BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01
ihn anrufen.“ Er zog sein Handy aus der Tasche, aber die Frau legte eine Hand auf seinen Arm.
„Benutz dein Handy nicht, es ist nicht verschlüsselt. Warte, bis wir zurück im Hotel sind.“
Alles, was seinen Anruf bei Cael Ansara hinauszögerte, war eine gute Idee. Cael war sein Cousin mütterlicherseits, aber Verwandtschaft würde ihm keinen Bonus einbringen bei diesem Bastard. Vielleicht war diese Verschwörung gegen den amtierenden Ansara-Dranir Judah nicht Caels beste Idee gewesen. Auch wenn Ruben mit ihm einer Meinung war, dass die Ansara jetzt, nach zweihundert Jahren des Wiederaufbaus, endlich stark genug waren, die Raintree zu zerstören, hatten sie sich vielleicht beide geirrt. Wenn dieser Dranir wirklich so mächtig war, könnte der Coup, den Cael geplant hatte, ein Desaster werden.
Cael würde nicht in der Lage sein, sich einen Fehler einzugestehen. Er würde nur zwei Möglichkeiten sehen: Entweder hatten Ruben oder Elyn den Plan nicht richtig ausgeführt, oder Raintree war ein Feigling. Ruben wusste, dass sie keinen Fehler gemacht hatten. Alles war glattgegangen – bis auf das Ergebnis.
Eine Kugel im Kopf wäre effektiver gewesen, aber Cael wollte nichts tun, was den Clan der Raintree auf den Plan rufen würde – und ein offensichtlicher Mord würde das mit Sicherheit tun. Schließlich sollte die königliche Familie, die Mächtigsten des Raintree-Clans, vernichtet werden, bevor jemand ahnte, was wirklich passierte. Ein Feuer schien ideal zu sein. Alle würden verstehen, dass ihr Dranir bis zum Ende gekämpft hatte, um die Menschen aus dem Feuer zu retten.
Nur dass Dante Raintree noch lebte.
Der große Angriff auf Sanctuary, auf das Anwesen der Raintree, auf die Wiege des Clans, war für die Sommersonnenwende in einer Woche geplant. Er und Elyn hatten eine Woche, um Dante Raintree umzubringen – oder Cael würde sie umbringen.
4. KAPITEL
Dante wollte noch nicht gehen, aber er wusste, dass er nichts mehr tun konnte. Er hatte herausfinden wollen, ob es Todesopfer gegeben hatte. Zu seinem größten Bedauern war bereits ein Toter aus den rauchenden Ruinen des Kasinos gezogen worden, und die Polizei arbeitete daran, herauszufinden, ob weitere Personen vermisst wurden. Für endgültige Zahlen würden sie einige Zeit brauchen.
Er hatte Al gefunden, der eine Rauchvergiftung hatte, aber sich trotzdem weigerte, ins Krankenhaus zu fahren. Stattdessen half er dabei, sich um die evakuierten Hotelgäste zu kümmern. Das Hotel selbst hatte vergleichsweise wenig Schaden genommen. Am schlimmsten war es in der Lobby, die Hotel und Kasino miteinander verband. Dort hatte Dante seine Schlacht ausgefochten.
Das Kasino konnte er komplett abschreiben. Selbst der Parkplatz vor dem Eingang war das reinste Chaos. Zwanzig oder dreißig Leute hatten teils schwere Verbrennungen davongetragen, noch einmal so viele hatten eine Rauchvergiftung; sie waren bereits in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert worden.
Die Medien waren selbstverständlich in Scharen eingefallen. Ihre ständigen Forderungen nach Interviews störten ihn dabei, seine Angestellten zu organisieren, um den Hotelgästen andere Unterkünfte zu beschaffen, und mit Al zu arrangieren, dass sie ihre Habseligkeiten aus dem Hotel holen konnten. Gleichzeitig musste er verhindern, dass sich Diebe als Gäste einschlichen. Er musste sich mit der Versicherung herumschlagen. Er musste Gideon und Mercy anrufen, um sie wissen zu lassen, dass es ihm gut ging, ehe sie die ganze Geschichte in den Nachrichten sahen.
Letztendlich hatte er gemerkt, dass er in dieser Nacht nichts mehr tun konnte; seine Angestellten waren großartig, sie kümmerten sich gut um alles. Und außerdem war er telefonisch immer zu erreichen. Er konnte genauso gut nach Hause fahren und die dringend benötigte Dusche nehmen.
Damit blieb nur noch das Problem mit Lorna.
Vor dieser Nacht hatte er noch nie das Bewusstsein anderer Menschen kontrolliert, hatte nicht einmal gewusst, dass er so etwas konnte. Dante musste seine Schritte vorsichtig setzen, weil diese besondere Kraft so leicht missbraucht werden konnte. Verflucht. Hatte er das nicht schon getan? Lorna würde dazu mit Sicherheit Ja sagen – wenn er sie sprechen lassen würde.
In dieser Nacht hatte er auch zum ersten Mal auf brutale Weise den Geist eines anderen Menschen übermannt und seine Kraft wortwörtlich gestohlen. Danach war sie wie betäubt gewesen und hatte sich nicht einmal an ihren Namen erinnern können. Wie weitreichend
Weitere Kostenlose Bücher