Baccara Extra Band 5
Geburtstag.“
„Standet ihr euch nahe?“
„Nahe? Wir waren beide viel zu sehr damit beschäftigt, achtzehn Stunden am Tag zu arbeiten. Deshalb hatten wir kaum Zeit zusammen verbracht. In unserer Familie lebt man für die Arbeit. Und nun ist er für immer gegangen.“ Er drehte sich zu ihr, und in seinem Gesicht konnte sie deutlich den Schmerz über den Verlust erkennen. Es schnürte ihr die Kehle zu. „Durch so einen Schicksalsschlag kann man seinen Ehrgeiz schon verlieren.“
„Das kann ich mir vorstellen“, sagte sie sanft. „Aber ich halte dich trotzdem für ziemlich ehrgeizig.“
„Nein. Sobald der Job hier erledigt ist, ziehe ich weiter. Kein Stress. Zufällig mache ich meine Arbeit recht gut.“
„Da stimme ich dir zu“, sagte sie lächelnd. „Das mit deinem Bruder tut mir so leid, Mitch.“
Er streichelte ihre Wange. „Du siehst hier so entspannt aus, gar nicht ernsthaft und verkniffen. Warum bist du bei der Arbeit nicht genauso?“
„Das liegt wohl an dir. Na ja, vielleicht nicht nur an dir. Die riesige Verantwortung, die auf mir lastet. Ich will nicht versagen.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Aber wir waren schon auf dem besten Wege dorthin, bis du gekommen bist und uns gerettet hast.“
„Und warum hast du dich so lange gegen die Veränderungen gesträubt? Du bist ein Naturtalent. So natürlich und dabei total sexy. Warum hast du das so lange versteckt?“
„Soll das ein Witz sein?“, fragte sie lachend. „Ich bin kein Naturtalent. Du hast doch sicher auch von den Geschichten gehört. Und sie sind alle wahr. Ich bin ein hoffnungsloser Fall, wenn es um … Männer geht. Sieh dir nur mal meine armseligen Beziehungen an.“
„Du hast dich wahrscheinlich immer mit den falschen Männern eingelassen.“
Eine Weile lauschte Dimi dem Plätschern des Wassers. Dann betrachtete sie die funkelnden Sterne, die hier oben in den Bergen viel strahlender schienen, als sie es bisher woanders erlebt hatte. Allerdings hatte sie in ihrem Leben auch noch nicht viel von der Welt gesehen.
Ganz im Gegensatz zu dem Mann an ihrer Seite, der sicher überall gewesen war und in jeder Hinsicht erfahren war.
Plötzlich blitzte etwas am Himmel. Aufgeregt richtete Dimi sich auf und vergaß für einen Augenblick alles um sich herum. „Hast du die Sternschnuppe auch gesehen?“, flüsterte sie ihm zu. Sie wollte ihn auf die Schönheit der Natur aufmerksam machen. Auf eine ganz andere Welt jenseits des Stadtlebens. „Hast du?“
„Ja.“ Aber seine Augen hingen nur an ihr. „Weißt du, was das bedeutet? Eine Sternschnuppe?“
„Dass ein Stern gerade explodiert ist?“
„Dass du die erste Person küssen musst, die dir über den Weg läuft“, sagte er.
Verdammt, eigentlich wollte sie nicht lachen, aber sie konnte nichts dagegen tun. „Wirklich?“
„Das ist ein Gesetz“, meinte er sehr ernsthaft.
„Aha.“ Während sie seinen Mund betrachtete, wurde ihr ganz heiß. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es ihm genauso erging.
„Lass das Denken sein“, befahl er ihr mit sanfter Stimme und begann ihren Nacken zu liebkosen.
„Ich kann nichts dafür. Ich muss immer alles analysieren.“ Ihre Lippen waren sich so nahe, dass Dimi seinen Atem fühlen konnte. Ein köstlicher Schauer durchfuhr ihren Körper. „Ich kann wirklich nichts dafür. So bin ich nun eben. Ich muss auch Schokolade essen.“ Sie war so nervös, dass sie mit dem Plappern nicht aufhören konnte. „Und außerdem …“
„Dimi?“
Sie musste schlucken. „Ja?“
„Halt endlich den Mund und küss mich.“
Sie lachte. „Ich habe noch nie einen Mann geküsst, wenn ich lachen musste, Mitch.“
„Du hast mich noch nie geküsst.“ Sanft zog er sie zu sich.
Sie gab ihm einen zaghaften Kuss.
„Wie war das?“, fragte sie atemlos und mit rasendem Herzklopfen. Das Schwindelgefühl lag bestimmt nur an der Höhenluft …
Sie beugte sich vor und küsste ihn wieder und wieder. Plötzlich konnte sie nicht mehr aufhören. Die Sterne schienen vor ihren Augen zu explodieren. Ein tiefer Seufzer kam aus ihrer Kehle und erschreckte sie, so dass sie den Druck ihrer Arme um seinen Hals ein wenig lockerte. Dann stöhnte auch Mitch auf, aber nur, weil er kurz davor war zu ersticken.
„Tut mir leid!“, sagte sie nach Luft schnappend. Ihre Ungeschicktheit war ihr total peinlich.
Aber er ließ sie nicht los. Stattdessen fuhr er mit dem Daumen über ihre Wange bis zu ihrem Kinn. „Ist schon okay. Ich kann wieder atmen.“
Für einen
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