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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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und dessen leitender Kraft beraubt, schien die meisten der Überlebenden alle Vitalität verlassen zu haben. Andere wieder entwickelten einen gefährlichen Egoismus, der sich zur Bedrohung unserer Rasse auswachsen konnte.
    Und so war ich auf die Idee verfallen, Barabbas, unseren alten Sippenvater, zurückzuholen. Bahid und ich zählten zu den letzten Vampiren, die noch Barabbas' Blut aus dem Lilienkelch und damit das ewige Leben getrunken hatten – so wie es Sitte bei der Kelchtaufe war. Wenn jemand den Alten zur Rückkehr bewegen konnte, dann waren wir es.
    Wenn er denn noch lebte...
    Niemand wusste es.
    Barabbas war damals verschwunden, mit unbekanntem Ziel. Was man über seinen Verbleib, sein weiteres Leben und Wirken wusste, wurzelte einzig in Gerüchten. Gesehen hatte ihn seither nie wieder jemand...
    »Wir sind da.«
    Ich blinzelte verwirrt, und es dauerte eine kleine Weile, bis meine Gedanken in die Wirklichkeit zurückfanden, so tief hatten sie sich in längst Vergangenem verstrickt. Ich spürte Bahids Arm vor der Brust, der mich am Eingang zur eigentlichen Grabkammer, in der Barabbas den Legenden nach hauste, zurückhielt.
    Wie auch mein Bruder ließ ich die Blicke wandern und die Aura dieses Ortes auf mich wirken.
    Das 'Haus der Ewigkeit' war wie der Gang hierher in den Fels geschlagen und so niedrig, dass man darin kaum aufrecht stehen konnte. Die Zeichnungen und Hieroglyphen auf den Wänden ähnelten nur auf den ersten flüchtigen Blick jenen in den zahlreich entdeckten Kammern entlang des Tales draußen. Ein Unkundiger musste ihre düstere Andersartigkeit
spüren
. Und wer sie zu lesen vermochte, der wusste, dass sie nichts mit konventionellen Grabmalereien und -inschriften zu tun hatten.
    Wir lasen – und wussten, dass wir am richtigen Ort waren.
    Und hätte uns dies nicht genügt, so würde uns das, was sich anstelle traditioneller Grabbeigaben in der Kammer fand, letzte Gewissheit gegeben haben.
    Leichen.
    Dutzende toter Körper in allen Stadien der Verwesung. Manche schon gänzlich skelettiert und von Staub fast zugedeckt; andere, an deren Knochen noch dunkle Reste klebten; und wieder andere, deren faulendes Fleisch in wimmelnder Bewegung schien, weil allerlei Getier darin kreuchte.
    Eines indes hatten die Toten alle gemein: Ihre Gesichter waren auf den Rücken gedreht. Damit der Keim, durch den Biss eines Vampirs in sie gepflanzt, nicht gedeihen konnte und sie sich nicht zu Dienerkreaturen erhoben.
    »Zweifelsfrei die Wohnstatt eines Vampirs«, fasste Bahid das Offensichtliche in Worte.
    »Barabbas' Heim«, gab ich mich überzeugt und strebte der Mitte des stinkenden Raumes zu.
    Auf einem Felspodest ruhte dort ein steinerner Sarkophag, in dem nie und nimmer ein Pharao oder auch nur ein hoher Beamter oder Priester gelegen haben konnte, denen solche Art von Bestattung vor Urzeiten vorbehalten war. Wohl war der Steinsarg reich verziert, aber nicht nach den Maßstäben menschlicher Ästhetik. Fratzen tierischer Mutationen starrten mir entgegen, und dazwischen prangten Zeichen, deren Fremdartigkeit allein genügen musste, einem Menschen viel mehr als nur körperliches Unwohlsein zu bereiten.
    »Wahrhaft eines Herrschers würdig«, kommentierte ich ehrfürchtig, während meine Hände andächtig über die Zeichnungen und Reliefs glitten.
    »Hilf mir«, verlangte ich dann und legte auch schon Hand an den wuchtigen Deckel, um ihn beiseite zu schieben.
    Bahid packte mit an, und unter unserer gemeinsamen Anstrengung rutschte die steinerne Abdeckung fast wie von selbst zur Seite, stürzte mit dumpfem Laut drüben zu Boden und gab den Blick frei auf –
    - nichts als Sand.
    Der Boden des Sarkophags war handhoch mit Sand bedeckt, der unseren nachtsichtigen Augen wie blutgetränkt schien. Darin malten sich Abdrücke ab, als hätte ein menschlicher Körper darauf gelegen.
    Irgendwann einmal...
    Ein enttäuschter Fluch knirschte zwischen meinen Zähnen, als hätte mir jemand kurzerhand eine Handvoll des Sandes in den Mund gestopft.
    »Die Legende von Barabbas«, sagte Bahid und hatte Mühe, die Genugtuung über seine bestätigten Zweifel nicht allzu deutlich hörbar werden zu lassen, »ein leerer Sarkophag und ein bisschen Heimatsand. Wir...«
    Ich erfuhr nie, was mein Bruder noch hatte sagen wollen.
    Weil dolchspitze Klauen sich in Bahids Kehlkopf gruben und jedes weitere Wort buchstäblich in seinem eigenen schwarzen Blut erstickten!
     
     
    Mit einem feuchten Gurgeln, das nicht seinen Lippen, sondern dem

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