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BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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goldenes Licht.
    Eve plapperte fröhlich vor sich hin, während sie ihr Sandwich aß. Judah sagte dann und wann ein Wort und amüsierte sich offenbar sehr gut. Mercy fiel auf, dass er mehrmals auf seine Armbanduhr sah. Und wenn er glaubte, dass sie es nicht merkte, starrte er sie an.
    „Ich will noch ein bisschen üben.“ Eve rannte ein ganzes Stück weit fort. „Schaut her.“ Eve hob langsam vom Boden ab. Erst ein paar Zentimeter. Dann dreißig. Dann sechzig.
    „Sei vorsichtig“, warnte Mercy.
    „Daddy, wie heißt das?“ Eve bewegte die Arme auf und ab, als wären es Flügel.
    „Levitation.“
    „Oh, richtig. Mom hat es mir schon gesagt. Le-vi-ta-tion.“
    Mercy beugte sich vor, um Eve aufzufangen, falls sie fiel. Wenn Eve nur nicht so dickköpfig und abenteuerlustig wäre.
    „Du behütest sie viel zu sehr.“ Sanft umfasste Judah ihr Handgelenk.
    „Eve ist seit dem Tag, an dem sie geboren wurde, der Mittelpunkt meines Lebens. Aber es ist mein Job als ihre Mutter, sie zu beschützen.“
    Judah schnaubte. „Du hast Angst, dass der Ansara-Teil in ihr hervorbricht.“
    „Ich schwebe noch höher“, rief Eve. „Seht her!“
    Als Eve sich gute sechs Meter über den Boden erhoben hatte, sprang Mercy auf. „Das ist hoch genug, Liebling. Das war toll. Jetzt komm wieder runter.“
    „Muss ich?“
    „Komm runter, dann spielen du und ich ein Spiel“, sagte Judah.
    Eve kam hinabgeschwebt. Sie tat es langsam und vorsichtig, als wollte sie Mercy zeigen, dass kein Grund zur Sorge bestand. Sobald ihre Füße den Boden berührten, rannte Eve zu Judah. „Was für ein Spiel wollen wir spielen?“
    „Hast du schon mal mit Feuer gespielt?“
    „Mom sagt, ich bin zu jung, um so was zu machen wie Onkel Dante.“
    „Wenn es zu deinen Fähigkeiten gehört, ist es am besten, wenn du so jung wie möglich damit umzugehen lernst“, sagte Judah direkt zu Eve, während er eine Hand auf Mercys Schulter legte. „Mein Vater hat mit meinem Unterricht begonnen, als ich sieben war.“
    „O bitte, Mommy, bitte“, flehte Eve.
    Jede Entscheidung konnte sich hinterher als falsch erweisen. „In Ordnung. Nur dieses eine Mal.“ Mercy bedachte Judah mit einem eiskalten Blick. „Du musst die ganze Zeit die Kontrolle behalten. Als sie zwei Jahre alt war … hat Eve das Haus in Brand gesteckt.“
    Judah machte vor Überraschung große Augen, dann lächelte er. „Als sie zwei war?“
    „Ich bin sehr begabt. Mom sagt, das ist, weil ich etwas Besonderes bin.“
    Judah strahlte regelrecht vor väterlichem Stolz. „Deine Mutter hat recht – du bist etwas Besonderes.“ Er nahm Eves Hand. „Komm, lass uns da rüber zu dem kleinen Teich gehen und ein kleines Feuerwerk veranstalten. Was sagst du?“
    Eve freute sich offensichtlich. Auch wenn sie Bedenken hatte, folgte Mercy ihnen zum Teich. Um zuzusehen und notfalls einzuschreiten.
    Eve hatte sich völlig dabei verausgabt, unter Judahs Aufsicht eine Gabe nach der anderen zu trainieren. Ihm war inzwischen klar geworden, was Mercy befürchtete: dass Eve ihm zeigte, wie mächtig sie wirklich war. Und es gab für ihn keinen Zweifel daran, dass seine Tochter mächtiger als jeder andere Ansara oder Raintree werden konnte.
    Zusammengekauert schlief sie auf der Steppdecke. Ein Gefühl, das ganz anders war als alles, was er bisher kannte, wallte in ihm auf. Das dort war sein Kind. Schön, klug und außerordentlich begabt. Und sie hatte ihn ohne weitere Fragen in ihr Leben aufgenommen. Er erinnerte sich an Sidras Worte: Wenn du dein Volk retten willst, musst du das Kind beschützen.
    In genau diesem Augenblick wurde Judah klar, dass er Eve nicht nur um der Ansara willen beschützen würde, sondern weil sie seine Tochter war und er sie liebte.
    Er drehte sich um und sah über die Lichtung. Schon als kleiner Junge hatte er gewusst, dass er dazu geboren war, Dranir zu werden. Er konnte gnadenlos sein, wenn die Situation es verlangte, aber er war immer gerecht. Am Tag seiner Krönung zum Dranir hatte er seinem Volk ewige Treue geschworen. Und er hatte das schwere Los akzeptiert: Er musste sein Volk in eine weitere große Schlacht gegen die Raintree führen.
    „Judah?“ Mercy stellte sich neben ihn. „Wir haben noch nicht darüber geredet, warum du nach Sanctuary zurückgekehrt bist. Ich habe dir Zeit mit Eve gegeben. Aber du kannst nicht bleiben.“
    „Bis sie vor Cael sicher ist, werde ich ein Teil ihres Lebens bleiben, ob du willst oder nicht.“ Er kniff die Augen zusammen. „Versuch nicht,

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