BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01
Vielleicht wurde sie aus einem speziellen Grund geboren.“ Judah klang so sicher, fast, als wüsste er mehr als sie. Aber das war doch unmöglich. Er mochte ein talentierter Ansara mit vielen Gaben sein, aber die Zukunft konnte er nicht vorhersagen.
„Hat jemand dir gesagt, dass Eve vorherbestimmt …“
„Bis vor drei Tagen wusste niemand außer dir und Sidonia von ihrer Existenz. Wie hätte mir jemand etwas von ihr sagen können?“
„Ja, natürlich.“
„Sie ist ein unglaubliches Kind, unsere kleine Eve.“
Als er Mercy glutvoll ansah, wandte sie den Blick ab. „Wenn du hier zufällig einen anderen Raintree triffst, sag ihm, dein Name ist Judah Blackstone und du bist ein alter Freund vom College. Ich gehe Eve Gute Nacht sagen. Kommst du mit?“
„Ja.“ Er folgte ihr ins Haus. „Hattest du einen alten Freund namens Blackstone? Muss ich eifersüchtig werden?“
Seine Frage warf sie aus der Bahn. Mercy starrte ihn wütend an.
Judah lachte leise. „Haben Raintree keinen Sinn für Humor?“
„Ich weiß nicht, was daran lustig sein soll. Du und ich sind Feinde, die sich kurzfristig verbünden, um unsere Tochter zu beschützen. Aber sobald sie außer Gefahr ist …“ Mercy ging weiter.
Judah packte sie am Ellenbogen. Seine Berührung wärmte sie, genau wie früher. Es war, als würde ein Feuer tief in ihr auflodern. Er war ihr zu nah, seine Brust berührte fast ihren Rücken. „Wenn Eve nicht mehr in Gefahr ist, dann können wir sie uns nicht teilen, das weißt du. Sie wird entweder eine Ansara oder eine Raintree, je nachdem, wer von uns den anderen umbringt. War es das, woran du gerade gedacht hast, Mercy?“
„Wenn du schwörst fortzugehen, muss es nicht so enden. Eve müsste nicht mit der Gewissheit aufwachsen, dass ihre Mutter ihren Vater umgebracht hat.“
„Oder dass ihr Vater ihre Mutter umgebracht hat.“
Mercy schloss die Augen und atmete tief ein. Judah hatte keine Skrupel. Wenn sie nur genauso herzlos wäre. Wenn sie ihn nur umbringen könnte, ohne es zu bereuen.
„Meine süße Mercy.“ Judah schlang einen Arm um ihre Taille und zog Mercy an sich.
Sie spürte seine Erregung. Nein, das durfte nicht sein.
„Ich finde es aufregend, dass du gleichzeitig in der Lage bist, Leben zu schenken und es wieder zu nehmen.“ Judahs Atem brannte heiß in ihrem Nacken. „Eine Heilerin und eine Kriegerin.“ Er hauchte eine Reihe von verführerischen Küssen auf ihren Nacken. „Du liebst mich, und du hasst mich. Du willst, dass ich lebe, und doch würdest du mich umbringen, um Eve zu beschützen.“ Mit der Zunge zog er einen feuchten Pfad von ihrem Schlüsselbein zu ihrem Ohr.
Das eigene Verlangen lähmte sie. Mercy schloss die Augen und genoss für den Augenblick die sündigen Berührungen dieses Mannes. Seine Hand glitt langsam zu ihrer Brust. Sie zitterte. Erregung jagte wie ein elektrischer Schlag durch ihren Körper. Während er ihre Brust durch ihre Bluse hindurch streichelte, reizte er ihre Brustwarze.
Seufzend lehnte Mercy den Kopf an seine Schulter. Sie sollte damit aufhören, aber die Bedürfnisse ihres Körpers waren stärker als jeder gesunde Menschenverstand.
Judah küsste ihr Ohrläppchen und schob die Hand zwischen Mercys Beine. Er streichelte sie durch die Hose hindurch. „Du gehörst mir, Mercy Raintree. Du bist mein.“
Mercy schrie auf. Sie wehrte sich endlich gegen seine hypnotische Macht und gegen ihr Verlangen. Schnell befreite sie sich und floh.
Mitternacht. Die Stunde der Hexen. Und Mercy war verhext. Gefangen in den Erinnerungen an eine zufällige Begegnung vor sieben Jahren. Sie hatte niemandem verraten, wie sehr das Bild von Judah Ansara sie verfolgte, vor allem nachts. Sie hatte niemanden so gehasst. Oder so innig und leidenschaftlich geliebt. Liebe und Hass. Angst und Verlangen. Sogar jetzt wollte sie ihn. Obwohl sie wusste, dass er ein Ansara war. Obwohl sie wusste, dass er sie nie geliebt hatte. Obwohl sie wusste, dass er vorhatte, sie zu bekämpfen, bis auf den Tod.
Ihre erste Begegnung … Mercy hatte zum ersten Mal einen Bikini getragen und sich nackt gefühlt, als sie plötzlich gepackt und gegen eine überwältigend maskuline Brust gepresst wurde. Der Mann hatte sie gerade noch davor gerettet, von einem Kellner umgerannt zu werden. Seine Augen waren kalt und grau wie der Winterhimmel. Er setzte sie nicht sofort wieder ab. Sein Körper wärmte ihre Haut und entfachte in ihrem Inneren ein Feuer.
Mercy massierte sich die Schläfen und warf die
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