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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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wohligen Hauch, der ihre Fingerspitzen umschmeichelte, als würden sie von warmen, weichen Lippen geküsst.
    Dieses wunderbare Gefühl wollte Heaven überall spüren, auf ihrem ganzen Körper. Diese Wärme – was mochte sie bedeuten, was verheißen? Es gab nur eine Möglichkeit, es herauszufinden...
    Heaven setzte an zum entscheidenden Schritt, der ihr Schritt in eine andere Welt und Zeit sein sollte. Ihre Zehen verschwanden in der Schwärze, der Fuß folgte und –
    Titanenfäuste schlugen auf Heaven ein! Unsichtbar, aber mit Urgewalt!
    Heaven wurde von unvorstellbarer Kraft regelrecht davon gedroschen. Etwas Machtvolles wie ein Orkan hielt sie gepackt und ließ sie nicht mehr los. Imaginäre Trümmer schienen im selben Strom gefangen zu sein, und Heaven schrie ein ums andere Mal schmerzerfüllt auf, wenn sie davon getroffen wurde.
    Rasend schnell wurde sie durch den Korridor getrieben, als ginge es nicht in horizontaler Richtung voran, sondern als stürze sie in einen bodenlosen Abgrund hinab.
    Dunkel entsann Heaven sich jenes Mahlstromes, der sie beim ersten Mal im Korridor erfasst hatte. Doch was sie jetzt erlebte, unterschied sich von dem, was ihr damals widerfahren war:
Diese
Kraft sog sie nicht an, sie trieb Heaven vorwärts, war von hinten gekommen, schien ihren Ursprung am Eingang des Korridors in Uruk zu haben!
    Als gäbe es dort etwas, das wollte, dass Heaven ihr Ziel unter allen Umständen erreichte – etwas oder
jemand
...
    Wie ein welkes Blatt im Sturm wirbelte Heaven durch den Tunnel. Unten, oben, links und rechts hatten ihre Bedeutung längst verloren.
    Es gab nur noch Chaos und Schmerz für Heaven, und was immer sie im Griff hielt, es stank nach Pestilenz, war von arktischer Kälte und glühender Hitze gleichermaßen durchwirkt.
    Die Sinne schwanden Heaven in dem Augenblick, da sie für den winzigsten Bruchteil einer Sekunde etwas auszumachen glaubte, was das Ende des Korridors sein konnte. Ein heller Fleck im Nichts, nicht mehr...
    Ob sie ihm näherkam oder ihn gar erreichte, nahm sie nicht mehr wahr.
    Ein greller Blitz –
    – dann nichts mehr.
     
     
    3. Kapitel
    An den Ufern der Zeit
     
    Der Sensenmann hatte das Feld abgeerntet. Bis zum letzten Mann.
    Der letzte Schrei erstarb.
    Die Stille des Todes senkte sich über Uruk.
    Nur der Atem jener, die dutzendfach gemordet hatten, schnitt rasselnd durch die widernatürliche Nacht, verwob sich mit feuchten Lauten, die entstanden, wenn monströse Schnauzen in noch warmes Fleisch stießen und Bestienfänge es zerrissen.
    Luzifers Messias schritt über das Schlachtfeld, zu dem seine Krieger das irakische Armeelager gemacht hatten. Blut tränkte den sandigen Boden unter seinen Füßen und durchwirkte die Dunkelheit mit schwerem Duft. Das Leid grausamen Sterbens schwang noch darin nach, und Gabriel fühlte sich berührt davon, als klammerten sich die Seelen der Toten für flüchtige Momente verzweifelt an ihn, ehe es sie weitersog in jenseitige Gefilde. Wohliger Schauder rann ihm über die Haut, die nur Maskerade war, nur die Hülle für sein wahres, sein wahrhaft
einzigartiges
Ich –
    – denn Gabriel wusste, dass keine der satanischen Inkarnationen, die zu anderen Zeiten diese Welt heimgesucht hatten, ihm gleichkam.
    Der Unterschied beschränkte sich nicht allein auf ihre Wesensart, obschon auch das von Bedeutung war. Gabriel war nicht, wie all seine Vorgänger, aus dem Leib eines Tieres gekrochen, in dem der Keim des Bösen Frucht getragen hatte. Er war dem Schoß einer jungen Nonne entboren und hatte damit schon menschliche Unschuld besudelt.
    Er hatte seine menschliche Gestalt im weiteren Fluss der Dinge nicht dreiteilen müssen, um an mehreren Orten gleichzeitig im Sinne Luzifers zu wirken.
    Zwar war Gabriel buchstäblich desselben Geistes Kind – was die vergangenen Inkarnationen beseelt hatte, war auch seine Triebkraft –, aber seine Mission war eine andere: Er hatte nunmehr die Ernte einzubringen, die er im Laufe vieler Jahrhunderte in so mannigfacher Gestalt gesät hatte. Sein Weg war vorgezeichnet – und geebnet hatten ihn in vergangenen Zeiten die Dreigestalten.
    Gabriel war im wörtlichen Sinne zum Sieger geboren. Er sollte den Triumph einfahren, den ein Plan zeitigen würde, der von so langer Hand vorbereitet worden war. Jedes Detail war bedacht, selbst das winzigste Rädchen griff noch in vorbestimmter Weise ins andere, und bald schon würde die Idee des Bösen Wirklichkeit werden – hier...
    ... in Uruk.
    Das zum Feld der finalen

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