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Baccara Extra Band 5

Baccara Extra Band 5

Titel: Baccara Extra Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Field , Jill Shalvis , Michele Dunaway , Jeanie London
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und erschöpft. Aber wie konnte sie sich in aller Seelenruhe schlafen legen, während Jethro unten vor dem Kamin saß, die Nase in ein Buch vergraben? Wäre das hier die Karibik, hätte sie jetzt schwimmen gehen können. In Paris hätte sich ein Theaterbesuch angeboten. Hier blieb ihr keine große Auswahl. Sie nahm ihre Jacke und ging nach unten. „Ich mache eine kleine Erkundungstour“, teilte sie Jethro im Vorbeigehen mit.
    Jethro blickte kurz auf und streifte sie mit einem abwesenden Blick. „Aber gern. Wenn du dem Verlauf des Flüsschens folgst, kannst du nicht verloren gehen.“
    Celia trat nach draußen und zog die Tür lauter als nötig hinter sich zu. Es war eine sternenklare Nacht, und die Luft war kühl und frisch. Noch nie in ihrem Leben hatte Celia sich so einsam gefühlt. Die Hände in den Jackentaschen vergraben, stapfte sie zum Bach, hockte sich auf einen Felsen und starrte ins Wasser.
    Doch das half ihr auch nicht, den Tumult in ihrem Innern zu besänftigen. Dabei hatte sie doch erreicht, was sie wollte. Kein Sex. Kein Kuss, der ihren Puls zum Rasen brachte, keine Zärtlichkeiten, die sie direkt auf Wolke sieben hinaufkatapultierten. Jethro hielt sich strikt an den Vertrag. Eigentlich sollte ich ihm dankbar sein, dachte sie frustriert. Stattdessen fühlte sie sich unausgeglichen wie nie zuvor. Und wütend.
    Das ergab doch alles keinen Sinn.
    Eine halbe Stunde später kehrte sie ins Haus zurück. Jethro legte gerade Feuer im Kamin nach. Er hatte sich ebenfalls umgezogen, trug jetzt Jeans und ein Baumwollhemd, das sich über seinem kräftigen Rücken spannte, als er sich bückte. Auf dem Tisch neben seinem Sessel stand ein Glas Rotwein.
    „Ich glaube, ich gehe jetzt schlafen“, erklärte Celia mit gekünstelter Fröhlichkeit.
    „Brauchst du noch etwas?“
    Ja, dich . Laut sagte sie: „Nein, danke. Dann bis morgen früh.“
    Er hatte sich bereits wieder in seine Lektüre vertieft und brummte etwas Unverständliches. Draußen hatte Celia sich einsam gefühlt, doch jetzt packte sie eine unbändige Wut. Im Badezimmer streifte sie ihr Satinnachthemd über – hatte sie womöglich mit echten Flitterwochen gerechnet? –, schaltete das Licht aus und legte sich ins Bett. Jethros Bett.
    Celia vergrub das Gesicht in den Kissen und fing an, Schäfchen zu zählen. Wollige, geschorene, fette und dünne. Irgendwann nach Mitternacht fiel sie dann auch tatsächlich in einen tiefen Schlaf.

10. KAPITEL
    Als Celia erwachte, schien die Sonne hell durch die großen Dachfenster, und sie wusste instinktiv, dass sie allein im Haus war. Sie tappte nach unten, und die kurze Notiz auf dem Küchentisch bestätigte ihren Verdacht.
    Komme irgendwann am Nachmittag zurück – habe den Weg in die Berge genommen. Ich wünsche dir einen schönen Tag.
    Celia zerknüllte den Zettel, warf ihn in den Abfalleimer und verschwand unter der Dusche. Dann machte sie ebenfalls eine ausgedehnte Wandertour, wobei sie darauf achtete, dass sie Jethro nur ja nicht über den Weg lief und auf jeden Fall auch später als er zurückkam. Am Abend aßen sie gemeinsam und lasen vor dem Kamin. Um halb zehn ging sie schlafen und verbrachte eine weitere unruhige Nacht.
    Der Montag verlief ähnlich wie der Sonntag, außer dass ihre innere Anspannung sich ins Unerträgliche gesteigert hatte. Morgen früh fahren wir nach Washington zurück, dachte Celia bedrückt. Sie stand am Wohnzimmerfenster und beobachtete, wie Jethro vor dem Schuppen Holz hackte. Die Hochzeitsreise würde vorbei sein, bevor sie überhaupt richtig angefangen hatte.
    Jethro hatte sein Hemd ausgezogen, und das Spiel seiner Muskeln unter der schweißfeuchten Haut erweckte in Celia eine schmerzvolle Sehnsucht. Dagegen half am besten eine ausgedehnte Bergtour, wie sie inzwischen aus leidvoller Erfahrung wusste. Doch für den Moment schaffte sie es noch nicht, sich von Jethros Anblick loszureißen. Er arbeitete ruhig und konzentriert, spaltete die großen Holzblöcke scheinbar mühelos. Zwischendurch hielt er immer wieder inne, um die Scheite ordentlich aufzuschichten.
    Celia wandte den Blick ab und ging in die Küche, um sich eine Tasse Kaffee einzuschenken, wobei sie doppelt so viel Zucker und Sahne nahm wie sonst. Plötzlich flog die Tür auf, und Jethro kam herein, eine Hand fest um die andere geschlungen. Erschrocken sah sie das Blut, das auf den Holzfußboden tropfte. „Jethro …“
    „Es ist nichts“, sagte er rau. „Nur ein kleiner Splitter.“ Er ging an ihr vorbei in

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