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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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das wird dir schlecht bekommen. Ich werde –«
    »Gar nichts wirst du«, behauptete sie. »Außer –«, sie griff in die Falten ihres Kleides, »– sterben!«
    Ihre Hand kam wieder zum Vorschein, in ihren Finger ein Stück Leder, das beschrieben war.
    »Was –?«, entfuhr es mir. Und wieder stieg eine Ahnung in mir hoch.
    »Damals in den Gräbern bei Gerasa war ich nicht ohne Besinnung, wie du geglaubt haben magst«, sagte Sarah. Ihr Lächeln vertiefte sich noch. »Ich hörte, was Gadar mit dir besprach – und ich war
vor dir
in den Höhlen bei Qumran«, sie spannte das Leder zwischen ihren Händen, »wo ich dies hier fand!«
    »Du weißt also –?«
    Sie nickte. »Ich weiß, wie dir beizukommen ist, Satan!«
    Und dann vernichtete sie mich...
    ... in dieser Zeit.
     
     
    Gegenwart
    »Wie? Wie konnte sie das?«, fragte Heaven gespannt.
    »Einen Teufel werde ich tun, dir das zu erzählen!«, Gabriel lachte meckernd, dass der Felsendom erbebte. Aber es klang keineswegs amüsiert. Sein Zorn über die damalige Niederlage schien von neuem in ihm aufzulodern.
    Heaven ließ die Schultern sinken. Wie hatte sie nur annehmen können, dem Satan auch noch dieses Geheimnis entlocken zu können? »Warum?«
    »Warum was?«, hakte der Teuflische auf Heavens scheinbar zusammenhanglose Frage nach.
    »Warum hast du mir all das erzählt?«
    »Um dir deutlich zu machen, weshalb ich jetzt nach Jerusalem zurückgekommen bin.«
    »Ich verstehe es noch immer nicht...«
    »Weil mein Plan seinerzeit nicht gelang, weil er zunichte gemacht wurde! Es blieb mir versagt, den Menschensohn durch den Tod in Vergessenheit geraten zu lassen. Im Gegenteil gewann er im Tod stärkere Macht, als er im Leben je besessen hatte, ja, erst tot fand er seine wahre Bestimmung!«, Gabriels Augen glühten wie im Fieber, seine Stimme bebte, seine Züge verzerrten sich zur Grimasse.
    »Und?«, fragte Heaven.
    »Der Ort meiner größten Niederlage soll nun der meines größten Sieges werden. Jerusalem soll nicht länger die Stadt sein, in der Gottes Sohn gestorben ist – diese Stadt soll fortan für
mich
stehen! Als erste in einer langen Reihe...«
    Heaven schauderte. Eiseskälte drang ihr bis auf den tiefsten Grund ihrer Seele. Trotzdem schwieg sie nicht.
    »Was hast du vor, Teufel?«
    Gabriel fixierte sie mit flammendem Blick. »Das, meine Liebe, sollst du erfahren...«
    Er fasste ihre Hand und –
    ZZZUUUWWW!
     
     

In Satans Hand
     
    Durch enge Straßen und Gassen eilten die Archonten im Licht der blutrot untergehenden Sonne den Zielen entgegen, die Satan ihnen genannt hatte. Einst im zarten Kindesalter verstorben, hatte der Teufel sie wiederbelebt und ihre vom Jenseits berührten Seelen miteinander verbunden.
    Niemand hielt die fahlweißen Männer und Frauen mit den blutroten Augen auf, als sie ihren rund um die Stadt verteilten Positionen entgegen strebten. Von dort sollten sie die einstige Hauptstadt des Königreichs Jerusalem in einen Ort der Finsternis und der ewig Verdammten verwandeln...
     
     
    »Ist es nicht... Ich meine... Gott, es ist wunderschön...!«
    Emerson Fitzgerald breitete die Arme aus und hob das Gesicht dem pastellfarbenen Abendhimmel entgegen, als rufe er wirklich seinen Schöpfer an, um die Schönheit Jerusalems zu preisen.
    Leanns schlanke Finger schlangen sich in seine Hand und drückten sie, wie um ihrem Mann zu zeigen, dass er nicht träumte; dass er tatsächlich in Jerusalem war – in der Stadt, die ihn mehr interessierte als jede andere der Welt, über die er so viel gelesen hatte.
    Emerson Fitzgerald war von der heiligen Stadt beinahe schon besessen. Aber es war eine rührende Art von Besessenheit, nicht verbissen, nur begeistert, und sie war ansteckend. Leann hatte er immerhin soweit infizieren können, dass sie Jerusalem zum Ziel ihrer Flitterwochen erkoren hatte – was für Emerson das schönste aller nur denkbaren Hochzeitsgeschenke gewesen war. Zwar schwor er Stein und Bein, dass er sich noch mehr darüber gefreut hatte, als Leann seinen Heiratsantrag angenommen hatte – sie selbst zweifelte allerdings daran. Doch das nahm sie ihm nicht übel. Seine Begeisterungsfähigkeit und sein Humor waren die Eigenschaften, die sie neben seinem blendenden Aussehen am meisten an ihm schätzte.
    Hand in Hand standen sie auf dem Balkon der Suite, die sie im luxuriösen
American Colony Hotel
am Fuß des Berges bezogen hatten, der ganz Jerusalem überragte. Eine perfektere Aussichtsplattform als den Skopus konnte es gar nicht geben.

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