BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)
beschäftigt, wütend darüber zu sein, dass über ihn gesprochen wurde, als wäre er gar nicht da. Wie über ein kleines Kind, dessen Eltern diskutierten, um welche Zeit es zu Bett gehen sollte.
»Warum fragt ihr mich nicht selbst, ob ich es will? Oder schert euch meine Meinung überhaupt nicht?«
Natürlich tat sie das nicht. Baldacci wusste es, noch bevor er den Satz beendet hatte, und er wusste auch, dass sein Aufbegehren an einem Ort wie diesem und in der Gegenwart von Männer wie diesen bestenfalls lächerlich war.
Wie er es nicht anders erwartet hatte, ging niemand auch nur mit einer Geste oder einem Blick auf seine Bemerkung ein. Adrien ließ resignierend die Schultern sinken, als wüsste er, ohne dass weiter darüber gesprochen worden wäre, plötzlich alles, was es zu wissen gab; und Salvat wandte sich auf dem Absatz um und glitt zurück in die Schwärze, die hinter der Öffnung in der Felswand lauerte.
Über dem
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seines Stocks hörte Raphael seine Stimme.
»Folge mir.«
Der junge Mann tat, wie ihm geheißen ward.
Denn Gehorsam war an diesem Ort seine oberste Pflicht.
Und sein einziges Recht.
Salem's Lot, Maine
Wieder war Jennifer Sebree sich vollkommen bewusst, dass sie träumte.
Was nichts daran änderte, dass es
real
war, auf eine unfassbare Weise, die zu begreifen der menschliche Verstand nicht geschaffen war. Aber ein Traum konnte all diese Empfindungen einfach nicht beinhalten: Den Geruch nach brennendem, harzigen Holz. Die Hitze, die vom offenen Feuer heran waberte und ihre Haut liebkoste. Das Knistern der Glut. Die weiche Felldecke, auf der ihr nackter Leib ruhte. Das Knarren im Gebälk, das vom Wind herrühren musste, der draußen um das Gebäude heulte und den kleinen, rustikalen Raum zu einem Sanktuarium machte, zu einer Oase der Sinnlichkeit und Geborgenheit.
Und auch
er
konnte keine Traumgeburt sein.
Sie fühlte seine starken Hände, die über ihren Körper strichen. Seinen Atem, der nach Wildnis roch und den Schweiß auf ihrem Gesicht trocknete. Sie fühlte, wie sein Leib sich an den ihren schmiegte und Gefühle in ihr weckte, die alle Vernunft tilgten.
Dass sie trotzdem keinen Moment daran zweifelte, dies alles nur in ihrer Phantasie zu erleben, lag vor allem an seinem Antlitz.
Sein Körper war der eines großen, muskulösen Mannes, stark behaart an Brust, Armen und Beinen. Seine Hände waren die eines Liebhabers und Folterknechts zugleich; mal unendlich zärtlich, dann unvermittelt hart und fordernd. Jedoch sein Haupt...
Jennifer stöhnte auf, als seine Rechte sich von ihrer Wange löste, nach unten glitt und ihre Beine auseinanderzwang.
Er sprach kein Wort. Das hatte er nie, seit er zum ersten Mal in ihren Träumen erschienen war. Jennifer war sich nicht einmal sicher, ob sein Mund überhaupt in der Lage war, menschliche Laute zu formen. Aber was sie in seinen Augen las, bedurfte keiner Worte.
Seine Finger strichen über ihre Scham. Sie spreizte bereitwillig die Schenkel. Es war ein Traum. Was konnte ihr geschehen?
Trotzdem schauderte sie, als sie fühlte, wie sein Geschlecht wuchs und dabei über ihre Haut glitt. Auch in dieser Beziehung war er kaum Mensch, so wie sein Kopf nicht der eines Mannes war, sondern...
Mit einem Brüllen kam er über sie.
Im erstem Augenblick versteifte Jennifer, als sie ihn in sich spürte, und ein Hauch ungewisser Angst durchbrach das Traumgebilde und drang in Bereiche ihres Denkens vor, die sich die Realität bewahrt hatten.
Aber dieser Moment verging rasch. Es blieben die pure Lust und das Begehren, alle Regeln abzustreifen und sich ihrem Liebhaber ganz und gar hinzugeben.
Sein Atem flog. Fasziniert betrachtete sie seine Nüstern, die sich im Rhythmus der Stöße blähten. Schweiß tropfte von seinen behaarten Schultern und netzte ihre Brüste, deren Höfe sich dunkel verfärbt hatten.
Mit der linken Hand stützte er sich ab, während die Rechte sich grob auf ihre Haut legte und die Tropfen verrieb. Jennifer stöhnte lustvoll auf, als er die empfindlichen Brustwarzen berührte. Ihr Becken hob sich vom Boden und drängte ihm noch weiter entgegen, obwohl sein Glied sie bis an die Grenzen des Schmerzes ausfüllte.
Er beugte den Kopf zu ihr hinab. Sie öffnete den Mund, gewährte seiner Zunge Einlass. Ihre Lippen trafen auf harte, verhornte Haut. Sie schloss die Augen und gab sich seinem wilden, unbarmherzigen Kuss hin. Dass sie plötzlich Blut schmeckte, konnte die Leidenschaft nicht mindern. Seine leicht
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