Baccara Extra Band 5 (German Edition)
von zu Hause entfernt.
Oh Jethro. Du kannst mühelos den schwierigsten Deal seit drei Jahren erfolgreich abschließen, aber du bist nicht in der Lage zu entscheiden, ob du deine Frau anrufen sollst oder nicht.
Seine Frau. An diese Worte hatte er sich immer noch nicht gewöhnt. Und dass er heute Morgen mit Celia geschlafen hatte, hatte seine Pläne durchkreuzt. Eigentlich hatte er warten wollen, bis sie den ersten Schritt tat.
Seine Distanziertheit während der Flitterwochen hatte Celia zugesetzt, das hatte er gemerkt. Nicht etwa, dass es ihm leichtgefallen wäre. Es hatte ihn fast verrückt gemacht, auf so engem Raum mit ihr zusammen zu sein, ohne sie anzurühren.
Warum hatte er sich dann so verhalten? Um ihr zu demonstrieren, wer der Boss war? Um sich selbst zu beweisen, dass er es immer noch schaffte, sich gegen eine zu intensive Beziehung zu wehren?
Was auch immer der Grund für sein Verhalten gewesen sein mochte, dieser Vormittag hatte alles umgekrempelt. Celias Anblick, wie sie weinend auf dem Fußboden kauerte, war ihm ans Herz gegangen.
Und als sie ihn unter Tränen anlächelte, war die Sache aus dem Ruder gelaufen. Ich möchte mit dir schlafen, hatte sie gesagt.
Celia war tatsächlich noch Jungfrau gewesen. Sie hatte ihm genug vertraut, um sich ihm hinzugeben. Das war ein Geschenk, weitaus wertvoller als jeder Diamant.
Henry steuerte den schweren Wagen an den Straßenrand. „Wir sind da, Sir.“
„Danke.“ Jethro öffnete den Schlag und stieg aus. Statt auf den Aufzug zu warten, rannte er die Treppe hinauf, immer zwei Stufen auf einmal nehmend. Ungeduldig stieß er die Tür auf und rief: „Celia?“
Mit undurchdringlicher Miene trat sie aus seinem Schlafzimmer. Sie trug ein schlichtes schwarzes Kleid, und das offene Haar umschmeichelte in weichen Wellen ihr Gesicht. Wie immer war Jethro von ihrer Schönheit völlig hingerissen. „Sorry, dass ich zu spät bin.“ Er stellte seinen Aktenkoffer auf dem Tisch ab. „Ich brauche nicht lange, um mich umzuziehen. Während du auf mich wartest, kannst du ja mal diese Zeitschrift durchblättern. Es sind einige Penthouses darin abgebildet, die wir uns vielleicht mal ansehen sollten.“ Er reichte ihr ein Immobilien-Magazin, das seine Assistentin ihm besorgt hatte.
„Ich habe nicht die Absicht, Eigentum in New York zu erwerben“, erwiderte Celia kalt.
Er warf sein Jackett über den nächstbesten Stuhl und lockerte seine Krawatte. „Ich bezahle“, sagte er wenig taktvoll.
„Nicht für mich, danke.“
„Ich entschuldige mich für mein Zuspätkommen, Celia.“
„Du hast wohl eine Kleinigkeit vergessen: dass wir nur zum Schein verheiratet sind. Es besteht also absolut keine Notwendigkeit, gemeinsam ein Penthouse zu kaufen, nur weil mein Vater den Vorschlag gemacht hat.“
„Willst du Streit?“
„Wie heißt sie, Jethro?“, fragte Celia mit leiser Stimme.
Er sah sie verständnislos an. „Wen meinst du?“
„Diese Frau – deine Geliebte. Die Frau, wegen der du mich während unserer Flitterwochen nicht angerührt hast. Und wegen der du zu spät nach Hause gekommen bist.“
Jethro trat auf sie zu. Ihre Augen wirkten riesengroß in ihrem bleichen Gesicht. Celias ganzer Körper wirkte derart angespannt, dass er fast fürchtete, sie würde zerbrechen, wenn er sie berührte.
Und berühren wollte er sie. Immerzu. Es war fast wie ein Zwang. Doch er tat nichts dergleichen. „Du beschuldigst mich also, dass ich während der vergangenen Stunden mit einer anderen Frau zusammen war, richtig?“, fragte er mühsam beherrscht.
„Ja.“
Seine Brust hob und senkte sich in einer Mischung aus Schmerz und Zorn. Schmerz? Nie zuvor hatte er eine Frau nahe genug an sich herangelassen, damit sie ihm Schmerzen zufügen konnte. „Ich war nicht mit einer Frau zusammen, sondern auf einem Meeting. Falls du mir nicht glaubst, kann ich dir einige Zeugen benennen.“
Sie fixierte ihn mit einem Blick, der direkt in sein tiefstes Inneres zu dringen schien. „Seitdem wir zusammen geschlafen haben, behandelst du mich wie eine Fremde. Du …“
„Es gibt keine andere Frau, Celia. Glaubst du mir?“
Einen unendlich erscheinenden Moment lang musterte sie ihn schweigend. „Ja“, sagte sie schließlich. „Ich glaube dir, dass es keine andere gibt. Aber warum lässt du mich plötzlich links liegen? Habe ich dich so enttäuscht?“
Sofort produzierte seine Fantasie ein verführerisches Bild: der sanfte Schwung ihrer Hüften, der knackige Po, die vor Erregung
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