Baccara Extra Band 5
Pancetta in Rosmarin zubereiten.“
Neben ihr stand Mitch und sah sie völlig verdutzt an. „Bor… was?“
Sie konnte sich gut vorstellen, dass vielen Zuschauern sein hilfloser und verwirrter Gesichtsausdruck gefiel. „Knusprige Crêpes aus Modena“, übersetzte sie. „Aber heute zeigen wir Ihnen erst einmal, wie man eine Lammkeule brät.“
Sie war glücklich, den Anfang ohne Probleme über die Bühne gebracht zu haben. Erst dann stellte sie fest, dass der große, kräftige Mann neben ihr ungewöhnlich still war.
Doch sie hätte wissen müssen, dass das nicht lange vorhalten würde.
„Heute werden wir auch etwas Neues in unserer Show bringen“, überraschte er nicht nur die Zuschauer.
Sein heißer Blick, der nur ihr galt, ließ sie sofort jeglichen Einwand vergessen.
„Heute werden wir Ihre Anrufe live durchstellen“, sagte er. Als Dimi klar wurde, was das bedeutete, wäre sie fast aus ihren hohen Schuhen gekippt.
„Wie bitte?“
„Das erkläre ich dir später“, sagte er nur und holte das Tablett mit dem Fleisch aus dem Kühlschrank.
Aber das war doch ihre Aufgabe, also lief sie hinterher, um ihm das Tablett abzunehmen.
„Ich wollte dir nur behilflich sein“, meinte er und lächelte unschuldig. „Schließlich will ich nicht, dass du dich in diesem dünnen Kleid vor dem Kühlschrank erkältest.“
An ihrer Gänsehaut, die sie am ganzen Körper hatte, war ausschließlich er schuld, aber das behielt sie lieber für sich. „Vielen Dank, Mitch. Du wirst sicherlich eines Tages einen sehr rücksichtsvollen Ehemann abgeben.“ Lächelnd hielt sie das Tablett vor sich, in der Hoffnung, damit ihre erregten Brustspitzen verdecken zu können.
Mitch folgte ihr zum Tresen und verfolgte interessiert jede ihrer Bewegungen. Doch als sie einen Holzhammer in die Hand nahm, wich er entsetzt zurück. „Was hast du denn damit vor?“
„Ich muss das Fleisch weich klopfen.“
Er erschauerte. „Erinnere mich daran, dass ich niemals mit dir Streit anfangen darf.“
„Zu spät“, sagte sie lächelnd und schwang aus Spaß den Hammer. Dabei rutschte ihr ein Spaghettiträger von der Schulter. Sie warf einen ärgerlichen Blick auf den Mann, der ihr dieses Kleid ausgesucht hatte. Dann begann sie die Lammkeule zuzubereiten. Sie konzentrierte sich auf ihre Aufgaben, zur Kamera zu sprechen und gleichzeitig auf ihren Träger zu achten, bis das Fleisch für den Ofen vorbereitet war.
Dann trug sie das Blech zum bereits geöffneten Backofen. Doch plötzlich blieb sie unschlüssig davor stehen.
Wie sollte sie sich bücken, um das Fleisch hineinzuschieben, ohne dass sämtliche Zuschauer ihren Slip zu Gesicht bekamen?
„Was ist los?“, fragte Mitch mit ahnungsloser Miene.
Sie warf ihm einen ängstlichen Blick zu und bemerkte, dass ihr Problem ihn zu amüsieren schien. Er wusste genau, was los war. Wahrscheinlich hatte er das sogar geplant! „Ach, ich dachte, du könntest dich auch mal nützlich machen“, sagte sie und hielt ihm das Blech hin.
Mitch schob es in den Ofen und nahm dann den ersten Telefonanrufer entgegen. „Hallo“, sagte er zur Kamera gerichtet. „Sie sind hier live bei Food Time .“
„Oh, ist das aufregend! Hier spricht Millie aus Fernley!“
„Hallo, Millie aus Fernley!“, begrüßte er sie genauso enthusiastisch wie sie ihn. Er lächelte. „Was können wir heute für Sie tun?“
Obwohl sich die Dame anhörte, als wenn sie seit sechzig Jahren rauchen und ebenso lange Lastwagen fahren würde, kicherte sie wie ein Schulmädchen. „Ich hätte nur gern gewusst, ob Sie und Dimi auch miteinander ausgehen?“
Mitch gab die Frage an Dimi weiter.
„Äh … die Antwort lautet Nein“, sagte Dimi hastig.
„Was für eine Schande! Wissen Sie denn nicht, wie gut er aussieht, Schätzchen?“
Dimi sah absichtlich an Mitch vorbei. „Haben Sie eine Frage zu unseren Rezepten, Millie?“
„Nicht direkt. Ich frage mich nur, wenn Sie nicht mit Mitch ausgehen und auch sonst von Männern nichts mehr wissen wollen, für wen kochen Sie denn eigentlich, Kindchen?“
Dimi bekam große Augen. „Wie bitte?“
„Nun, irgendjemanden müssen Sie doch küssen!“
Dimi stieß ein kurzes Lachen aus. „Millie, ich glaube, Sie haben den falschen Kanal gewählt. Das hier ist eine Koch-Show. Wissen Sie das?“
„Sicher, aber trotzdem möchte ich meine Frage beantwortet haben. Ich hätte gern gewusst, für wen Sie kochen, denn der Knutschfleck an Ihrem Hals macht mich ganz neidisch. Ich will auch so einen.
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