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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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gepfählt
worden?
    Grauenhafter konnte auch diese 'klassische' Hinrichtung eines Vampirs nicht schmerzen. Selbst das bloße Echo der Qual schien Heaven noch schlimmer als alle Schmerzen, die sie je zuvor hatte ertragen müssen. Und die waren oft genug schon von furchtbarster Qualität gewesen...
    Doch was war danach geschehen?
    Heaven erinnerte sich, dass der Morgen für sie übergangslos wieder zur Nacht geworden war. Und nun war sie hier erwacht.
    Hier?
    Wo und was war dieses
Hier
?
    Sie zwang ihre Konzentration weg von dem Schmerz, der in ihr loderte, sammelte ihre Gedanken, um die Rückverwandlung in menschliche Gestalt einzuleiten...
    ... und nichts geschah.
    Was auch immer es war, das ihr die Transformation ermöglichte – sie hatte nie wirklich darüber nachgedacht oder gar versucht, diese Fähigkeit zu ergründen, sondern einfach hingenommen und genutzt. Jetzt funktionierte es nicht. Etwas musste den 'Mechanismus' ge- oder sogar
zer
stört haben.
    Und Heaven hatte nicht die geringste Ahnung, wie sie ihn wieder in Gang setzen konnte.
    Sie fühlte sich kaum in der Lage, wirklich darüber nachzudenken. Denn der Schmerz in ihr verzehrte nahezu jeden Gedanken, der versuchte, seiner Höllenglut zu entfliehen.
    Irgendwo in dem Körper, in dem sie gefangen war, fand sie noch einen allerletzten Rest an Kraft. Gerade genug, um sich wenigstens ein bisschen zu bewegen. Mit ihren Fledermaussinnen erforschte sie die unmittelbare Umgebung und stellte schließlich zu ihrem großen Erstaunen fest, dass sie in einer Holzkiste lag, die jemand provisorisch ausgepolstert hatte.
    Irgendwie brachte sie es fertig, sich mit ihren Flügeln am Rand der Kiste hochzuzerren. Ihre Sinne, die sich doch von denen einer gewöhnlichen Fledermaus unterschieden, verarbeiteten die empfangenen Eindrücke und formten sie zum Bild eines fast antiquarisch eingerichteten Zimmers.
    Wie um alles in der Welt bin ich hierhergekommen?
fragte sich Heaven.
    Es gab nur eine Erklärung: Jemand musste sie gefunden haben. Jemand, der offenbar ein Herz für verletzte Fledermäuse hatte...
    Das war einerseits der glücklichste Zufall, den Heaven sich in ihrer Situation nur wünschen konnte.
    Andererseits aber würde ihr unbekannter Retter es allem guten Willen zum Trotz nicht schaffen, sie wieder 'hochzupäppeln'. Denn er würde ihr nicht besorgen können, was sie unbedingt brauchte, um wieder zu Kräften zu kommen.
    Das schwarze Blut eines Vampirs.
     
     
    An geheimem Ort
    Eine unsichtbare Faust traf Raphael Baldacci und trieb ihn durch die Dunkelheit. Ein ebenso unsichtbarer Fuß hakte sich um seinen Knöchel und ließ ihn taumeln. Baldacci verwandelte den drohenden Sturz in einen pantherhaften Sprung, setzte als wirbelnder Schatten durch die Finsternis und kam, wie er nicht einfach nur schätzte, sondern
wusste
, drei Meter entfernt sicher zu stehen.
    Konzentrieren
, ging es ihm durch den Sinn.
Muss mich besser konzentrieren, um...
    Der Gedanke endete wie abgeschnitten, als Baldacci die Spitze kalten Stahls direkt unter seinem Kehlkopf spürte. Ein einzelner Blutstropfen trat aus der winzigen Wunde, und fast glaubte er sehen zu können, wie die dunkle Perle über die Klinge rollte.
    »Du bist tot.«
    Licht fiel aus unbestimmbarer Quelle wie Nebel in den Raum ein und löschte die Schwärze nicht einfach aus, sondern trieb sie vielmehr zurück und bannte sie in die Ecken, wo sie sich zu wogenden Schatten ballte.
    Der Raum war leer, kahl. Der Boden bestand aus blankem Fels, ebenso die Wände, die jedoch zum Teil mit unbehauenen Natursteinen verstärkt worden waren und an mehreren Stellen Öffnungen aufwies, die augenscheinlich nur in tiefste Finsternis führten. Die Decke verlor sich irgendwo hoch über Raphael Baldacci in der Dunkelheit.
    Wie immer, wenn ihm die Größe dieses Raumes gewahr wurde, fragte er sich, wie Örtlichkeiten diesen Ausmaßes hinter der von draußen so unscheinbaren Fassade Platz finden konnten. Dass der größte Teil der Gänge und Kavernen in die Berge ringsum hineingeschlagen worden waren und ihre steinernen Leiber wie künstliche Eingeweide durchzogen und aushöhlten, mochte ihm als plausible Erklärung kaum genügen.
    Dies war ein seltsamer Ort, und er würde es immer bleiben. Ein Menschenleben reichte nicht aus, all seine Geheimnisse zu ergründen...
    Du bist tot... tot... tot...
    Der Fels um ihn her wisperte noch mit kalter Geisterstimme die Echos der Worte, als könnte Baldacci sie nicht oft genug hören, um die Drohung darin

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