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BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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Vielleicht.
    „Sei vorsichtig.“ Emma schwebte ein Stück näher auf ihn zu. „Sie ist sehr böse, Daddy. Du musst vorsichtig sein.“
    „Nenn mich nicht Daddy. Wer ist sehr böse?“
    „Das wirst du bald merken. Achte auf meinen Mondstrahl, Daddy.“
    „Mondstrahl. Was für ein Haufen …“
    „Es hat gerade angefangen.“ Emmas Körper verblasste und verschwand schließlich ganz.
    Der Wecker klingelte, Gideon wachte abrupt auf. Er warf einen Blick auf die Kommode, wo Dantes Fruchtbarkeitszauber lag, und erwartete, auch Emma zu sehen. Die Träume, die sich mit der Wirklichkeit vermischten, konnte er immer am schwersten abschütteln.
    Er ließ sein Bett und seine Träume hinter sich und trat zu den großen Glastüren, die auf seine Terrasse mit Meerblick hinausführten. Er zog Kraft aus dem Wasser, wie er es immer tat. Manchmal war er sich sicher, dass sich die Wellen genau im Takt mit seinem Herzschlag bewegten. Der Ozean war so angefüllt mit Elektrizität, dass er sie regelrecht riechen und schmecken konnte.
    Er freute sich nicht auf den Anruf bei Mercy. Nachdem er das erledigt hatte, würde er ins Büro gehen. Er wusste ohne jeden Zweifel, dass Frank Stiles Johnny Ray Black umgebracht hatte, aber er hatte noch keine Beweise. Er dachte noch einmal darüber nach, sich freizunehmen, bis die Sommersonnenwende vorbei war. Wenn in der Wache alles ruhig war, könnte er sich ein paar Akten mit nach Hause nehmen und dort daran arbeiten.
    Dann klangen Emmas letzte Worte in ihm nach. „Es hat gerade angefangen.“
    Das kleine Apartment war gründlich zerlegt worden. Auf dem Teppich lagen Glasscherben, Bücher und Nippes waren auf den Boden gefegt worden, eine leere Pizzaschachtel lag achtlos herum, und jemand hatte mit einer scharfen Klinge das alte Ledersofa zerfetzt. Das gleiche Messer, das Sherry Bishop umgebracht hatte? Er wusste es nicht. Noch nicht.
    Gideon richtete den Blick auf Bishops Leiche, während die Frau hinter ihm mit hoher Stimme sprach. „Ich dachte, Echo ist vielleicht früher nach Hause gekommen und hat Pizza bestellt. Sie isst doch so gerne spät noch etwas. Es ist mir überhaupt nicht in den Sinn gekommen … Meine Mutter wird mich umbringen, wenn sie rauskriegt, dass ich eine Verrückte in die Wohnung gelassen habe.“
    Gideon sah über die Schulter. War das ein Ausdruck, den Sherry Bishop schon hundert Mal zuvor benutzt hatte, oder hatte sie noch nicht gemerkt, dass sie tot war?
    Sie sah noch undurchsichtig aus. Sie trug die gleichen Hüftjeans wie immer und ein T-Shirt ohne Saum, das ihren Bauchnabel freigab. Die Frisur war neu.
    Echo hatte ihre Leiche gefunden, als sie von einem Wochenendausflug aus Charlotte wiedergekommen war. Sie hatte gleich angerufen, statt sich zuerst an den Notruf zu wenden. So viel zum Urlaub diese Woche … Gideon hatte alle notwendigen Anrufe auf dem Weg zum Tatort erledigt und sich im Flur mit Echo unterhalten. Er hatte sie einigermaßen beruhigt und die ersten Streifenbeamten davon abgehalten, den Tatort zu betreten und Spuren zu zerstören. Die Kollegen standen immer noch auf dem Flur und sahen ihm zu. Er hatte bereits den Ruf, seltsam zu sein. Das war die geringste seiner Sorgen.
    „Hast du ihn gekannt?“
    „Sie“, sagte Sherry.
    Eine Frau? Sie ist sehr böse, Daddy. Als Emma in seinem Traum erschienen war, war Sherry Bishop bereits mehrere Stunden tot gewesen. Nicht nur tot, sondern auch verstümmelt. Der Zeigefinger ihrer rechten Hand fehlte. Er war ihr nach dem Tod abgetrennt worden. Es fiel ihm schwer, sich vorzustellen, dass eine Frau all das getan haben sollte, aber mittlerweile sollte er wirklich wissen, dass ausnahmslos alles möglich war. „Hast du sie gekannt?“
    Die geisterhafte Erscheinung schüttelte den Kopf. Sie sah fast echt aus, nur war alles an ihr ein wenig lichtdurchlässig. „Ich habe die Tür aufgemacht, sie ist reingestürmt und hat gesagt, sie würde mir nicht wehtun, wenn ich nicht schreie, und dann hat sie mich geschlagen und …“ Sie legte eine Hand auf ihren Hals und sah an Gideon vorbei auf die Leiche. Ihre Leiche. „Hat die Schlampe mich etwa umgebracht?“
    „Ich fürchte, ja. Alles, was du mir erzählen kannst, hilft.“
    Sherry keuchte. „Sie hat meinen Finger abgeschnitten? Wie soll ich Schlagzeug spielen mit …“ Der Geist ließ sich in die Couch zurückfallen. „Ich bin tot.“
    „Detective Raintree?“ Ein Streifenbeamter steckte seinen Kopf in die Wohnung. „Ist alles, äh, in Ordnung?“
    „Es geht mir

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