Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
Vom Netzwerk:
gut.“
    „Ich habe Sie, na ja, reden hören.“
    Gideon sah den Jungen an. „Ich rede mit mir selbst. Sagen Sie es mir, wenn die Spurensicherung hier ist.“
    Der Geist von Sherry Bishop seufzte. „Sie können mich nicht sehen, oder?“
    „Nein.“
    „Aber du kannst.“
    Er nickte.
    „Warum?“
    Genetik. Ein Fluch. Eine Gabe. Elektronen. „Wir haben keine Zeit, über mich zu reden.“ Er wusste nicht, wie lange Sherry Bishop noch an die Erde gebunden war. Geister waren verdammt unzuverlässig. „Erzähl mir alles über die Frau, die dich angegriffen hat.“
    Detective Hope Malory rannte die Treppen des alten Apartmentgebäudes hoch. Ein halbes Dutzend Cops und Nachbarn lungerte vor der Wohnung des Opfers, alle versuchten einen Blick hineinzuwerfen. Alle, bis auf eine zierliche Frau mit kurzem, blondem Haar, das mit großzügigen pinkfarbenen Strähnen durchzogen war. Sie hielt sich im Hintergrund, als hätte sie Angst.
    Hope atmete tief durch und strich sich die marineblaue Jacke glatt. Ihre Pistole steckte in einem Halfter an ihrer Hüfte, die Dienstmarke hing ihr um den Hals. Das einzige Eingeständnis an ihre Weiblichkeit waren ein Hauch von Make-up und die hohen Absätze. Sie wollte einen guten Eindruck machen, weil es ihr erster Tag im neuen Job war. Nach allem, was sie gehört hatte, würde ihr neuer Partner sich nicht freuen, sie zu sehen.
    Ein Polizist flüsterte ihr zu: „Sie können da nicht reingehen.“
    Sie blieb an der Tür stehen und sah Detective Gideon Raintree bei der Arbeit zu. Sie hatte seine Akte gelesen. Er war nicht nur ein guter Cop, er hatte eine extrem gute Aufklärungsquote. Er untersuchte den Leichnam und redete leise vor sich hin.
    Das Foto in seiner Akte wurde Gideon Raintree nicht gerecht. Er war ein sehr gut aussehender Mann – der maßgeschneiderte Anzug konnte das nicht verbergen. Auch dass er dringend einen Haarschnitt benötigte, machte ihn nicht weniger attraktiv. Hope hatte längeres Haar bei einem Mann schon immer gemocht. Egal, wie konservativ er sich anzog, er würde nie vollkommen konventionell aussehen.
    Seinen edlen dunkelgrauen Anzug hatte er bestimmt nicht vom Gehalt eines Cops bezahlt, es sei denn, er hatte sich das ganze letzte Jahr nur von Tütensuppe ernährt. Er hatte einen sauber geschnittenen Bart. Dadurch sah er ein wenig verwegen aus. Ohne die Waffe und die Dienstmarke hätte man ihn nie im Leben für einen Cop gehalten.
    Sie betrat den Raum. Raintree hob ruckartig den Kopf. „Ich habe Ihnen doch gesagt …“ Er beendete den Satz nicht, sondern starrte sie aus tiefgrünen Augen an, während Hope ihren ersten richtigen Blick auf Gideon Raintrees Gesicht warf. Diese Wangenknochen und diese Wimpern gehörten verboten … Und wie er sie mit seinem Blick fixierte … Die Glühbirne in der Lampe hinter ihm explodierte.
    „Tut mir leid“, sagte er, als hätte er irgendetwas damit zu tun. „Ich bin noch nicht fertig. Geben Sie mir noch ein paar Minuten, danach können Sie den Tatort in Ruhe untersuchen.“ Er klang herablassend, und das ärgerte sie.
    „Ich gehöre nicht zur Spurensicherung.“
    „Dann raus hier.“
    Hope schüttelte den Kopf. Normalerweise würde sie ihm die Hand reichen. Aber Raintree trug Handschuhe, also musste das warten. „Ich bin Detective Hope Malory. Ihre neue Partnerin.“
    Er zögerte nicht. „Mein Partner ist vor fünf Monaten in den Ruhestand gegangen, und ich brauche keinen neuen. Fassen Sie auf dem Weg nach draußen nichts an.“
    Hope hatte versucht, sich den Leichnam nicht genau anzusehen, aber während sie entschlossen stehen blieb, nahm sie die Szene langsam in sich auf. Zuerst fiel ihr das Haar auf. Das Opfer hatte kurze blonde Haare mit pinkfarbenen Strähnen, genau wie die Frau auf dem Flur. Sie hatte vier goldene Ohrringe in einem Ohr und einen im anderen, und insgesamt fünf Ringe an den Fingern. Hope drehte sich der Magen um. Ein Finger war abgetrennt worden, und am Kopf des Opfers befand sich eine blutende Wunde, als hätte jemand versucht, sie zu skalpieren. Der gleiche Jemand, der ihr auch die Kehle durchtrennt hatte.
    Hope atmete tief durch und merkte, dass das keine gute Idee war. Der Tod war nicht schön anzusehen, und er roch auch nicht gut. Sie hatte natürlich schon Leichen gesehen. Aber sie waren noch nie so frisch gewesen, und auch nicht so zugerichtet.
    „Sie werden nicht verschwinden, oder?“
    Hope versuchte, beiläufig Mund und Nase mit einer Hand zu bedecken.
    „Na gut“, sagte Raintree

Weitere Kostenlose Bücher