Baccara Extra Band 5
nennen.“
„Liebst du sie so, wie Dad Mum liebt?“
„Ja, das tue ich“, erwiderte Jethro und hielt dem fragenden Blick des Kindes stand.
„Sie sieht sehr hübsch aus.“
„Sie ist die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe.“
In Celias Augen schimmerten Tränen. „Genau dasselbe hat mein Vater über meine Mutter gesagt … er hat sie so geliebt.“
Was sollte er darauf erwidern? Jethro wusste es nicht. Wenn es um geschäftliche Transaktionen ging, war er um keine Antwort verlegen, aber in Gefühlsangelegenheiten …
Celia nutzte die Gelegenheit, Jethro hastig zuzuraunen: „Vorhin, kurz vor der Trauung, hatten Dad und ich das beste Gespräch unseres Lebens – wir haben uns mal so richtig ausgesprochen – über meine Mutter und sein übermächtiges Kontrollbedürfnis. Er liebt mich wirklich, Jethro, und hat es immer getan.“
Die Tränen in ihren Augen brachten sein Herz zum Schmelzen. „Das freut mich“, erwiderte er rau.
„Dann war diese Scharade die Sache wert“, erklärte sie strahlend. „Endlich konnte ich ihn glücklich machen. Ich habe es für ihn getan, und es war die richtige Entscheidung.“
In diesem Augenblick trat der Reverend zu ihnen und forderte sie auf, sich zu setzen, um die Hochzeitsurkunde zu unterschreiben. Das brachte Jethro in die Realität zurück. Vergessen waren die romantischen Anwandlungen, die ihn während der Trauungszeremonie überkommen hatten. Das hier war ein knallhartes geschäftliches Abkommen, einzig und allein zum Wohl von Ellis Scott.
Er stand vom Tisch auf. Seine Kehle war wie zugeschnürt.
„Alles okay?“, wollte Dave besorgt wissen.
Und action , Jethro. Genau das hatte er doch nach der Ankunft auf dem Flughafen zu Celia gesagt. „Klar doch.“ Er legte Celia den Arm um die Taille. „Ich bin noch ganz überwältigt.“
„Deine Frau ist um Klassen hübscher als die ‚Starspray‘, Jethro“, sagte Dave lächelnd und beugte sich über den Tisch, um die Urkunde ebenfalls zu unterzeichnen.
Jethro streichelte Celia über die Hüfte. „Du weißt ja gar nicht, wie glücklich du mich heute gemacht hast, Darling.“
Sie spielte das Spiel mit. „Du findest sicher einen Weg, mir das zu beweisen.“
Ihre Stimme klang leicht gepresst. Gut, dachte Jethro. Du bist also nicht völlig immun. „Ich kann es gar nicht erwarten, mit dir allein zu sein“, murmelte er und ließ die Lippen über ihren Hals gleiten. Sie duftete verführerisch, und er sah zufrieden, wie sie unter seiner Liebkosung erschauerte.
Heute Abend würden sie im Blockhaus sein. Nur sie und er ganz allein. Wie geschickt Celia es angestellt hatte, ihn zu dieser einsamen Hochzeitsreise in seinem geheiligten Zufluchtsort zu überreden! Sie würde die erste Frau sein – außer Lindy –, die dieses Haus betrat. Plötzlich kam ihm eine Idee für die vor ihm liegende Hochzeitsreise. Ja, dachte er, ich werde es dir zeigen. Vorausgesetzt, ich halte es durch. Leichthin schlug er vor: „Darauf sollten wir mit einem Glas Champagner anstoßen, meine Liebe.“
Als sie endlich ihr Ziel erreichten, das Haus in den Green Mountains, brach bereits die Dämmerung herein. Celias Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Sie waren in Jethros Privatjet von Washington nach Burlington geflogen und dann in den dort bereitstehenden Maserati umgestiegen.
Die schmale, von hohen Ahornbäumen gesäumte Straße beschrieb einen Bogen und gab den Blick auf eine von einer Mauer umkränzte Wiese frei. Das aus Zedernholz erbaute Holzhaus lag malerisch inmitten eines Hains von Pinien und Birken da. Die sanften goldenen Strahlen der untergehenden Sonne spiegelten sich in den Fensterscheiben. Einen schmerzvollen Moment lang wünschte Celia sich sehnlichst, mit einem Mann hier zu sein, den sie aufrichtig liebte – es war der ideale Ort für Flitterwochen.
Jethros Stimme holte sie in die Realität zurück. „Ein Ehepaar aus dem Dorf sieht immer nach dem Rechten, wenn ich nicht da bin. Ich habe sie gebeten, den Kamin für uns anzuheizen und den Kühlschrank zu füllen.“
Das war das erste Mal seit einer Stunde, dass er das Wort an sie richtete. Als sei es jetzt, wo wir allein sind, nicht länger nötig, den Anschein zu wahren, dachte Celia bitter. Was würde er als Nächstes tun? Womöglich über sie herfallen, kaum dass sie die Türschwelle überschritten hatten?
Aber nein. Kein Sex. Das stand ja in ihrem Vertrag. Celia stieg aus dem Wagen und streckte sich. Zu ihrer Linken plätscherte ein schmales Bächlein.
Weitere Kostenlose Bücher