
„Unheimlich ist es auch“, sagte ein Mann und sah sich um.
„Mir gefällt es. Man spürt auch geradezu seine Geschichte.“
Genauso war es Richard ergangen, als er es das erste Mal sah. Er lehnte sich gegen die Wand des Korridors und hörte weiter zu.
„Haben Sie ihn schon gesehen?“, fragte der Lebensmittelhändler.
„Natürlich.“
„Ist es … schlimm?“
Richard wartete atemlos auf Lauras Antwort.
„Kann ich nicht sagen.“
„Wieso versteckt er sich dann?“
„Offenbar lebt er gern zurückgezogen. Vielleicht liegt es auch daran, dass er nicht sonderlich gut aufgenommen wurde.“ Laura unterbrach die Arbeit und drehte sich um. „Hören Sie mir jetzt gut zu. Falls jemand seiner Tochter gegenüber auch nur eine Andeutung macht, dann … mein Großvater hat mir beigebracht, mit einer Flinte umzugehen und die Beute zu häuten.“
Richard unterdrückte ein Lachen. Die Gäste lachten nur halbherzig und bedankten sich hastig für den Kaffee. Im Hinausgehen meinte der Lebensmittelhändler noch, Laura sollte einfach anrufen, falls sie etwas brauchte.
Laura schloss hinter ihnen die Tür, schob das Blech in den Herd und bereitete die letzten Schokoladenplätzchen vor. Bisher hatte sie noch kein Kind getroffen, das keine Schokolade mochte, und Kelly sollte sich in diesem düsteren Haus willkommen fühlen.
Plötzlich spürte sie, dass sie nicht mehr allein war. Dann sah sie ihn. Er stand zwischen der Wand und der offenen Tür der Vorratskammer, nicht viel mehr als ein Schatten. Das Licht fiel nur auf die alte Jeans von den Füßen bis herauf zu den Hüften. Wie war er hereingekommen, ohne dass sie es bemerkte?
„Ich würde ja gern glauben, dass das Plätzchenrezept meiner Großmutter Sie hergelockt hat, aber ich tippe auf einen anderen Grund.“
„Klug und noch dazu schön.“
Prompt ärgerte sie sich. Musste denn jeder Mensch gleich zu Beginn eines Gesprächs eine Anspielung auf ihr Aussehen machen? „Möchten Sie ein Plätzchen?“
„Nein, danke.“
„Wollen Sie behaupten, Sie wären der einzige Mensch auf dieser Welt, der keine Schokoplätzchen mag?“
„Nein.“
„Ach, Sie möchten nicht ins Licht kommen und sich eines holen.“
Schweigen.
„Was lassen Sie sich noch alles entgehen, weil Sie ständig im Dunkeln bleiben wollen, Mr Blackthorne?“, fragte sie und warf ihm ein Plätzchen zu. Er fing es blitzartig auf. „Und was werden Sie Kelly vorenthalten?“
„Albträume, Miss Cambridge.“
„Nennen Sie mich Laura. Ich finde, Sie machen sich etwas vor.“
„Sie wissen gar nichts über mich, Schönheitskönigin“, sagte er geringschätzig.
„Stimmt.“ Laura knallte den Spatel auf die Theke. „Ich weiß nichts über Sie, und Sie wissen nichts über mich … Biest!“ Sie holte das Blech aus dem Herd, schob das letzte hinein und stellte die Uhr. Dabei drängte sie die Erinnerungen zurück. Schönheitskönigin! Als
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