Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
den Kopf. „Mein Mann und ich haben uns falsch verhalten. Wir wollten sie zwingen zu bleiben. Sie ist geflohen und hat Zeid mitgenommen. So haben wir ihn verloren. Jaida haben wir niemals gesehen. Wir haben einen großen Fehler gemacht.“
Tränen traten Linnea in die Augen, als sie diesen spärlichen Bericht über die Tragödie hörte, die Talal und Zeid so viele Jahre getrennt hatte.
In gewisser Weise wurde sie an ihre eigene Tragödie erinnert, die Entführung ihres Babys. Würde sie ihre Yasmin jemals wieder in den Armen halten? In Kholi war sie ihr schon näher, aber sie waren immer noch getrennt. „Mein Baby“, sagte sie mit gebrochener Stimme.
„Talal wird es finden. Er ist stark und hält sein Wort.“
Sie wischte sich über die Augen, schaute zu Großmutter Noorah auf und fragte impulsiv: „Warum glaubt Talal, dass alle Frauen die Männer früher oder später betrügen?“
Die alte Dame ging ans Fenster und stellte sich mit dem Rücken zu Linnea.
„Wüste“, sagte sie schließlich, ohne sich umzudrehen. „Einst waren wir alle Beduinen, Bewohner der Wüste. Seine Frau hatte das Blut der Beduinen. Sie war eifersüchtig. Ist in der Wüste gestorben. Er hat ihr nie vergeben. Aber er muss verzeihen. Irgendwann. Hilf ihm.“
Selbst als Linnea schon im Bett lag, gingen ihr die Worte nicht aus dem Kopf. Talal helfen? Wie? Selbst wenn sie wüsste wie, würde er es nicht zulassen. Sie hatte immer noch keine Ahnung, unter welchen Umständen seine Frau in der Wüste gestorben war, und sie bezweifelte, dass er es ihr je erzählen würde.
Morgen würde er ihr Ehemann sein. Sie brauchte ihn aber jetzt, wollte in seinen Armen liegen, sein Verlangen spüren und mit ihm das Einzige teilen, was sie wahrscheinlich je teilen würden. Leidenschaft.
Talal ging nervös in seinem Zimmer auf und ab. Noch nie hatte ihn die Sehnsucht nach einer Frau so sehr geplagt. Niemand würde je erfahren, wie schwer es ihm in den letzten Wochen gefallen war, die Finger von ihr zu lassen. Aber heiraten, wo er sich doch geschworen hatte, es nie wieder zu tun? Die Lösung war zu drastisch!
9. KAPITEL
Es war schon spät, als Linnea nach einer unruhigen Nacht erwachte. Sahar stand neben ihrem Bett.
„Das Frühstück ist bereits serviert“, sagte sie. „Sie müssen sich jetzt beeilen. Es gibt noch viel zu tun, und die Zeit ist knapp.“
Sahar ließ sie allein, und Linnea, die keinen Hunger hatte, naschte nur ein bisschen Obst und trank eine Tasse arabischen Kaffee. Sie sah sich eingehend in dem Schlafzimmer um. Verschwenderisch und luxuriös waren die Worte, die ihr in den Sinn kamen. Die polierten Möbel waren zwar wunderschön, aber für ihren Geschmack war der Raum überladen.
Jemand klopfte an die Tür. Einen Moment später trat Sahar ein. „Zeit für ein schönes Bad“, verkündete sie.
Linnea stand auf. Zu der Suite gehörte ein traumhaftes Badezimmer, doch Sahar führte sie durch eine Halle zu einem großen gefliesten Raum. Zuerst glaubte sie, das Becken sei ein Swimmingpool, doch es handelte sich um die größte Badewanne, die sie je in ihrem Leben gesehen hatte. Das nach Rosenblüten duftende Wasser dampfte.
Sahar winkte, und drei junge Dienerinnen erschienen. „Sie werden Sie baden“, sagte sie zu Linnea. „Es ist Sitte bei uns, Reinigung der Braut.“
Linnea warf einen unbehaglichen Blick auf die drei Mädchen. Sie wusste, dass sie sich dem Brauch nicht entziehen konnte. Eins der Mädchen zog Linnea das Nachthemd über den Kopf, ein anderes drängte sie ins Wasser. Zu ihrer Überraschung blieb Sahar zurück und beobachtete, wie sie die Stufen hinab in das Bad stieg. War das auch arabischer Brauch?
Als hätte sie Linneas Gedanken gelesen, sagte Sahar: „Eine weibliche Verwandte des Bräutigams muss darauf achten, dass das Ritual einwandfrei ausgeführt wird.“
Linnea beugte sich dem Brauchtum und ließ sich von den Mädchen im Wasser verwöhnen. Langsam entspannte sie sich und begann, die Aufmerksamkeiten zu genießen.
Sobald Linnea aus dem Becken kam, wickelte eines der Mädchen ein weiches Badetuch um ihren Körper, während ein anderes begann, sie trocken zu tupfen. Ein Drittes kümmerte sich um ihre nassen Haare. Schließlich zogen sie die Handtücher fort und ließen Linnea nackt stehen.
Sahar trat vor, ein kleines Gefäß in der Hand. Sie tauchte einen Finger in den Tiegel und tupfte etwas von der Creme an Linneas Schläfen, hinter ihre Ohren, an ihre Handgelenke, unter die Arme und schließlich an
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