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BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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nicht verlassen. Sie spürte die Anwesenheit von jedem lebenden Wesen in den Grenzen ihrer neunhundertneunundneunzig Morgen. Ihre Heimat. Ihre Verantwortung.
    Sidonia bereitete das Essen zu, aber sie sah immer wieder sorgenvoll zu Mercy. „Heute Morgen hat sehr früh das Telefon geklingelt …“
    „Das war Gideon. In Dantes Kasino hat es gebrannt. Ihm geht es gut, aber es hat anscheinend einen großen Schaden verursacht.“
    Mercy spürte Judahs Anwesenheit sofort, als er den Raum betrat. Hastig drehte sie sich um.
    „Wir müssen reden. Allein.“
    „Isst du mit? Eve kommt bald runter, und ich dachte, du würdest sie gerne noch sehen, ehe du gehst.“
    Judahs Lippen verzogen sich kaum merklich. „Interessant. Ein Raintree ist gastfreundlich zu einem Ansara.“
    „Du bist Eves Vater.“
    „Was du lieber vergessen würdest.“
    „Ich kann vernünftig sein, wenn du es auch bist“, sagte Mercy und sah Judah an. Sie wünschte, sie hätte es nicht getan. Er war kein Mann, den sie einfach ignorieren konnte. Weder körperlich noch geistig, noch …
    „Und vernünftig zu sein bedeutet …?“
    „Ich wäre damit einverstanden, wenn du Eve besuchst. Wir können arrangieren, dass …“
    „Nein.“
    „Wenn du sie lieber nicht sehen willst, ist das …“
    „Ich würde sie lieber mitnehmen.“
    „Niemals.“
    „Ich habe nicht gesagt, dass ich es tue , nur, dass es mir lieber wäre.“
    Eve kam in einem rosa Pyjama in die Küche gesprungen. Sie lief zu Mercy, die sie umarmte und ihr einen Gutenmorgenkuss gab. Mercy betrachtete Judah. „Wir unterhalten uns allein weiter, nach dem Frühstück.“
    „Bleibt Daddy zum Frühstück?“
    „Ja, das tut er.“
    Eve ging sie zu Judah und sah zu ihm hoch. „Guten Morgen.“
    Mercy wusste, dass ihr Kind von Judah erwartete, irgendetwas Väterliches zu tun, ihr die Haare zu raufen, sie zu küssen oder sich mit ihr zu unterhalten. Als er es nicht tat, nahm Eve die Sache selbst in die Hand. Sie hielt ihren Plüschlöwen hoch und zeigte ihn Judah. „Ich habe viele Kuscheltiere und Puppen. Diesen hier habe ich am liebsten. Sein Name ist Jasper.“
    Judahs Gesichtszüge wurden härter, als hätte Eve etwas gesagt, das ihn verärgerte.
    „Bist du böse mit mir, Daddy?“
    „Nein.“
    „Woran denkst du?“ Eve sah ihn fragend an. „Ich kann deine Gedanken überhaupt nicht lesen, aber das ist in Ordnung. Mommy lässt mich ihre auch nicht lesen.“
    „Als ich ein Junge war, hatte ich auch einen Löwen zum Spielen – einen echten.“
    „Und der hieß auch Jasper, stimmt’s?“ Eve strahlte vor Freude, als hätte sie gerade ein Rätsel gelöst.
    Als Judah nickte, griff Eve nach seiner Hand. Für einen Augenblick flackerten ihre Augen, sie wechselten von Grün zu Gold und wieder zurück zu Grün.
    Für den Bruchteil einer Sekunde blieb Mercy das Herz stehen. Ich habe es mir eingebildet, versuchte sie sich einzureden. Aber sie wusste es besser. Etwas Mächtiges war zwischen Judah und Eve geschehen, auch wenn keiner von ihnen sich dessen bewusst war.
    Eve plapperte während des gesamten Frühstücks. Sie klärte Judah darüber auf, was sie mochte und wie sie den Tag verbrachte. Im Grunde erzählte sie ihm ihre ganze Lebensgeschichte. Mercy stocherte nur in ihrem Essen herum, aber Judah aß mit herzhaftem Appetit.
    „Wenn du fertig bist, können wir jetzt ins Arbeitszimmer gehen“, sagte Mercy zu Judah.
    Er sah zu Sidonia. „Das Frühstück war sehr gut. Danke.“ Weil Sidonia den Mund verzog und ihn nur vernichtend ansah, lachte Judah leise und stand auf. „Nach dir.“
    Eve sprang auf. „Ich auch.“
    „Nein, du bleibst hier. Judah … dein Vater und ich müssen …“
    „Ihr wollt über mich reden.“ Eve stemmte beide Hände in ihre Hüften. „Ich sollte dabei sein, damit ich sagen kann, was ich denke.“
    „Nein.“
    „Doch.“ Eve stampfte mit dem Fuß auf.
    „Du bleibst bei Sidonia.“
    Eve sah zu Judah. „Ich will mitkommen, Daddy, bitte.“
    Ehe Judah antworten konnte, sagte Mercy: „Das ist genug, junge Dame. Du bleibst hier.“
    Plötzlich flog ein leeres Glas vom Tisch und zersprang an der Wand, dann ein weiteres und noch eines. Bald wirbelte das gesamte Geschirr wild durch die Luft, dann fiel ein Teil nach dem anderen zu Boden.
    Mercy konzentrierte sich auf Eve. Sie benutzte ihre Gaben, um Eves Wutausbruch einzudämmen. Mercy wusste, dass der Tag kommen würde, an dem ihr Kind mächtiger sein würde als sie. Und sie betete, dass Eve, wenn es so weit

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