Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
Amerika zu setzen.
„Was die Frau betrifft“, fuhr König Hakeem schließlich fort, „löst sich das Problem von selbst, wenn du erst einmal mit ihr verheiratet bist. Die Lüge wird Wahrheit, und als ihr Ehemann hast du sie unter Kontrolle.“
Talal sah seinen Großonkel konsterniert an. Hatte er richtig gehört?
Der König lächelte. „Du wirst zugeben, dass Heirat die perfekte Lösung ist. Es ist an der Zeit, dass du dir wieder eine Frau nimmst. Ich persönlich hätte zwar eine Frau aus Kholi vorgezogen, aber nun geht es nicht anders.“
Talal schluckte. „Sie wird über deine Anordnung nicht glücklich sein.“
Der König winkte ab. „Unsinn. Jede Frau würde sich freuen, deine Frau zu werden. Es wird dir nicht schwerfallen, sie zu überzeugen. Falls sie sich als widerspenstig erweist, haben wir noch einen Trumpf in der Hand. Wenn ich mich recht erinnere, möchte sie doch das kleine Mädchen behalten. Sollte sie also Probleme machen, sag ihr, dass ich das Kind zurückholen werde, es sei denn, sie ist mit einem Araber verheiratet.“
Er lehnte sich zurück und trank die zweite Tasse Tee. „Die Hochzeit wird im kleinen Kreis stattfinden, hier im Palast. Um Konflikten aus dem Weg zu gehen, werde ich behaupten, du hättest sie in Amerika geheiratet und wir würden die Zeremonie hier in Kholi nur wiederholen.“
Talal wusste, dass es keinen Sinn hatte, zu widersprechen. Was König Hakeem als Lösung deklarierte, war ein Befehl, dem man sich nicht zu widersetzen hatte. Wenn er nicht der Betroffene wäre, würde er die Klugheit des Königs sogar bewundern. Mit einem Schlag hatte dieser eine Lüge ausgelöscht und gleichzeitig Linnea unter kholianische Kontrolle gestellt.
Ob Talal sie – oder überhaupt eine Frau – heiraten wollte, interessierte seinen Großonkel nicht. Noch weniger kümmerte er sich um Linneas Wünsche. Die Entscheidungen eines Königs hatten befolgt zu werden, ob man wollte oder nicht.
„Da wir das vordringliche Problem jetzt gelöst haben“, fuhr der König fort, „kannst du dich daranmachen, diesen Khaldun zu finden. Natürlich erst nach euren kurzen Flitterwochen. Keinem Mann sollte dieses Vergnügen verwehrt werden.“
Talal fühlte sich wie ein Tier, das zur Schlachtbank geführt wurde. „Wann soll die Hochzeit stattfinden?“
„Morgen. Je eher desto besser. Du und deine Frau, ihr werdet in den Palast ziehen. Hier kann sie gut bewacht werden. Bring sie noch heute hierher, zusammen mit deiner Großmutter und ihrer Dienerin. Ich freue mich auf die Diskussionen mit Noorah – sie ist mir am liebsten von allen meinen Schwägerinnen. Wenn man älter wird, beginnt man, die Intelligenz einer Frau zu schätzen.“
Wie betäubt stimmte Talal zu.
Vom Palast aus fuhr er direkt zu seiner Großmutter. „Wo ist Linnea?“, fragte er.
Sie zog überrascht die Augenbrauen hoch. „Nicht mehr Mrs Swanson?“
„Kaum. Ich werde sie morgen auf Befehl des Königs heiraten. Du sollst sie zum Palast begleiten, wo wir alle vorläufig wohnen werden.“
Er war sich nicht sicher gewesen, wie seine Großmutter reagieren würde, zumindest hatte er Anzeichen von Überraschung oder Bestürzung erwartet.
Stattdessen sagte sie lächelnd: „Ich werde dafür sorgen, dass gepackt wird.“ Sie legte die Hand auf Talals Arm. „Deine Braut ist in ihrem Zimmer. Ich werde sie holen lassen, damit du ihr alles erklären kannst.“
Talal holte tief Luft. „Du nimmst das ganz schön gelassen hin.“
„Ich hatte schon befürchtet, du würdest gar nicht mehr heiraten. Allah hat den Mann nicht zum Alleinsein geschaffen. Und Linnea erinnert mich in mancher Hinsicht an deine Mutter. Ich bedauere, dass ich damals eine ausländische Frau nicht als Schwiegertochter akzeptieren konnte. Wenn ich es getan hätte, wäre unser aller Leben anders verlaufen. Ich habe aber die Absicht, diese zweite Chance zu nutzen und Linnea als Enkeltochter anzunehmen. Vielleicht kann ich auf diese Weise wiedergutmachen, was ich deiner Mutter angetan habe. Und irgendwann erzählst du mir, warum König Hakeem diese interessante Anordnung erlassen hat.“ Sie klopfte auf seinen Arm und verließ das Zimmer.
Unruhig tigerte Talal auf und ab. Als er Aadel im Hof bei den Blumenbeeten sah, wäre er am liebsten hinausgestürmt, um ihn zu erwürgen. Wenn der junge Mann sich geweigert hätte, Linnea zu fahren, befände Talal sich jetzt nicht in dieser Misere. Andererseits … Eigentlich war es gar nicht so schlimm. Ab morgen würde er das
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