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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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müssen.«
    Dass er von Highgate Hall wie von einem wirklichen Wesen sprach, fiel Simon Ludlow schon seit geraumer Zeit nicht mehr auf. So vieles, was ihm draußen absonderlich erschienen wäre, kam ihm hier selbstverständlich und normal vor.
    Er wandte sich wieder in Richtung der Fensterwand, und die Schar seiner Spiegelbilder machte die Kehrtwendung synchron und in gespenstischer Lautlosigkeit mit.
    »Ich fühle mich mehr als Gefangener als jene, die hier tatsächlich gefangen sind«, fuhr er dann fort. »Ich sollte mich als ihr Wächter fühlen, denn der bin ich doch eigentlich – aber ich kann es längst nicht mehr.
Sie
sind es, die mich hier festhalten...
Sie
sind der Fluch, der mich an Highgate Hall fesselt und –«
    Simon Ludlow unterbrach sich abrupt, als sein Blick abermals durch das Fenster hinaus in den Park schweifte.
    Mondschein bestrich die gepflegten Anlagen mit vagem Silberglanz, und zwischen den starren Schatten sorgfältig gestutzter Hecken und Sträucher war einer, der durch die Nacht tanzte wie eine Elfe, berauscht oder gar trunken vom milchigen Himmelslicht.
    »Sie gibt sich nicht einmal mehr Mühe, heimlich zurückzukommen...«
    Ludlows Schultern sanken noch tiefer. Sein wehes Seufzen malte sich sekundenlang als nebliger Fleck auf der Scheibe ab.
    Er löste den Blick von der schlanken Gestalt, die dort unten beschwingt über den Rasen lief, und hielt Ausschau nach weiteren Schatten, die durch die Nacht eilen mussten. Erfolglos.
    »Die Hunde«, flüsterte er, so leise, als wolle er nicht, dass seine Spiegelbilder ihn hörten. »Ich frage mich immer wieder, warum die Hunde nicht auf sie reagieren. Was tut sie mit ihnen, diese –«, ein kurzes Lächeln glitt über sein Gesicht, als habe er die Antwort auf seine Frage gefunden, »–
Hexe

    Die Frau entschwand aus seinem Blickfeld, als sie den toten Winkel unterhalb des Fensters erreichte.
    »Manchmal hätte ich nicht übel Lust, ihr den Hals umzudrehen –«, knirschte Ludlow. Tief unter ihm wurde das Portal des Westflügels geöffnet, die Kante rieb hörbar über den steinernen Boden der Eingangshalle. È– oder besser noch:
ihm

    Die Tür fiel laut ins Schloss, das Geräusch pflanzte sich wie ferner Donner durch das Gemäuer fort.
    »Ich wünschte, ich könnte sie hassen –«, hauchte Ludlow.
    Hallende Schritte näherten sich über den Gang draußen seinem Arbeitszimmer.
    »– würde ich sie nur nicht so abgöttisch lieben.«
    Die Tür glitt auf, ließ einen gruftkalten Luftzug herein.
    Simon Ludlow drehte sich um, breitete die Arme aus.
    »Miranda, mein Liebes«, empfing er seine untreue Gattin in herzenswarmem Ton, aber solcherart lächelnd, als grinse da fleischgewordener Wahnsinn, der sich nur tarnte mit der Harmlosigkeit eines Simon Ludlow.
     
     
    Highgate Hall...
    Für die meisten war dieser Ort die Hölle auf Erden.
    Für einen allerdings war er –
    »Das Paradies«, flüsterte Derek Logan rau, derweil er aus einem Fenster des gewaltigen Torhauses blickte, »kann nicht besser sein...«
    Die schlanke Gestalt huschte durchs Mondlicht in Richtung der Hauptgebäude, drehte sich noch einmal um, winkte Logan zu und entschwand schließlich seinen Blicken.
    »... nicht für mich jedenfalls«, ergänzte er, die Augen nicht von der Stelle wendend, wo seine ganz persönliche Versuchung just verschwunden war.
    Tief sog er die Luft ein, genoss den Duft, den Lust und Leidenschaft darin hinterlassen hatten, und hielt den Atem an, um auch den allerletzten Rest dessen, was sie getrieben hatten, noch zu genießen. Dann öffnete er das Fenster und ließ die Nacht den kaltgewordenen Schweiß auf seiner Haut trocknen.
    »Miranda, du Hexe«, grinste er, nicht ahnend, dass in dieser Sekunde nicht weit entfernt ein anderer dasselbe Wort im gleichen Zusammenhang benutzte – wenn auch mit anderer Bedeutung...
    Miranda Ludlow, jung, begehrenswert und gelangweilt, war das Sahnehäubchen auf Derek Logans ganz persönlichem Kuchen, der da Highgate Hall hieß.
    Draußen wäre er einer von den Bösen gewesen. Völlig zurecht, das bestritt Derek Logan nicht im Geringsten! Er hatte gemordet, aufs Hinterhältigste intrigiert und überhaupt so ziemlich alles auf dem Kerbholz, wofür einen das Gesetz mit mehrmals Lebenslänglich strafte – wenn man es nicht
im Namen
des Gesetzes tat...
    Derek Logan hatte all dies ausschließlich im offiziellen Auftrag Ihrer Majestät getan (tatsächlich freilich wusste die gute Liz wohl kaum, was da in ihrem Namen weltweit

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