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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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ebenso vielen Zungen, und sie hatte dutzendfach zur selben Zeit getötet.
    All das war tausendmal mehr, als ein Geist verkraften konnte. Und mehr auch als eine vielhundertjährige Mörderin zu ertragen imstande war...
    Rona wand sich inmitten ihres Heeres und wusste längst nicht mehr, welche Eindrücke ihre eigenen waren. Ihr Hirn quoll schier über von der Flut fremder Empfindungen, es kochte und brannte, als läge es glühend unter ihrer Schädeldecke.
    Dann erreichte sie
sein
Ruf.
    Gabriel befahl die Wölfin zu sich. Und sie konnte nicht anders, als ihm zu gehorchen. Obwohl sie kaum noch die Kraft fand, um sich zu erheben, geschweige denn die Distanz zu ihrem Herrn zurückzulegen.
    Sie hasste sich für die Art und Weise, in der sie es zu tun gezwungen war: Rona
kroch
zu Gabriel hin, bis sie vor ihm im Staub lag, schweratmend und sich windend wie ein Wurm am Haken. Und sie ekelte sich vor der Erkenntnis, dass sie im Grunde nichts anderes mehr war...
    Gabriel ging vor ihr in die Knie und betrachtete sie wie ein seltenes Insekt. Dann langte er nach ihrem Kopf, genauso wie er es in Jerusalem schon getan hatte, doch diesmal mit gegenteiligem Effekt – hatte er ihren Geist dort mit der wölfischen Armee vernetzt, so löste er die grauenhafte Verknüpfung nun auf.
    Rona sackte zusammen, wie eine Marionette, deren Fäden gekappt wurden. Ihr Gesicht versank im Staub, der ihr in Mund und Nase drang. Doch sie war zu erschöpft, um ihn auszuhusten. Der Atem wollte ihr stocken, und sie ließ es geschehen, aus Entkräftung zum einen, und weil sie ersticken und endlich sterben
wollte
zum anderen.
    Der Satan aber kannte auch in dieser Hinsicht kein Erbarmen; natürlich nicht. Seine Finger gruben sich ins Haar der Wölfin und zerrten ihren Schädel hoch. Ein schwacher Laut entfuhr ihr, der Schmerz und Enttäuschung in einem barg.
    "Vielleicht erlaube ich dir zu verrecken", hörte sie die Stimme Satans wie durch dämpfende Nebel, "später, wenn dich der Tod dann noch lockt. – Aber noch hast du deinen Dienst an mir und unserer Sache nicht erfüllt. Steh auf!"
    Umständlich kam Rona seinem Befehl nach. Auf wackligen Beinen stand sie dann, vorgebeugt und zitternd, neben Gabriel. Und inmitten der Kinder des Teufels, deren Geburt sie vor Jahrhunderten beigewohnt hatte, ohne damals schon zu ahnen, was aus ihnen werden würde.
    Zu zwölft umstanden die albinohaften Gestalten eine Vertiefung im Wüstenboden, stumm und starr, als hätte sich das Leben einstweilen aus ihnen zurückgezogen, bis sie wieder gebraucht wurden. Und dass sie gebraucht wurden, genau an dieser Stelle, daran zweifelte Rona nicht.
    Alles, was Gabriel hier arrangiert hatte, spielte eine Rolle, war von Bedeutung.
    Rona wusste es aus eigener, mehr als nur leidvoller Erfahrung...
    "Was", brachte sie mühsam und grollend hervor, "was hast du dir jetzt wieder ausgedacht, womit du mich quälen willst?"
    Ein flüchtiges Lächeln erschien auf Gabriels Gesicht (Wirkte es nicht maskenhafter als zuvor? Ganz so, als würde es...
dünner
, als dränge darunter etwas mit wachsender Gewalt hervor?)
    "Dich zu quälen ist ganz gewiß nicht meine Absicht", erklärte er, "allenfalls ein hübscher Nebeneffekt."
    Sein Lächeln erlosch.
    Seine Hand schoss auf Rona zu, packte abermals ihren Kopf. Sie wehrte sich nicht dagegen, dass er ihn hin und her drehte, damit ihr Blick über das Wolfsheer schweifte.
    "Einen brauchen wir", murmelte Gabriel, "oder eine. Nicht den stärksten unserer Krieger, sondern –" Ausschnitte des Gesamtbildes sprangen Rona förmlich an, wuchsen in ihrem Blickfeld zu erdrückender Größe und entsetzlicher Detailliertheit. "– jemanden, der entbehrlich ist."
    Und dann hielt er inne.
    "Sie ist es", befand er und ließ Rona los. Die Werwölfin, auf die er ihren Blick schließlich gelenkt hatte, war Rona fremd, so fremd wie alle anderen Soldaten jener Armee, der sie vorstand.
    "Hol sie her", verlangte Gabriel.
    "Wozu?" wagte Rona zu fragen.
    Der Teuflische sah schweigend in die Tiefe des Kraters hinab. Sein Blick allerdings schien Bände zu sprechen – in einer Sprache jedoch, die Rona nicht verstand.
    "Hol sie her!" Seine Worte schnitten schmerzhaft wie glühende Klingen in ihr Gehirn.
    Rona heulte auf. Gehorchte und ging.
     
     
    4. Kapitel
    Gestrandet
     
    Sie entsann sich nicht, den Korridor verlassen zu haben. Dennoch musste es geschehen sein.
    Heaven hob Lider und Kopf. Sie erwartete Schmerz, aber es war, als würde sie aus ganz normalem Schlaf an ganz

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