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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Trennung zu lange dauert. Er will es nicht noch einmal durchleiden.«
    Chiyoda schüttelte sanft den Kopf. Verständnis, aber auch Strenge legten sich um seinen Mund. »Er will ein Wunder. Aber für Wunder bin ich nicht zuständig. Das einzige, was ihm helfen kann, ist Ausdauer, Fleiß und eiserne Disziplin. Ich weiß, wovon ich rede. Bin ich nicht der sichtbare Beweis, dass es funktioniert?«
    Makootemanes Miene blieb undurchschaubar. »Hat es je bei einem anderen funktioniert? Ich meine, auf Dauer?«
    »Es gab gute Ansätze...«
    »Also nein?«
    Chiyoda löste sich vom Fenster und überwand die Kluft, die ihn von seinem indianischen Freund trennte.
    Ja, er betrachtete ihn als Freund und Seelenverwandten.
    »Was bedeutet 'auf Dauer'?«, fragte er, ohne in einen anderen Ton zu verfallen als zuvor. »Ist es nicht schon ein Gewinn, den Feind in sich für eine gewisse Zeit zu bezähmen und seinen verderblichen Einfluss einzudämmen? Ich habe viele Schüler. Sie finden aus allen Teilen der Welt in dieses abgeschiedene, selbstgewählte Exil. Es sind Unglückliche, Verzweifelte, die es aus eigener Kraft nicht eine einzige Vollmonddauer schaffen würden, dem mörderischen Drang zu widerstehen oder die körperliche Entartung in diesen Stadien zu unterdrücken. Hier aber, mit demjenigen vor Augen und als Ratgeber, dem es nun schon seit
Jahrzehnten
gelingt, den Wolf in sich zu geißeln, gelingt ihnen, was sie nicht mehr für möglich gehalten hätten: Zunächst überstehen sie die fluchbeladenen Mondnächte in meiner Obhut nur, indem ich sie zu ihrem eigenen Besten einschließe. Aber wenn sie dann keinem anderen Menschen in der Zeit ihres blutrünstigen Wahns ein Haar gekrümmt haben, hilft ihnen das, ihr Ich zu festigen und irgendwann, Monate, vielleicht erst Jahre später dem Vollmond auch in Freiheit zu entsagen.« Chiyoda lächelte Makootemane freundlich zu. »Bist du nicht meiner Meinung, dass
jede
Drangphase, die auf diese Weise übersprungen wird, die Opfer wert ist, die meine Schüler aus eigenem Willen erbringen? Sie retten die Leben derer, die sie anderenfalls nicht hätten schonen
können

    Makootemane senkte den Blick. »Ich wollte deine Leistungen nicht in Frage stellen. Aber ich leide mit Wyando, der mir wie ein wahrhaftiger Sohn ans Herz gewachsen ist. Und ich wünschte, er würde auch seinen Drang dauerhaft zu bezähmen – ohne Heaven.«
    Als die Halbvampirin vor Monaten Wyando – oder Hidden Moon, wie sein »zivilisierter« Name lautete – begegnet und unter dem Einfluss der Seuche dessen Seelenadler getötet hatte, war die Kraft auf sie übergegangen, das Böse von ihm zu nehmen.
    »Er wird es lernen müssen, denn ich glaube nicht, dass sie ihm je wieder abnehmen wird, was er sich an dunkler Energie auflädt«, entgegnete Chiyoda.
    »Warum nicht? Ist sie...?«
    Chiyoda schüttelte den Kopf. »Nein, sie ist nicht tot. Sie wird noch lange leben. Auf jeder Ebene, in die ich schaue, ist Heaven präsent. Aber sie hat sich verändert. Das Band zwischen ihr und Wyando ist seit der letzten Begegnung zerschnitten. Für immer. Nicht nur seine Alpträume sind in sie gefahren, sondern noch etwas anderes, das nun untrennbar mit ihr verschmolzen ist wie eine zweite... wie eine zweite Seele.«
    Makootemane blickte fragend.
    »Erwarte nicht Antworten auf alle Fragen von mir«, wies Chiyoda ihn, immer noch freundlich, ab. »Ich bereue bereits, Rona von dem berichtet zu haben, was ich zu erkennen glaubte.«
    »Du redest von der Vision, die du die Hohe Zeit genannt hast?«
    Chiyoda schüttelte den Kopf. »Ich rede vom Ende des Kelchhüters, den sie seit Jahrhunderten verehrt. Dass Sardon in Jerusalem umkommen könnte. Es schien so klar, Rona dorthin zu schicken, mit deiner und Esben Storms Hilfe; schließlich müssen wir Sardon als Verbündeten gegen Anum gewinnen. Aber nun...« Chiyodas Miene wurde steinern.
    »Was ist?«, drängte der Arapaho.
    Schulterzuckend wandte sich Chiyoda wieder dem Fenster zu. Als könnten die Blumen draußen seine Selbstzweifel zerstreuen.
    Sie konnten es nicht. Er sah sie gar nicht, denn sein Blick blieb nach innen gerichtet.
    »Ich bin mir nicht mehr sicher. Vorhin, als ich erneut nach Sardon Ausschau hielt, hatte ich das Gefühl, ihn
zweimal
zu spüren...
Doppelt
...«
    »Was bedeutet das?«
    »Ich wünschte, ich wüsste es.«
    Makootemane schwieg nachdenklich. Dann sagte er: »Ich halte es immer noch für ein gewagtes Experiment, die Rettung eines Wesens, das so viel Unheil über

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