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BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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Locken leuchteten im Mondlicht, das durchs Fenster fiel. Sidonia berührte die Wange des schlafenden Kindes, während sie sich an die Nacht erinnerte, in der Eve geboren worden war. Sie hatte sofort begonnen zu schreien. Rund und rosa, mit Strähnen weißblonder Haare und den angeborenen grünen Augen war Eve eine perfekte kleine Raintree. Bis auf das Mal in ihrem Nacken. Eine indigoblaue Mondsichel. Das Zeichen der Ansara.
    Mercy hatte in dieser Nacht nach Sidonias Hand gegriffen und sie flehend angesehen. „Niemand darf jemals wissen, dass der Vater meines Babys Ansara ist.“
    „Du hast nach ihm gerufen, als du in den Wehen lagst. Sogar jetzt sehnst du dich noch nach ihm.“
    Mercy hatte mit tränennassen Augen den Blick abgewendet.
    Mercy spürte Judahs Anwesenheit.
    Sie zog die Gardine zurück und blickte hinunter in den Hof. Dort stand Judah im Mondlicht, sein Gesicht und sein Körper nur ein schattenhafter Umriss. Er trug das Haar offen. Er hatte eine ungezähmte Schönheit und strahlte eine Aura aus Stärke und Männlichkeit aus, der keine Frau widerstehen konnte.
    Einmal war es auch ihr unmöglich gewesen. Und für den kurzen Zeitraum eines Tages und einer Nacht hatte sie an seine Lügen geglaubt; sie hatte sich ihm freiwillig und vollkommen hingegeben.
    Für Eve hatte sie gehofft, dass sie Judah niemals wiedersehen musste. Und auch für sich. Sosehr sie ihn auch verachtete, sie hasste ihn nicht. Ihn zu hassen würde bedeuten, einen Teil von Eve zu hassen. Dennoch war er ihr Feind. Es war sein Clan, der bestimmt hatte, dass jedes Kind umgebracht werden musste, das aus einer Vereinigung von Raintree und Ansara stammte.
    War Judah gekommen, um Eve umzubringen?
    Nein, das war vollkommen unmöglich. Oder? Jetzt, da er es wusste … Es war egal. Er war nur ein einzelner Ansara, und Mercy genauso mächtig wie er. Es gab keinen Grund, Dante oder Gideon zu rufen. Wenn es nötig wurde, konnte sie Sidonia und die anderen dazuholen … Falls Judah eine Bedrohung für Eve darstellte. Falls? Gab es irgendeinen Zweifel daran? Er würde Eve entweder als sein Eigen beanspruchen oder sie umbringen.
    Während sie Judahs dunklen Rücken betrachtete, fragte Mercy sich laut: „Wie konnte ich dich jemals lieben?“
    Es war nur eine Schwärmerei, sagte sie sich. Sie war jung gewesen, hatte noch nichts von der Welt gewusst. Judah hatte sie absichtlich verführt, weil er sie als Raintree erkannt hatte.
    Wer bist du wirklich, Judah Ansara? Warum hast du mein Le ben gerettet? Und wie viele Ansara gibt es da draußen in der Welt?
    Die Raintree hatten dem Clan der Ansara in den vergangenen zweihundert Jahren wenig Beachtung geschenkt. Sie hatten geglaubt, dass die Ansara nach der Schlacht nicht wiederauferstanden waren und keine Gefahr mehr von ihnen ausging. Es gab auch jetzt keinen Grund, etwas anderes anzunehmen. Trotz Judahs unglaublicher Macht war er doch nur eine Bedrohung für Mercy und Eve.
    Plötzlich drehte Judah sich um, sah zu ihrem Fenster – und ihr in die Augen. Mercy keuchte erschreckt auf, aber sie wich vor seinem intensiven Blick nicht zurück.
    Mercy.
    Sie hörte, wie er ihren Namen sprach. Telepathisch. Schließ ihn aus, sagte sie sich selbst, hör nicht hin . Und dann hörte sie sein Lachen. Tief, kehlig. Ihre Reaktion amüsierte ihn. Ver dammt sollst du sein, Judah Ansara!
    Ohne Vorwarnung glaubte Mercy plötzlich, zärtlich berührt zu werden. Für einen Augenblick wurde sie von der verführerischen Berührung in ihrem Bann gehalten.
    Erinnere dich. Diese Worte zu hören durchbrach den Zauber und ließ sie einen Schutzwall gegen die Versuchung aufbauen.
    Judah wandte Mercy den Rücken zu und ging weiter. Vor langer Zeit hatte sein Vater ihm erzählt, dass es sein Schicksal war, sein Volk in die Schlacht gegen die Raintree zu führen.
    Aber die Zeit war noch nicht reif. Es würde noch mindestens fünf weitere Jahre dauern, bis die Ansara bereit waren, sich dem Feind zu stellen. Und wenn sie wieder besiegt wurden, würden die Raintree keine Gnade mehr zeigen. Er wusste, wer ihr Dranir war – Dante Raintree, ein passender Gegner. Einer, der genauso wild und brutal sein konnte wie Judah. Außerdem war er Mercys älterer Bruder.
    Judah hatte sie beide für sich beansprucht, er wollte sie eigenhändig umbringen. Dante, weil er der Dranir war, und er hatte Mercy für sich beansprucht, weil … Weil sie ihm gehörte. Und niemand sonst das Recht hatte, ihr das Leben zu nehmen.
    Und was war mit Eve?
    Wie hatte er Mercy

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