Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
ob sie etwas davon gehabt hätte! Nicht einmal ihren Verlobten hatte sie halten können.
Richard verstand nicht, worüber sie sich aufregte. „Laura …“
„Tut mir leid“, sagte sie leise. „Das war gemein von mir.“
Er hatte schon viel Schlimmeres gehört. „Sie haben sich über mich geärgert. Warum?“
„Das ist unwichtig“, behauptete sie und bedeckte die Plätzchen mit Frischhaltefolie.
„Lügnerin.“
„Ach, werfen wir uns jetzt gegenseitig Schimpfwörter an den Kopf?“, fragte sie, holte Fleisch und Gemüse aus dem Kühlschrank und legte alles auf den Tisch. Sie kannte Richard Blackthorne zu wenig, um mit ihm über ihre Vergangenheit zu sprechen, und Jammern lag ihr nicht. Reine Zeitverschwendung, dachte sie, legte das Fleisch in Marinade und stellte es in den Kühlschrank zurück. Während sie das Gemüse klein schnitt, fühlte sie die Nähe dieses Mannes, als hätte sie sich an ein Feuer herangewagt. „Sie starren mich an.“
„Woher wollen Sie das wissen?“
„Ich fühle es.“
Ahnte sie, dass auch er ihre Nähe fühlte? „Und wie ist das für Sie?“
Laura unterbrach ihre Tätigkeit. „Es ist wie ein Einbruch“, antwortete sie, füllte das Gemüse in eine Schüssel, bedeckte es mit Wasser und stellte es in den Kühlschrank. „Ich mag es nicht.“
„Sie sind eine sagenhafte Frau, Laura. Welcher Mann würde Sie nicht gern ansehen? Das ist Ihnen doch klar.“
Die Uhr klingelte. „Mir ist klar, welchen Wert die Menschen auf das Aussehen legen“, entgegnete sie.
„Mir auch“, sagte er bitter.
„Dann haben wir ja etwas gemeinsam.“ Sie holte das letzte Backblech aus dem Herd und drehte sich um.
Blackthorne war verschwunden. Sie war wieder allein.
Richard brachte das Geschirr vom Abendessen über die Dienstbotentreppe in die Küche, stellte es in die Spülmaschine und nahm sich ein Plätzchen von dem Teller auf dem Tisch. Er schob es sich in den Mund und wollte durchs Esszimmer in die Bibliothek gehen, blieb jedoch stehen, als er einen warmen Lufthauch spürte.
Im Wohnzimmer erstarrte er. Laura stand auf der Terrasse und stützte sich aufs Geländer. Ihr grünes Kleid flatterte im Wind wie das Banner eines Ritters. Sie betrachtete den dunklen Himmel. Jenseits der Terrasse schlug das Meer gegen die Küste. Nur die Sicherheitsscheinwerfer an den Ecken des Hauses spendeten Licht.
Richard glaubte, einen Engel zu sehen. Der Wind spielte mit ihrem kastanienbraunen Haar.
„Ist das nicht herrlich?“, fragte sie.
Er fühlte sich in seinem eigenen Haus gefangen.
Laura drehte den Kopf ein Stück. „Finden Sie nicht auch?“
Er wusste, dass sie ihn nicht deutlich sehen konnte. „Sie mögen dieses Wetter?“
Laura blickte wieder aufs Meer hinaus. In der Ferne zuckten Blitze. „Diese Jahreszeit mag ich am liebsten. Sturm, gewaltiger Donner und Regen.“
Sie wandte ihm absichtlich den Rücken zu, damit er sich ihr nähern oder weggehen konnte, ohne dass sie ihn sah. Das rührte ihn, doch er blieb vorsichtig. Würde sie sich plötzlich umdrehen und schreiend weglaufen? Trotzdem konnte er nicht widerstehen, ging näher heran und verbarg sich hinter den Vorhängen. „Vielen Dank für das Abendessen.“ Sie hatte das Tablett vor seiner Tür auf das Tischchen gestellt, das sie nach oben geschafft hatte.
„Gern geschehen, aber Sie müssen nicht allein da oben essen, Mr Blackthorne.“
„Was schlagen Sie denn vor? Dass wir wie zivilisierte Menschen speisen?“
„Wieso nicht?“
„Sie kennen die Antwort.“
„Und was soll ich Kelly sagen? Tut mir leid, dass du deine Mutter verloren hast, aber du hast auch keinen Dad, sondern nur einen Wohltäter. Ihnen liegt doch etwas an ihr, Mr Blackthorne. Ich habe ihr Zimmer gesehen.“
„Ich möchte, dass Sie mich nicht sieht. Das heißt aber nicht, dass sie sich bei mir nicht wohlfühlen soll. Kelly ist ein Kind. Ein Blick in mein Gesicht, und sie hat eine Woche lang Albträume. Das möchte ich uns beiden ersparen.“ Er schwieg sekundenlang, ehe er sagte: „Ich will sie beschützen.“
„Das erreichen Sie aber nicht, indem Sie verhindern, dass Ihre Tochter Sie kennenlernt.“
„Sie wissen wohl alles über Kinder, wie?“
„Ich kenne mich mit ihnen aus.“
„Tatsächlich?“
Für seinen herablassenden Ton hätte sie ihn am liebsten getreten. „Es gefällt Ihnen nicht, dass andere Leute nur Ihr entstelltes Gesicht sehen. Darum verstecken Sie es. Sie sind aber auch nicht besser. Sie sehen nur, was Sie sehen wollen, Mr
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