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BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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stieg in Lorna auf. Wollte er sie ausliefern? Sie wollte nichts lieber, als zu bleiben, wo sie war, aber stattdessen sah sie sich dabei zu, wie sie ihm fügsam folgte.
    Warum tat sie das? Warum ging sie nicht einfach fort? Er hatte nicht einmal in ihre Richtung gesehen; er würde nicht wissen, wohin sie gegangen war.
    Warum war ihr Gehirn so langsam? Es gab etwas Wichtiges, an das sie sich erinnern musste, etwas, was gerade lange genug an die Oberfläche kam, um ihr Sorgen zu bereiten, und dann in einer Rauchwolke verschwand. Sie versuchte, die Erinnerung hervorzuziehen, aber die Anstrengung bereitete ihr nur mehr Kopfschmerzen.
    Raintree ging auf zwei Beamte in Zivil zu und stellte sich ih nen vor. Lorna versuchte, sich möglichst unauffällig zu verhalten. Ihr Herz klopfte wild. Was würde sie tun, wenn Raintree sie wegen Betruges anzeigte? Weglaufen? Ihn ansehen, als sei er ein Vollidiot? Vielleicht war sie der Idiot, weil sie immer noch dastand wie ein Lamm auf dem Weg zum Opferstock.
    Dieses Bild rüttelte sie wach wie kein anderes. Sie würde kein freiwilliges Opfer sein. Sie versuchte, einen Schritt wegzugehen, aber sie bewegte sich nicht. Sie wollte nichts mehr, als bei ihm zu bleiben.
    Bleib bei mir.
    Die Worte hallten in ihrem Gehirn wider, bereiteten ihr neue Kopfschmerzen. Müde rieb sie sich die Stirn und fragte sich, wo sie die Worte schon einmal gehört hatte und warum sie wichtig waren.
    „Wo waren Sie, als das Feuer ausgebrochen ist, Mr. Raintree?“, fragte einer der Detectives. Er und der andere Polizist hatten sich vorgestellt, aber die Namen hatte Lorna schon wieder vergessen.
    „In meinem Büro. Ich habe mich mit Miss Clay unterhalten.“ Er deutete, ohne hinzusehen, auf Lorna, als wüsste er genau, wo sie stand.
    „Mein Partner wird Miss Clays Aussage aufnehmen, während ich mich um Ihre kümmere, damit sparen wir Zeit.“
    Klar, dachte Lorna sarkastisch. Die Polizisten wollten sie von Raintree trennen, damit sie nicht mithörte, was er sagte, und ihre eigene Aussage darauf abstimmen konnte. Wenn es schlecht um ein Geschäft bestellt war, versuchte der Besitzer manchmal seine Verluste zu minimieren, indem er es abbrannte und die Versicherungsprämie kassierte.
    Der andere Polizist trat neben sie. Raintree sah über seine Schulter. „Gehen Sie nicht zu weit weg. Ich will Sie in dieser Menschenmenge nicht verlieren.“
    Was hatte er vor? Er hatte es klingen lassen, als seien sie zusammen oder so etwas. Aber als der Detective sagte: „Lassen Sie uns hier hinübergehen“, ging Lorna brav einige Meter neben ihm her, dann hielt sie auf einmal an, als könne sie keinen Schritt weiter.
    „Hier?“ Ihre Stimme war kaum hörbar über den Lärm der Löschfahrzeuge.
    „In Ordnung.“ Der Detective stellte sich wie zufällig so hin, dass Lorna ihren Rücken zu Raintree wenden musste. „Ich bin Detective Harvey. Ihr Name ist …?“
    „Lorna Clay.“ Wenigstens erinnerte sie sich dieses Mal an ihren Namen. Sie wünschte sich, dass ihre Kopfschmerzen endlich verschwinden würden.
    „Leben Sie hier?“
    „Im Moment ja. Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich bleibe.“ Sie blieb nie lange an einem Ort. Einige Monate, und sie zog weiter. Wenn er sie überprüfte, würde er herausfinden, dass ihr schlimmstes Vergehen ein Strafzettel für zu schnelles Fahren war. Solange Raintree sie nicht wegen Betruges anzeigte, war alles in Ordnung.
    „Wo waren Sie, als das Feuer ausbrach?“
    Raintree hatte auf dieselbe Frage geantwortet, aber so arbeiteten Cops eben. „Ich weiß nicht, wann das Feuer ausgebrochen ist. Ich war in Mr. Raintrees Büro, als der Alarm losgegangen ist.“
    „Wann war das?“
    „Ich trage keine Uhr. Ich hätte sowieso nicht daran gedacht, auf die Uhr zu sehen. Feuer macht mir eine Höllenangst.“
    Einer seiner Mundwinkel zuckte leicht, aber er brachte ihn schnell wieder unter Kontrolle. „Das ist okay. Wir können die Zeit im Sicherheitssystem überprüfen. Wie lange waren Sie bei Mr. Raintree, ehe der Alarm losgegangen ist?“
    Das war mal eine gute Frage. Lorna erinnerte sich an die Panik, an die verwirrenden Halluzinationen oder was diese erotische Fantasie sonst gewesen war. Auch wenn sie normalerweise ein gutes Zeitgefühl hatte, konnte sie es diesmal nicht einmal schätzen. „Ich weiß es nicht. Die Sonne ging unter, als ich hineingegangen bin.“
    Er notierte sich ihre Antwort. Der Himmel wusste, was er dachte, was sie getan hatten, dachte sie müde, aber sie konnte

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