Baccara Extra Band 5
selbstgefällig, gab aber keinen Kommentar dazu.
„Den Zuschauern gefällt die Idee absolut nicht. Sie wollen unbedingt, dass du es dir anders überlegst.“
„Noch fünfzehn Sekunden!“
Eilig entfernte sich Suzie vom Set. Zurück blieben Mitch und Dimi. Es gab nichts mehr zu sagen.
Dimi war ihm ausgeliefert.
Am Ende von Mitchs zweiter Woche war Food Time aus der Gefahrenzone heraus und hatte sich etabliert. Das gesamte Team hatte Mitch wiederholt dafür gedankt. Er war der Held für sie und hatte ihre Arbeitsplätze gerettet.
Nur nicht für Dimi. Doch gerade ihretwegen machte er sich Sorgen. Und das aus mehreren Gründen. Erstens, weil er sich ernsthaft für sie interessierte, obwohl sie so gar nicht der Typ war, den er sonst bevorzugte.
Und zweitens, weil sie seine Gefühle offenbar nicht erwiderte.
Immerhin schien sie die sexuelle Spannung ebenfalls zu spüren, wenn auch nur während der Koch-Show vor laufender Kamera. Kein Wunder; schließlich schürte er sie mit allen Mitteln, was übrigens harte Arbeit war.
Und das brachte ihn auch schon zum dritten Problem. Vermische niemals die Arbeit mit Privatleben, das bringt nur Ärger mit sich.
Und nun saß er auf seinem Motorrad und fuhr zu einer Pizzeria, wo die ganze Crew heute ihren Erfolg ausgelassen feiern wollte.
Der kühle Wind wehte ihm ins Gesicht. Während er durch die Straßen fuhr, atmete er die frische Landluft ein und betrachtete die Berge. Sie sorgten für eine eindrucksvolle Kulisse. Nicht zu vergleichen mit den breiten, lauten Straßen von Los Angeles. Seltsamerweise konnte er sich nicht vorstellen, woanders als in Los Angeles zu leben.
Der kraftvolle Motor der Harley dröhnte zwischen seinen Beinen. Es entspannte Mitch etwas, durch die dunkle Nacht zu fahren, aber es war nicht die Art von Entspannung, die er nach Wochen der sexuellen Stimulierung nötig hatte.
Nein, er hätte gern eine Frau unter sich. Oder über sich. Letztendlich war ihm das egal, Hauptsache, es passierte irgendetwas.
Mitch war überzeugt, der Letzte bei dem Treffen zu sein, als er auf den Parkplatz fuhr. Doch eine Frau stieg auch gerade aus ihrem Wagen. Als sie das Motorrad kommen hörte, drehte sie sich um, wobei ihr das lange, blonde Haar ins Gesicht wehte.
Es war Dimi. Die Einzige aus dem Team von Food Time , die ihm noch nicht dafür gedankt hatte, dass er ihre Arbeitsplätze gesichert hatte.
Bei dem Gedanken, dass sie ihm heute Nacht auf eine ganz spezielle Weise dafür danken könnte, bekam er Herzklopfen. Sofort spannte sich sein Körper an.
Das liegt nur an der Fahrt, redete er sich ein und stieg ab. Dann holte er die aufgerollte Zeitung aus der Hosentasche, bevor er auf Dimi zuging.
„Was hast du da?“, fragte Dimi etwas außer Atem.
„Nichts.“ Er wollte ihr keinen Grund zur Aufregung liefern. Jedenfalls jetzt noch nicht, denn früher oder später würde sie es ohnehin erfahren.
Sanft schob er sie in die laute, verrauchte Pizzeria, wo die Mannschaft schon auf sie wartete.
Alle waren da. Grace mit ihrem Mann. Leo mit seinem neuesten Lover. Ted und seine Frau. Suzie war Single und allein erschienen. Selbst Cami war mit Tanner gekommen. An ihrem glücklichen Lächeln konnte er erkennen, dass sie wahrscheinlich gerade wilden Sex miteinander gehabt hatten.
„Hey, hat schon jemand von euch die heutige Schlagzeile gelesen?“, rief Leo.
Mitch schüttelte warnend den Kopf, aber Leo hatte schon zu viel Bier intus und wollte wohl auch seinen Begleiter beeindrucken. Mit viel Theatralik stellte er sich auf seinen Stuhl. Dabei schwankte er so heftig, dass Mitch sich ernsthaft Sorgen um ihn machte.
Leo räusperte sich, glättete die Zeitung und hob die Augenbrauen. „Wir alle sind sehr glücklich über unseren großen Erfolg“, begann er. „Doch bisher haben wir nur Mitch dafür gedankt. Aber es gibt noch jemanden, der dafür verantwortlich ist.“ Er zeigte auf Dimi. „Das ist für dich, Baby.“ Laut las er die Überschrift vor. „Sexbombe kann sogar kochen!“
7. KAPITEL
Eine Sekunde herrschte Stille, bevor sie alle in lautes Gelächter ausbrachen.
Mitch zuckte zusammen und warf vorsichtig einen Seitenblick auf Dimi. Er war nicht überrascht, dass sie vollkommen ernst blieb. Sie lächelte nicht einmal. Stattdessen schien ihr Blick ihn zu durchbohren.
Seufzend rückte Mitch näher an sie heran. Inmitten der grölenden und johlenden Mitarbeiter beugte er sich vor und flüsterte Dimi ins Ohr: „Du weißt, dass das als Kompliment gemeint
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