Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
hatte nur vom Fenster aus zugesehen.
Danach waren die beiden im Stall verschwunden und hatten mit Deweys Hilfe ein Pferd bestiegen. Auf der sanften Stute waren sie langsam am Strand entlanggeritten, doch Richard hatte gefühlt, dass Laura mit dem Wind um die Wette reiten wollte. Es war ihm auch nicht entgangen, wie nahe sie und seine Tochter einander schon gekommen waren. Trotz aller Dankbarkeit war er eifersüchtig. Laura wäre eine wundervolle Mutter. Erstaunlich, dass sie noch nicht verheiratet war.
Als hinter ihm die Tür leise quietschte, verschwand er lautlos im Geheimgang.
Laura hätte schwören können, etwas gehört zu haben. Sie sah sich um, betrachtete das schlafende Kind und küsste sie auf die Stirn. Kelly duftete nach dem Shampoo, mit dem sie der Kleinen das Haar gewaschen hatte, und nach …
Ruckartig richtete sie sich auf. „Mr Blackthorne?“, flüsterte sie und erhielt keine Antwort. Wenigstens war er bei Kelly gewesen, auch wenn sie jetzt tief schlief. Das war immerhin etwas.
Jetzt war sie hellwach und konnte sicher nicht gleich wieder einschlafen. Darum wollte sie sich Kamillentee machen. Der Korridor war dunkel. Die Lichter, die entlang der Fußbodenleiste angebracht waren, verströmten nur einen schwachen Schein.
Über die Hintertreppe erreichte sie die Küche und erhitzte gerade Wasser in der Mikrowelle, als sie das Knistern eines Feuers hörte. Im Wohnzimmer trat sie an den Kamin und wärmte sich die nackten Füße. Das war Blackthornes Werk.
„Leisten Sie mir Gesellschaft.“
Laura war nicht überrascht, weil sie seine Nähe schon gespürt hatte. Er saß in einem Sessel mit hoher Rückenlehne, weit genug vom Kaminfeuer entfernt, dass der Lichtschein sein Gesicht nicht erreichte.
Sie ärgerte sich, dass er immer darauf achtete. „Warum schlafen Sie nicht?“, fragte sie und ließ den Blick über den Hausmantel aus brauner Seide gleiten.
„Vermutlich bin ich nicht genug ausgelastet.“ Er hob ein Weinglas an die Lippen. Der Stiel des Kristallglases glitzerte. Die rechte Hand war unversehrt, die linke hielt er am Körper verborgen.
„Daran sind Sie selbst schuld“, erwiderte sie. „Niemand verlangt, dass Sie die ganze Zeit im Turm bleiben.“
„Darüber möchte ich jetzt nicht diskutieren, Laura. Leisten Sie mir einfach Gesellschaft. Auf der Anrichte steht noch Wein.“
Sie zögerte, weil es vielleicht nicht klug war, in seiner Nähe zu bleiben.
„Haben Sie Angst?“
Sie lachte leise, obwohl ihr beim Klang seiner Stimme ein leichter Schauer über den Rücken lief. „Vor Ihnen? Nein. Sie bellen, aber Sie beißen nicht.“
„Wieso sind Sie da so sicher?“
„Weil Sie mir nicht nahe genug kommen, um mich zu beißen“, scherzte sie.
„Wie mutig“, murmelte er und wünschte sich, sie würde sich endlich setzen. Ihr schwarzer Morgenmantel war so dünn, dass sich ihre Figur deutlich vor dem hinter ihr flackernden Feuer abzeichnete. Es war eine Qual, sie zu betrachten, aber er konnte den Blick nicht von ihr wenden. Sie war die personifizierte Verführung, eine atemberaubende Schönheit mit langen Beinen und vollen Brüsten. Er wollte sie nicht begehren, doch er war ein Mann, und sie war hier bei ihm und verzauberte ihn.
„Setzen Sie sich, Laura“, verlangte er, weil er den Anblick nicht länger ertrug.
„Ich hole nur meinen Tee.“ Sie ging in die Küche und kehrte mit einer Tasse zurück. Er war immer noch da, worüber sie sich viel zu sehr freute. Sie setzte sich auf die Couch, trank einen Schluck und blickte in die flackernden Flammen. Und sie spürte, wie er sich in seinem Sessel bewegte.
Ich höre, wie Sie schneller atmen, und merke, wie Ihr Körper reagiert … Sie hatte seine Worte nicht vergessen. Fühlte er auch, was er mit ihr anstellte? Sie wandte den Kopf. „Tut mir leid, was ich zu Ihnen gesagt habe.“
„Wieso? Es stimmte doch.“
„Trotzdem war es unhöflich von mir.“
„Ich nehme Ihre Entschuldigung an.“
„Danke, Mr Blackthorne.“
„Ich finde, wir haben einander schon oft genug verletzt, dass wir zu den Vornamen übergehen können.“
„Ach, Richard“, flüsterte sie und drehte sich ganz um. „Ich wollte Sie nicht verletzen.“
„Die Wahrheit hat Sie härter getroffen als mich.“
„Hören Sie doch endlich auf, den Kühlen zu spielen!“ Energisch stellte sie die Tasse auf den Tisch.
„Was möchten Sie denn von mir hören? Soll ich abstreiten, dass ich mich zu Ihnen hingezogen fühle? Sie sehen aus, als wären Sie direkt
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