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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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einen Herzenswunsch zu erfüllen. Nun, was meinst du dazu?«
    Derek Logan schwieg. Er wandte sich um, ging ein paar Schritte, blieb am Fenster stehen, blickte hinaus in die Nacht. Als könne sein Blick Dunkelheit und Ferne überwinden, sah er alles, was Highgate Hall war und bedeutete – für ihn.
    Dann schüttelte er den Kopf, drehte sich um und schaute zu Gabriel.
    »Ich weiß noch immer nicht, wer oder was du bist«, sagte er. »Aber selbst wenn ich an deine Macht glauben würde – es gibt nichts, das du
für
mich tun könntest.«
    Gabriel lachte trocken auf. »Das kann nicht sein! Jeder Mensch hat Wünsche – irgendetwas, das er haben möchte, aus eigener Kraft aber nicht erringen kann.«
    »Dann siehst du dich der berühmten Ausnahme von der Regel gegenüber«, sagte Logan. »Ich bin wunschlos glücklich!«
    Der Jüngling wies zum Fenster hin, und Logan wusste, dass er mit seiner Geste ganz Highgate Hall meinte. »An einem Ort wie diesem? Wunschlos glücklich als normaler Mensch? Unmöglich!«
    Derek Logan hob die Schultern. »So ist es aber. Vielleicht war ich ja an zu vielen anderen Orten dieser Welt zu oft unglücklich, so dass mir Highgate Hall wie mein ganz persönliches Paradies erscheint.« Sein Ton gewann etwas Lauerndes, als er fortfuhr: »Wenn es aber so ist, wie du sagst – wenn dir tatsächlich nichts unmöglich ist... weshalb solltest du dich dann meiner Hilfe bedienen müssen?«
    »Aus Gründen, die für dich nicht von Belang sind. Dich hätte nur zu interessieren, was ich für dich tun könnte – aber wer nicht will...« Gabriel ließ den Rest unausgesprochen.
    Als sei sein Interesse an Derek Logan so rasch erloschen, als habe man es schlicht ausgeschaltet, wandte der junge Mann sich zum Fenster um und sah hinaus. Sein Blick aber reichte sichtlich weiter, als die Gegebenheiten es zuließen. Logan konnte förmlich spüren, dass der andere mehr sah, als er selbst zu sehen imstande war. Und darüber hinaus schien dieser Gabriel mit all seinen anderen Sinnen in die Nacht hinauszutasten, zu lauschen und zu fühlen.
    »Ich werde jemanden finden, der sich meinem Angebot gegenüber dankbarer zeigen wird als du«, erklärte er schließlich. Er trat einen Schritt auf Derek Logan zu, der automatisch eine angespannte Haltung annahm.
    »Keine Sorge.
Ich
werde dir nichts tun.« Gabriel grinste abfällig. »Ich bin nicht der Typ, der sich gerne die Finger schmutzig macht.«
    »Das klingt nach einer Drohung«, befand Logan, und diesmal vermochte er sein Unbehagen nicht gänzlich zu verbergen.
    Der unheimliche Jüngling lachte auf. »Als ob ich es nötig hätte zu drohen. Du unterschätzt mich...«
    Dann verschwand er. Weit weniger heimlich, als er aufgetaucht war. Effektvoll, beeindruckend. Angstmachend.
    Wo er eben noch gestanden hatte, füllte sich das Vakuum, das sein Abgang hinterließ, fauchend mit Luft.
    ZZZUUUWWW!
     
     
    Simon Ludlow nahm seine zierliche Frau so sanft in die Arme, als fürchte er, sie könne unter jeder kräftigeren Berührung zerbrechen –
    – und automatisch fiel ihm Derek Logan ein, der nichts und niemanden sanft oder zärtlich berühren konnte. Was er auch tat, war von seiner Kraft geprägt, und auch Miranda packte er zweifelsohne hart an – dieser Dreckskerl!
    Ist es das, was sie Nacht für Nacht zu ihm treibt?
fragte er sich selbstquälerisch.
Will sie so genommen werden, wie nur Männer vom Schlage eines Derek Logans Frauen nehmen?
    Er schluckte, ohne den bitteren Geschmack aus seinem Mund vertreiben zu können.
    Miranda lehnte sich gegen ihn, nicht anschmiegsam, sondern müde, beinahe erschöpft, als habe sie ihre Kraft anderswo gelassen.
    Bei ihm! durchzuckte es Simon Ludlow. Wie ich ihn verabscheue...
    Er grub sein Gesicht in Mirandas nachtschwarzes Haar, roch vage den Duft ihres Shampoos – und deutlich
seinen
Geruch: herb wie Moschus, wie von einem brunftigen Tier.
    Abknallen sollte man ihn
, dachte Ludlow bitter,
wie einen räudigen Köter! Wäre ich bloß Manns genug, es zu tun! Ich gäbe alles –
    »
Simon?«
    Er hob erschrocken den Kopf, und ein Dutzend anderer Simon Ludlows tat es ihm gleich. Geisterhafte Bewegung schien durch den Raum zu gehen.
    »Was ist?«, fragte er rau.
    »Du sagtest etwas«, antwortete Miranda. »So undeutlich, dass ich dich nicht verstanden habe.«
    »Schon gut«, erwiderte er, »es war nicht wichtig.«
    Ich muss aufpassen
, dachte er, sich fest darauf konzentrierend, seine Gedanken nicht laut auszusprechen. In Mirandas Gegenwart musste

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