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BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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ihn?“
    Miss Cordell sah Gideon vernichtend an. Es war ein Blick, mit dem sie unzählige Schüler über die Jahre zum Schweigen gebracht haben musste. „Junger Mann, du hast mich danach gefragt, und ich versuche, es dir zu erzählen.“
    „Tut mir leid, Ma’am. Bitte erzählen Sie weiter.“
    Sie nickte. „Dennis Floyd ist ein Nachbar. Die Familie Floyd lebt schon seit fast zwanzig Jahren in diesem Haus. Dennis war in der Grundschule, als sie eingezogen sind, und ich hatte ihn vor ein paar Jahren in meiner Englischklasse. Er ist in der Nacht vorbeigekommen und hat gefragt, ob er mein Telefon benutzen darf. Natürlich habe ich Ja gesagt.“ Sie presste die Lippen zusammen. „Ich habe die Gefahr nicht kommen sehen, bis er mich gepackt und auf den Boden geworfen hat wie eine … wie eine …“ Sie stotterte, und ihr Gesicht wurde rot.
    „Ich werde sicherstellen, dass er dafür bezahlt, was er Ihnen angetan hat.“
    Sie war offensichtlich erleichtert. „Dennis muss dafür bestraft werden. Und sie auch.“
    Gideon wurde hellhörig. „Sie?“
    „Die Frau, die bei ihm war und ihn angetrieben hat. Ich habe sie am Anfang gar nicht gesehen. So spät am Abend hätte ich keinen Fremden mehr in mein Haus gelassen. Dennis hat mich mit Klebeband gefesselt und auf dem Boden liegen lassen, während er zur Tür gegangen ist, um sie hereinzulassen … Dennis hat sie … Kitty genannt, glaube ich …“
    „Tabby“, sagte Gideon leise.
    „Genau.“ Marcia Cordell deutete mit einem verblassenden, zitternden Finger auf eine Ecke des Zimmers. „Sie saß in dem Stuhl und hat zugesehen, während Dennis … Sie hat gelächelt, als ich um Hilfe gerufen habe.“ Sie verschwand fast, als wollte sie sich davor verstecken, von ihrem Tod zu erzählen. „Als ich angefangen habe zu weinen, hat sie mich gefragt, ob es mir gefällt.“
    „Auch sie wird bezahlen. Dafür werde ich sorgen.“
    „Sie war es, die mich umgebracht hat.“
    „Ich weiß.“
    „Ich dachte, es wäre endlich vorbei, dann hat sich diese furchtbare Frau über meinen Körper gebeugt und mir das Messer in den Bauch gestoßen. Sie … sie hat … es hat ihr Spaß gemacht.“
    Gideon hörte zu, während Marcia Cordell ihm berichtete, wie Dennis und Tabby sie gefoltert und schließlich getötet hatten. Er wollte sich die Details nicht anhören, aber Miss Cordell brauchte jemanden, dem sie ihre Geschichte erzählen konnte.
    Irgendwann fragte er: „Können Sie mir irgendetwas über die Frau sagen? Sie haben gesagt, dass Dennis sie Tabby genannt hat. Hat er je einen Nachnamen benutzt? Haben Sie gesehen, was für einen Wagen sie gefahren hat? Irgendetwas der Art?“
    Miss Cordell schüttelte den Kopf. „Sie sind zusammen gegangen, Dennis und die schreckliche Frau.“
    Das bedeutete, dass Dennis wahrscheinlich tot war. „Zeit, zu gehen, Miss Cordell. Ich werde dafür sorgen, dass die beiden bezahlen, das verspreche ich Ihnen. Ich kümmere mich darum. Finden Sie Frieden, Marcia. Sie haben ihn verdient.“
    „Du auch“, flüsterte Miss Cordell, ehe sie verschwand.
    Gideon verließ den Tatort. Falls Dennis noch lebte, konnten sie durch ihn vielleicht Tabby finden.
    Sheriff Webster stand neben seinem Streifenwagen und knetete immer noch seinen abgegriffenen Hut. „Wo ist Detective Malory?“
    „Sie hat beschlossen, einige Nachbarn zu befragen, während wir auf Sie warten.“ Er wies auf ein kleines weißes Haus am Ende der Straße. „Detective Malory schien zu glauben, dass sie in der Nacht vielleicht etwas gesehen haben. Wir haben alle befragt und nichts herausgefunden, aber …“
    Gideon bekam ein ungutes Gefühl im Magen.
    „Dennis Floyd ist vorbeigefahren, als wir uns unterhalten haben, und …“ Der Sheriff kam nicht weiter. Gideon drehte sich zu dem kleinen weißen Haus und rannte los.
    Hope sah zum Cordell-Haus zurück. Der Sheriff lehnte immer noch am Streifenwagen und störte Raintree nicht. Sie konnte unmöglich sagen, wie lange Gideon brauchte, um mit dem Geist zu reden. Komisch, wie selbstverständlich sie diese Worte schon dachte. Mit dem Geist reden.
    Wenn sie etwas finden konnte, nur ein kleines Detail, konnte es vielleicht schon helfen. Vielleicht hatte ein Nachbar in der Nacht ein Auto gesehen. Sogar wenn Gideon herausfand, wer die Frau umgebracht hatte, brauchten sie Beweise.
    „Kommen Sie rein, ich mache uns einen Tee.“ Sie schätzte Dennis Floyd auf Mitte zwanzig. Der dürre junge Mann hatte schütteres blondes Haar und blassblaue Augen. Sein

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