Walden Ein Leben mit der Natur
Henry David
Thoreau
Walden
Ein Leben mit
der Natur
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Achtundzwanzig Jahre war Henry David Thoreau alt, als er sich in den Wäldern bei Concord am Waldensee eine Holzhütte zimmerte und einen folgenreichen Selbstversuch begann. Das hektisch-geschäftige Leben des beginnenden Industriezeitalters in Amerika empfand er als oberflächlich, trivial und unbefriedigend. Ganz auf sich gestellt, in der Einsamkeit der Natur, wollte er die »Muße zum wirklichen Leben« finden. Aus den Aufzeichnungen über dieses Experiment entstand ein Werk, in dem eindringliche Naturbeobachtungen, Poesie, philosophische Reflexion und Gesellschaftskritik eine einzigartige Mischung eingehen ISBN 3-423-12684-1
Deutsch von Erika Ziha
Ergänzt und überarbeitet von Sophie Zeitz
Titel der Originalausgabe:
Walled; or, Life in the Woods
Vollständige Ausgabe Mai 1999
2. Auflage Oktober 2000 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München www.dtv.de
© 1999 Deutscher Taschenbuch Verlag, München Umschlagkonzept: Balk & Brumshagen
Umschlagfoto: © Premium
Satz: Fotosatz Reinhard Amann, Aichstetten
Druck und Bindung: C. H. Beck'sche Buchdruckerei, Nördlingen
Henry David Thoreau, geboren am 12. Juli 1817 in Concord/Massachusetts, wurde nach dem Studium Volksschullehrer, gab seine Stellung aber aus Protest gegen die Prügelstrafe auf und gründete eine Privatschule. 1845
begann er sein zweijähriges Selbstexperiment am Waldensee. Danach kämpfte er für die praktische Umsetzung seiner ethischen Überzeugungen, etwa indem er sich vehement für das Recht auf zivilen Ungehorsam und für die Abschaffung der Sklaverei einsetzte. Am 6. Mai 1862 starb er an Lungentuberkulose.
Inhalt
Inhalt ................................................................................................ 3
I. Ökonomie des Lebens................................................................ 4
II. Wo ich lebte und wofür............................................................79
III. Lesen .......................................................................................96
IV Laute .......................................................................................108
V Einsamkeit...............................................................................125
VI Besucher ................................................................................135
VII. Das Bohnenfeld ...................................................................149
VIII. Das Dorf ..............................................................................161
IX. Die Seen................................................................................167
X. Baker-Farm ............................................................................193
XI Höhere Gesetze.....................................................................201
XII. Tiernachbarn........................................................................213
XIII. Der Kamin ...........................................................................226
XIV. Frühere Bewohner - Winterbesuch ..................................243
XV Tiere im Winter .....................................................................257
XVI. Der See im Winter..............................................................267
XVII. Frühling..............................................................................283
XVIII. Endbetrachtung................................................................303
I.
Ökonomie des Lebens
Während ich den Großteil der folgenden Seiten niederschrieb, lebte ich einsam, weit entfernt von jeder Nachbarschaft, am Rande des Waldensees in den Wäldern von Concord,
Massachusetts. Ich ernährte mich von meiner Hände Arbeit und wohnte in einem Haus, das ich mir selbst gebaut hatte. Ich verbrachte in dieser Gegend zwei Jahre und zwei Monate. Jetzt nehme ich wieder am zivilisierten Leben teil.
Ich würde meine Leser nicht mit meinen persönlichen
Angelegenheiten behelligen, wären nicht eingehende Fragen über meine Lebensweise an mich gerichtet worden. Fragen, die mancher vielleicht unverschämt nennen würde, die mir aber angesichts der besonderen Umstände ganz natürlich und
begreiflich erscheinen. So wurde ich gefragt, was ich gegessen, ob ich mich nicht einsam gefühlt und ob ich mich nicht gefürchtet hätte; andere wieder wollten wissen, wieviel ich für wohltätige Zwecke ausgegeben, und einige mit
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