Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
für Erwachsene gebaut war. Endlich gelang es ihr. Sie glitt nach unten und landete auf dem Po.
„Noch mal!“, rief Kelly begeistert.
Laura schüttelte den Kopf, stand auf und klopfte den Staub von der Jeans.
Als Nächstes kam die Schaukel an die Reihe, bis Laura einen Strandspaziergang vorschlug. Kelly lief schon voraus, während Laura Schaufel und Eimer aus der Sandkiste unter der Schaukel holte. Kelly ließ sich am Strand jagen. Laura warf den Eimer weg, packte die Kleine, schwenkte sie herum und brachte sie wieder zum Lachen und Quietschen. Gemeinsam landeten sie im feuchten Sand, der geradezu zum Bau einer Sandburg einlud.
Schließlich gingen sie zurück und betrachteten, wie die Flut ihr Werk auslöschte.
„Ich bin ganz sandig“, sagte Kelly.
„Das geht schon wieder weg“, erwiderte Laura.
„Bist du denn nicht böse?“
„Natürlich nicht. Wenn man am Strand lebt, wird man eben sandig.“
„Mommy mochte keinen Sand“, sagte Kelly und begann zu weinen.
Armes Kind, dachte Laura, drückte sie an sich und stand auf.
Richard erkannte auch aus der Ferne, dass Kelly weinte. Sein Herz krampfte sich zusammen, als Laura seine Tochter liebevoll an sich drückte und zum Haus trug. Er ließ die beiden nicht aus den Augen. Warum weinte seine Tochter? Eifersucht nagte in ihm. Die ganze Zeit hatte er nicht gearbeitet, weil ihn das Lachen gelockt hatte und er nur von Fenster zu Fenster gewandert war.
Laura sah hoch. Richard zog sich zu spät zurück und fing ihren vorwurfsvollen Blick auf. Du solltest mit deiner Tochter spielen, lautete die stumme Botschaft.
Sie redete beruhigend auf die Kleine ein und trug sie nach oben. Im Kinderzimmer half sie Kelly beim Ausziehen und ließ für sie ein Schaumbad ein.
Eine halbe Stunde später war Kelly sauber und vollkommen erschöpft. Als sie vor Müdigkeit mit dem Gesicht auf dem Erdnussbuttersandwich landete, trug Laura die schläfrige Kleine nach oben und legte sie ins Himmelbett. Danach ging sie wieder nach unten, bereitete Essen für Richard vor und schaltete die Sprechanlage ein.
„Das Essen ist fertig, Mylord.“
„Danke.“
„Ich bringe es aber nicht nach oben. Sie müssen schon herunterkommen und riskieren, mir bei Tageslicht zu begegnen.“
„Laura!“
„Ich muss die Arbeiten nachholen, die liegen geblieben sind, weil ich mit Ihrer Tochter gespielt habe, Mr Blackthorne.“
Er schwieg sekundenlang. „Warum hat sie geweint?“
„Sie vermisst ihre Mutter.“
„Aber Sie haben gewusst, was zu tun ist. Danke, Laura.“
„Gern geschehen. Sie ist ein reizendes Kind. Und jetzt kommen Sie aus Ihrem Versteck, und essen Sie!“
„Sie sind eine Tyrannin.“
„Man nennt mich nicht umsonst Laura, die Gnadenlose.“ Sie schaltete die Sprechanlage aus.
Richard hörte Kellys Schreie und verknotete hastig den Gürtel des Bademantels, während er durch den Korridor eilte. Er stieß die Tür auf. Im schwachen Schein des Nachtlichts sah er, wie sich das Kind im Bett herumwälzte.
Kelly stöhnte und schrie wieder auf, bevor er sie erreichte. Schnell nahm er sie hoch. Sie zitterte und krallte sich an seinem Bademantel fest.
„Daddy ist hier, mein Schatz, Daddy ist ja hier“, flüsterte er und streichelte ihren Rücken, bis sie sich allmählich entspannte.
„Ich … ich habe Angst gehabt“, stammelte sie schluchzend.
„Ich weiß, Schatz. Ich weiß.“
„Daddy! Mommy ist fort“, klagte sie.
Wie wurde eine Vierjährige mit der Trauer fertig? Mit dem Tod der Mutter, den sie nicht verstand? „Ich bin jetzt hier, Kelly.“
Allmählich weinte sie leiser und schlang Richard die Arme um den Nacken. Er zuckte zusammen, doch sie fühlte wohl nicht die vernarbte Haut. Er entspannte sich wieder etwas, wiegte sein Kind und wollte es gar nicht mehr loslassen. Wie konnte er die Dämonen in ihren Träumen bekämpfen?
Er küsste ihr Haar und redete liebevoll auf sie ein, versicherte ihr, wie froh er war, sie bei sich zu haben, und wie gern er schon früher für sie da gewesen wäre. Kelly seufzte tief und erleichtert auf. Er hielt sie auch weiter auf den Armen, als sie schon wieder eingeschlafen war.
Das war schon die dritte Nacht, in der sie schlecht träumte. Bisher war Laura ihm immer zuvorgekommen, diesmal jedoch nicht. Vielleicht war sie nach dem vielen Spielen auf den Geräten und am Strand zu erschöpft. Schließlich legte er Kelly in ihr Bett und deckte sie zu. Dabei dachte er daran, wie Laura der Kleinen beigebracht hatte, ein Rad zu schlagen. Er
Weitere Kostenlose Bücher