Baccara Extra Band 5
„Bilde dir bloß nichts ein.“
Celia hasste es, wenn Jethro diesen Ton anschlug, hasste es, dass Worte so verletzen konnten. „Entschuldige bitte … ich bin ja schließlich nur deine Verlobte.“
„Noch nie zuvor im Leben hat mich eine Frau so rasend gemacht wie du“, sagte Jethro und küsste sie hart auf den Mund. Er umfasste ihre Hüften und murmelte dicht an ihren Lippen: „Du schmeckst nach Salz. Und solche Shorts gehören verboten.“
Du bist es, der verboten gehört, dachte sie und stemmte sich mit beiden Händen gegen seine Brust. „Vor dem Dinner muss ich noch duschen und nach meinem Vater sehen. Lass mich los!“
„Er ruht sich gerade aus.“
Sie zog die Brauen zusammen. „Na und? Ich bin seine Tochter – wenn er schläft, husche ich mucksmäuschenstill aus seinem Zimmer.“
„Lass ihn. Du siehst ihn doch beim Dinner.“
„Das geht dich nichts an.“ Sie stürmte durch die Tür. Jethro machte keine Anstalten, sie aufzuhalten. Leise klopfte sie an die Tür und trat ein. Ellis saß am Fenster, eine Zeitschrift aufgeschlagen auf seinem Schoß. „Ah … Celia.“
„Ich wollte vor dem Essen noch mal rasch nach dir sehen“, erklärte sie lahm.
Er musterte sie mit unverhohlener Missbilligung. „Ich wünschte wirklich, du würdest nicht in diesem Aufzug durch die Gegend laufen. Du solltest überhaupt nicht joggen. Was bin ich froh, dass du Jethro heiratest. Der wird dich schon an die Leine legen.“
„Die Ehe ist doch wohl nicht nur dazu da, die Frau an die Leine zu legen, oder?“
„Du hast dich kein bisschen geändert, Celia – diese Stadt ist ein gefährliches Pflaster, und du hast nicht mal Jethros Ring abgenommen – du forderst das Schicksal geradezu heraus.“
„Ich habe mich sehr wohl geändert, Dad“, erwiderte sie leise. „Vor fünf Jahren wäre ich jetzt nicht mit dir hier. Ich gebe mir wirklich Mühe.“
Ellis sagte steif: „Nun, so wird es wohl sein. Jetzt, wo du da bist, kann ich dir ja sagen, dass ich beabsichtige, mich diese Woche vorwiegend in meinem Zimmer aufzuhalten. Ich muss Kräfte sammeln für den großen Tag.“
Celia war sofort alarmiert. „Fühlst du dich schlechter?“
„Ich sagte lediglich, ich möchte mich ausruhen, Celia.“
Es hatte keinen Sinn, weiter nachzufragen. „Vielleicht möchtest du dann auch lieber das Dinner hier oben serviert bekommen, als die ganze Zeit im Esszimmer zu sitzen?“
„Wie dir sicher bekannt ist, wird Jethro sich von morgen an bis Freitag geschäftlich in New York aufhalten. Während er weg ist, werde ich meine Mahlzeiten hier oben einnehmen.“
Das hatte sie nicht gewusst. Drei Tage ohne Jethro, dachte sie erleichtert. Doch diese Erleichterung tröstete sie nicht darüber hinweg, dass Ellis sie nicht aufforderte, ihm bei den Mahlzeiten Gesellschaft zu leisten. „Pass gut auf dich auf.“ Sie tätschelte ihm liebevoll die Schulter und ließ ihn allein.
Celia nahm ein ausgiebiges Bad und wählte anschließend eine cremefarbene Hose und einen dazu passenden leichten Angorapulli. Das Haar ließ sie offen auf ihre Schultern fallen. Als sie nach unten eilte, waren Ellis und Jethro bereits im Esszimmer. Instinktiv spürte sie, dass sie in eine Unterhaltung geplatzt war, die nicht für ihre Ohren bestimmt war. Mit durchbohrenden Blicken sah sie von einem zum anderen. „Okay, raus mit der Sprache. Was ist los?“
„Wir haben einige Arrangements für die Hochzeit abgesprochen“, erklärte Ellis ungeduldig.
Er log, das wusste sie. „In diesem Fall muss ich mich wohl beeilen und endlich ein Kleid finden. Ich habe keine Lust, in Joggingshorts zu heiraten.“
Ellis setzte sich ans Kopfende der Tafel. „Ich habe Jethro gerade gefragt, wo ihr eure Flitterwochen verbringt.“
„Das haben wir noch nicht entschieden …“, setzte Jethro zu einer Antwort an.
„Keine Flitterwochen“, fiel Celia ihm ins Wort. „Nicht, solange du krank bist, Dad.“
„Ich möchte aber, dass ihr wenigstens drei oder vier Tage verreist“, verkündete Ellis starrköpfig.
„In der Karibik liegt meine Luxusjacht“, erklärte Jethro genüsslich. „Aber wenn du es vorziehst, mit der Concorde nach Paris zu fliegen … ach, nein, die verkehrt ja nicht mehr. Aber vielleicht gibt es ja irgendeinen anderen romantischen Ort auf der Welt, wohin du gern möchtest, Darling?“
Du weißt genau, was ich will, dachte sie zornbebend. Dir den nächstbesten Teller an den Kopf werfen. „Aber deine Geschäfte“, gab sie in gespielter Sorge zu
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