Baccara Extra Band 5
veränderte. „Du wolltest mich dort treffen, oder?“
Sie nickte und sah ihn etwas betreten an. „Ich bewundere deine Arbeit, Nick. Aber ich hätte nie damit gerechnet, dass …“
„… wir uns lieben würden. Tut dir das im Nachhinein leid?“
„Was glaubst du?“
Ihre Blicke trafen sich über seinen Schreibtisch hinweg. In beiden standen die Erinnerung an ihre fantastische Liebesnacht und die Sehnsucht nach mehr. Nick verstand nur zu gut, was sie mit „ohne familiäre Verbandelungen“ gemeint hatte. Seine Lebensphilosophie war die gleiche. Trotzdem hatte sie seinen Stolz verletzt, als sie, ohne sich noch einmal umzusehen, gegangen war.
„Warum bist du heute zu mir gekommen?“
„Weil ich fand, dass eine einzige Nacht mit dir zusammen vielleicht nicht genug ist.“
„Nein, eine Nacht ist nicht annähernd genug.“
Sie seufzte und warf sich in seine Arme. Dann flüsterte sie leise in sein Ohr: „Wir sollten uns mal so richtig austoben, findest du nicht auch?“
Die Zeichen standen auf wilden Sex. Wenn er sie so ansah mit ihren strahlenden Augen und diesen Lippen, die wie geschaffen waren zum Küssen, hätte Nick allem bedingungslos zugestimmt, was sie vorschlug.
Er war so heiß auf diese Frau, dass er sofort seine Zunge in ihren Mund schnellen ließ, als sie ihn näher zu sich heranzog. Dann küsste er sie mit der ganzen Inbrunst, die sich während ihrer fünftägigen Trennung aufgestaut hatte.
Am liebsten hätte er sie gleich auf seinem Schreibtisch geliebt.
Doch an Sex war jetzt nicht zu denken. Jeden Moment konnte ein Mitarbeiter hereinplatzen. Eine leere Bühne hatte schon ihren Reiz, zugegeben, aber diese Frau sollte ohne Versteckspiele erfahren, wie sehr sie ihn in ihren Bann gezogen hatte.
Er riss sich gewaltsam von ihr los. „Was wolltest du vorhin von deinen Studenten erzählen?“
„Ich würde sie gern hierher bringen und mit deinem Team arbeiten lassen. Was hältst du von dieser Idee?“
„Na ja …“
„Sag nicht gleich Nein. Hör mich doch erst mal zu Ende an.“
Warum dachte sie nur, dass er ihren Vorschlag ablehnen würde?
„Ich habe eine tolle Truppe. Die einzelnen Studenten haben schon extrem viel Praxiserfahrung. Es wäre toll, wenn sie einmal an einem Projekt von Anfang bis Ende mitarbeiten dürften. Ginge das?“
„Von wie vielen Studenten sprichst du genau?“
„Es sind acht.“
„Was soll ich deiner Meinung nach mit acht Studenten anfangen, die hier herumstiefeln, während ich ein Theater renovieren muss, das mir selbst schon unter den Händen zerbröselt?“
„Sie könnten doch all die grundlegenden Arbeiten erledigen, für die du normalerweise hiesige Leute einstellen müsstest.“
„Ich trage auch die alleinige Verantwortung für meine Studenten.“ Er dachte nach. „Hätten die wirklich Lust auf dieses Theater?“
„Aber sicher“, erwiderte sie strahlend. „Denk doch mal, was das für sie bedeuten würde. Wie viele Studenten können schon von sich behaupten, mit einem Mitglied des Beratungsstabes des Präsidenten zusammengearbeitet zu haben?“
Er grinste. „Hört sich ganz schön hochtrabend an, findest du nicht?“
„Ja, das wäre die Chance ihres Lebens.“
„Wird dein Onkel Thad auch auf die Baustelle kommen?“
„Ich werde ihn mal fragen.“
„Das hört sich verdammt gut an, Dr. O’Connor.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Willkommen in meinem Team.“
7. KAPITEL
EINEN TAG SPÄTER
Julienne hatte sich schon lange nicht mehr so auf ein Projekt gefreut. Beschwingt sprang sie als Erste aus dem Kleinbus und sang in Gedanken: Böse Mädchen machen alles ganz lässig.
„So, Leute, kommt jetzt mal alle her und hört mir zu. Von jetzt an zählt nur noch das Projekt. Wir bekommen hier eine einmalige Chance. Denkt immer daran und macht das Beste draus.“ Julienne atmete tief durch und führte ihre Studenten ins Theater.
Sie kam sich richtig cool vor, als sie Nick aufspürte.
Offensichtlich untersuchte er gerade den Schacht. Natürlich wollte sie ihn nicht stören, weshalb sie ihren Studenten gebot, leise zu warten, bis er herauskommen würde.
„Ich wusste gar nicht, dass hier unten ein derartiges Durcheinander herrscht, Dale. Trotzdem denke ich, dass wir dieses eine Rohr hier noch verwenden können“, hörte sie Nicks Stimme nach draußen dringen. „Gib mir doch mal bitte das Infrarotgerät.“
Obwohl Julienne nicht Dale war, wollte sie ihm gleich das gewünschte Werkzeug reichen. Schließlich war sein
Weitere Kostenlose Bücher