BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01
er in Ohnmacht gefallen, und der Knall war sein Körper gewesen, der auf dem Boden aufschlug.
Der Gedanke gefiel ihr. Sie würde die Chance ergreifen und ihn treten, wenn er am Boden lag. Wortwörtlich.
Als sie ans Waschbecken trat, um sich die Hände zu waschen, zuckte sie zusammen. Ein schmutziger, verrußter Albtraum starrte aus dem Spiegel zurück. Ihr verfilztes Haar klebte an ihrem Kopf, und es stank nach Rauch. Ihr Gesicht war so schwarz, dass man nur ihre blutunterlaufenen Augen richtig erkennen konnte.
Sie schüttelte sich, als sie sich daran erinnerte, wie nahe sie den Flammen gekommen war. Dass sie überhaupt noch Haare auf dem Kopf hatte, war ein Wunder. Shampoo – eine ganze Menge davon – würde das Problem schon lösen. Sie lebte, und sie war unverletzt, und sie wusste nicht, warum.
Während sie ihre Hände einseifte, abspülte und wieder einseifte, versuchte sie zu rekonstruieren, was geschehen war. Ihre Kopfschmerzen kamen mit solcher Wucht zurück, dass sie sich am Beckenrand abstützen musste.
Ihre Gedanken wirbelten durcheinander. Sie hätte verbrannt sein müssen …
… Blase …
… kein Rauch …
… unerträglicher Schmerz …
Wimmernd sank sie auf ihre Knie.
Raintree fluchte.
Das erinnerte sie an etwas. Daran, von ihm gehalten zu werden, seine Arme fest um sie geschlungen, während seine Flüche über ihren Kopf schallten und sein … sein …
Die Erinnerung hatte sich ihrem Griff entzogen. Der Schmerz ließ ihr Blickfeld verschwimmen. Sie versuchte, genug Energie zu sammeln, um aufzustehen. Der Schmerz war so intensiv, dass sie glaubte, ihr Schädel müsse vor Druck explodieren.
Sie starrte auf den Seifenschaum an ihren Händen.
Die schimmernden Blasen … etwas an ihnen erinnerte sie … es war etwas um sie herum gewesen …
Eine schimmernde Blase . Die Erinnerung platzte so klar in ihr schmerzendes Gehirn, dass es ihr Tränen in die Augen trieb. Sie hatte sie gesehen , um sie herum, wie sie den Rauch und die Hitze von ihnen abgehalten hatte.
Dann waren da Schmerzen wie eine Explosion in ihr gewesen. Es war, als sei alles, was sie war und sein würde, aus ihr gesaugt und benutzt worden. Sie war vollkommen hilflos gewesen, konnte dem Schmerz keinen Widerstand leisten, und auch nicht dem Mann, der sich gnadenlos alles von ihr genommen hatte.
Mit einem Knall fiel alles an seinen Platz, als ob diese Erinnerung das eine Stück gewesen war, das sie gebraucht hatte, um das Puzzle zusammenzusetzen.
Sie erinnerte sich an alles: jeden Moment unaussprechlicher Furcht, die Art, wie er sie benutzt hatte.
Alles.
„Sie hatten genug Zeit. Kommen Sie her, Lorna.“
Wie eine Marionette stand sie auf und verließ das Badezimmer, vor Wut kochend. Er sah ernst aus, wie er da stand und auf sie wartete. Mit jedem unwilligen Schritt, den sie machte, kochte ihre Wut noch höher.
„Du Schwein! “, schrie sie und trat nach seinem Knöchel. Sie konnte nur einige Schritte an ihm vorbeigehen, ehe die unsichtbare Mauer sie aufhielt, also wirbelte sie herum und stakste noch einmal an ihm vorbei. „Du Bastard! “ Sie stieß einen Ellenbogen in seine Rippen.
Sie konnte ihm nicht viel Schmerzen bereitet haben, denn er sah eher erstaunt aus als verletzt. Sie ließ ihrer Wut freien Lauf, während sie zwischen den Grenzen seines Willens hin und her tigerte.
„Du hast mich ins Feuer gehen lassen …“ Sie schlug nach seiner Hüfte.
„Ich habe furchtbare Angst vor Feuer, aber hat es dich gekümmert?“ Noch ein Tritt, diesmal gegen sein Knie.
„O nein, ich musste danebenstehen während du deinen Hokuspokus …“ Jetzt zielte sie auf seinen Solarplexus.
„Dann hast du mein Gehirn vergewaltigt , du Schwein, du verdammter Hexer …“ Jetzt waren seine Nieren dran.
„Und um dem noch die Krone aufzusetzen, reibst du die ganze Zeit deinen Ständer an meinem Hintern!“ Sie kreischte und holte aus, um sein Kinn zu treffen.
Er wehrte sie mit einer schnellen Bewegung ab, also trat sie ihm stattdessen auf den Fuß.
„Autsch!“, keuchte er, aber er lachte , griff in einer weiteren blitzschnellen Bewegung nach ihren Armen und zog sie fest gegen sich. Sie öffnete den Mund, um ihn weiter anzuschreien, doch er beugte seinen Kopf zu ihr hinunter und küsste sie.
Im Gegensatz zu der groben Behandlung, die sie von ihm kannte, war sein Kuss weich, fast süß. „Es tut mir leid“, murmelte er und küsste sie noch einmal. Sie spürte durch seine zerfetzte Kleidung hindurch seine steinharten Muskeln
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