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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Schlacht werden würde. Zum Schauplatz dessen, was die Menschen in ungezählten Generationen schon als ARMAGEDDON fürchteten.
    Die Zeit war nahe.
    Wie auch der Ort.
    Gabriel strebte ihm zu, näherte sich der Senke im Wüstenboden, wo jener Punkt lag, an dem die Zeit selbst an diese Welt geknüpft war – und an dem das schier Unmögliche möglich werden konnte, mit teuflischer Leichtigkeit...
    Die Finsternis, in deren schützendem Mantel die Wölfe gewütet hatten und die noch immer alles verhüllte, bekam Risse, weil Gabriel es wollte. Sprünge wie in einer kompakten Mauer entstanden, deren Dimensionen sich nicht in den drei bekannten erschöpften, weiteten sich zu Klüften, in denen Ausschnitte des Schreckensszenarios sichtbar wurden. Und schließlich verzog sich die Schwärze, nunmehr zu etwas wie zähem Rauch geworden, in fetten Schwaden, die zerfaserten und endlich eins wurden mit der wirklichen Nacht.
    Im weiten Kreis kauerten die Wölfe um Gabriel her, noch immer buchstäblich vertieft in ihr blutiges Werk, das ihnen nun zum Mahl gereichte. Ihre Zahl war kaum zu überschauen; Gabriel genügte es zu wissen, dass sie ausreichend sein würde für die Aufgabe, die Luzifer ihnen vor Urzeit schon zugedacht hatte für diese eine Stunde, nachdem sie, wie geplant, soviel blutige Schuld auf sich geladen hatten, dass die Bürde selbst zu schwer sein würde für IHN...
    Der Satan rieb sich die Hände, ließ den Blick schweifen, und was er sah, befand er als gut – für das Böse...
    "Kommt", sagte er dann, nicht laut und nicht zu seinen Kriegern, sondern zu seinen
Kindern
.
    Wie steinerne Statuen erhoben sie sich hier und da aus dem wüsten Gelage, das die Werwölfe abhielten. Auf den Ruf ihres Vaters hin kam Bewegung in die Archonten. Synchron wandten sich die Zwölf in Richtung ihres Schöpfers und folgten ihm gehorsam, als er seinen Weg fortsetzte.
    Die Archonten...
    Gabriel überdachte auch deren Bedeutung im großen Plan.
    Vor Jahrhunderten hatte ein Teil einer Dreigestalt sie geschaffen, aus toten Kindern, die er aus ihren Gräbern geholt hatte, um ihnen neues Leben einzugeben. Nur zu dem Zweck, dass sie ihm als entscheidende Werkzeuge zur Verfügung standen, wenn es an der Zeit war.
    Die Macht, die Luzifer ihnen geschenkt hatte, war immens, ihre Möglichkeiten kaum zu erfassen. Der Tod war der ideale Nährboden gewesen für den Keim des Bösen, und er war prächtig gediehen in den Zwölfen.
    Sie hatten Jerusalem von der Außenwelt abgeschnitten, auf dass die Krieger es verheeren konnten. Und danach hatten die Archonten eine Brücke aus Finsternis geschlagen, auf der sie alle nach Uruk gelangt waren.
    Jerusalem war nicht mehr als Mittel zum Zweck gewesen – ein Köder für den Lockvogel. Ihre eigentliche, die
große
Aufgabe stand ihnen noch bevor.
    Ihnen allen!
    Gabriel erreichte den Rand der Senke und sah über den Rand hinab in die Tiefe, wo Heaven verschwunden war. Sie war ihm – ohne es auch nur zu ahnen – auf den Leim gegangen. Sie wirkte ganz und gar in seinem Sinne, obwohl sie überzeugt war, ihm zuwider zu handeln.
    Teuflisches Gelächter brach sich an den Wänden des Kraters und ließ ihn erzittern, dass sich Sand und Gestein lösten und wispernd wie Geisterstimmen dem Grund zu rutschten.
    Wieder ließ Gabriel den Blick in die Wüstenei hinaus wandern. Er suchte eine weitere Figur, die in seinem Spiel von entscheidender Rolle war; eine von vielen, aber nicht weniger oder mehr wichtig als jede andere.
    Seine Augen holten Teile des ganzen Bildes zu detailreicher Größe heran, und er weidete sich an jedem einzelnen, bis er fündig wurde.
    Auch diesen Anblick genoss Gabriel eine Weile lang.
    Rona kauerte wie sterbend inmitten des Heeres, zu dessen Führer der Teufel sie bestimmt hatte; dem sprichwörtlichen Häuflein Elend schien die Wölfin gleich.
    Gabriel hätte es kaum Mühe gekostet, Rona herzuholen. Aber ihm gefiel der Anblick ihrer Qual...
    ... und so
befahl
er sie zu sich.
     
     
    Rona glich einer Maschinerie, die auf Hochtouren lief. Jedes noch so kleine Teil in ihr schrie förmlich auf vor Überlastung, und der Moment, da sie zusammenbrechen musste, schien greifbar nahe –
    – aber zu Ronas Entsetzen rückte er nicht um die letzte Winzigkeit heran. Obwohl sie längst schon den Tod herbeisehnte, die Erlösung von dieser abnormen Qual stumm erflehte.
    Satan hatte ihren Geist auf unfassbare Weise mit dem aller Werwölfe verbunden. Seither sah sie mit Hunderten von Augen, schmeckte sie mit

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